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Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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, da ß sie vielleicht erst ein paar Millionen Jahre alt war.
    » Wir scheinen Gl ü ck mit dem Wetter zu haben « , scherzte Connors.
    Der Himmel war von einem zarten Lachsrosa und so wolkenlos wie immer.
    » Ich wei ß nicht « , witzelte Jamie zur ü ck. » Vielleicht regnet ’ s in hunderttausend Jahren oder so. «
    » Verdammt! Und ich hab meinen Regenschirm in Houston gelassen. «
    Joanna, die immer noch hinter dem Fahrersitz stand, sagte ganz ernst: » Toshima hat gesagt, weiter n ö rdlich h ä tte es ein ungew ö hnliche Anzahl von Staubst ü rmen gegeben. «
    » Wie definiert er ungew ö hnlich? « fragte Ilona.
    » Im Vergleich zu Satellitenbeobachtungen w ä hrend der letzten zehn Jahre, nehme ich an. «
    » Aber es gibt keine St ü rme so nahe am Ä quator « , sagte Jamie.
    » Bisher nicht « , erwiderte Joanna. » Aber wir wissen nicht, wodurch die St ü rme ausgel ö st werden. «
    » Oder beendet « , erg ä nzte Ilona.
    Connors sagte: » Zum Teufel, wir wissen nicht mal, wodurch St ü rme auf der Erde ausgel ö st werden, und die Meteorologen studieren sie schon seit den Zeiten von Ben Franklin. «
    Sie hielten sich genau an den Plan, machten halt, als die geschrumpfte Sonne den roten Horizont streifte, und gaben Wosnesenski in der Kuppel ihre Position durch. Etwas von der alten Fremdheit sickerte in Jamies Seele, als die vier ihre Fertiggerichte a ß en. Wir befinden uns mitten in einer eisigen W ü ste, umgeben von Luft, die wir nicht atmen k ö nnen, und das bei einer Temperatur, die unser Blut innerhalb von Sekunden gefrieren lassen kann. Wie sicher und heimelig ihm die Kuppel jetzt erschien!
    Sie sa ß en jeweils zu zweit auf den gepolsterten B ä nken, die sich zu Liegen ausklappen lie ß en, die M ä nner auf der einen Seite des schmalen Tisches, die Frauen auf der anderen. Jamie machte sich als erster f ü r die Nacht fertig, w ä hrend Connors wieder ins Cockpit ging, um noch einmal alle Systeme des Rovers durchzuchecken, bevor er sich f ü r die Nacht zur ü ckzog. Die Frauen schwatzten miteinander und schoben den Tisch in seine Nische unter der Liege rechts unten, dann gingen sie nacheinander in den Waschraum.
    Als alle vier Liegen ausgeklappt waren, wurde es verdammt eng im Rover. Die beiden Frauen nahmen die oberen Liegen, so da ß Jamie und Connors in die unteren Kojen schl ü pfen mu ß ten wie zwei Kanalarbeiter, die in einen Tunnel krochen. Jamie h ö rte, wie Joanna und Ilona sich ü ber ihm wie zwei Schulm ä dchen im Fl ü sterton unterhielten. Aber sie kicherten nicht. Sie schienen vollkommen ernst zu sein, was immer sie einander auch anvertrauten.
    Pl ö tzlich scho ß ihm ein Gedanke durch den Kopf. Angenommen, Ilona erz ä hlt Joanna, da ß sie es w ä hrend des Transits mit mir getrieben hat! Verdammt. Er wollte nicht, da ß Joanna es erfuhr.
    Das w ü rde Ilona nicht tun, sagte er sich. Es w ä re unvern ü nftig, wenn sie dar ü ber sprechen w ü rde. Warum sollte sie es Joanna erz ä hlen? Es w ü rde unsere Beziehungen total zerst ö ren, w ä hrend wir hier in diese Aluminiumdose eingepfercht sind. Das w ü rde sie nicht tun. Ilona ist klug genug, um zu wissen, da ß sie das lieber bleibenlassen sollte.
    Aber sie hat einen seltsamen Zug an sich, sagte er sich. Einen eigenartigen Humor. Vielleicht ist sie der Meinung, da ß es lustig w ä re.
    Jamie strengte die Ohren an, konnte aber nur das Seufzen des Windes drau ß en h ö ren. Die Frauen waren eingeschlafen. Oder hatten zumindest aufgeh ö rt zu reden. Es dauerte lange, bis Jamie in einen unruhigen Schlaf fiel. Er tr ä umte wieder von der Schule.
     
    Li Chengdu war zum ersten Mal entspannt, seit sie in die Umlaufbahn um den Mars eingeparkt hatten.
    Wir haben die politischen Stürme abgewettert, sagte er sich. Wir machen sogar gute wissenschaftliche Arbeit. Trotz Konoyes tragischem Tod haben die Amerikaner und die Russen bewiesen, daß sie tatsächlich imstande sind, Wasser aus den Marsmonden zu gewinnen. Die nächste Expedition wird hier auftanken und ihre Verbrauchsstoffe erneuern können. Es wird nicht mehr nötig sein, jedes Gramm Wasser, Luft und Raketentreibstoff für den gesamten Hin- und Rückflug mitzuführen. Nächstesmal wird alles einfacher sein. Wir werden sogar ein Vorratslager auf Phobos einrichten können.
    Er lehnte sich in seinen bequemen Sessel zur ü ck und betrachtete Wosnesenskis grobe, mi ß mutige Z ü ge auf seinem Kommunikationsbildschirm, w ä hrend der Russe seinen abendlichen Bericht

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