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Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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doch auch wieder ist.
    » Wenn Ihnen so melancholisch zumute ist « , scherzte Reed, » dann sollten Sie vielleicht hierbleiben. «
    » Ich w ü nschte, ich k ö nnte es « , gab Jamie zu.
    Reed zog eine Augenbraue hoch.
    » Wie geht es Ihnen, Tony? « fragte Jamie.
    » Gut. Machen Sie sich keine Sorgen um mich. «
    » Ich werde ein langes Gespr ä ch mit Doktor Li f ü hren, wenn wir wieder im Orbit sind « , erkl ä rte Jamie. » Und mit der Flugleitung. «
    » Meinetwegen? «
    » Ganz recht. «
    » Nicht n ö tig. «
    » Das ist verdammt n ö tig « , widersprach Jamie. » Ich gehe bis ganz nach oben zu den Projektmanagern, wenn es sein mu ß.«
    » Seien Sie nicht albern « , sagte Reed. » Und kommen Sie mir nicht wieder mit dieser Geschichte von wegen › Sie haben mir das Leben gerettet ‹.«
    » Aber die werden Sie zum S ü ndenbock f ü r alles machen, was bei der Mission schiefgegangen ist! «
    Reeds L ä cheln wurde bitter. » Na und? Die Mission braucht ein Opferlamm, oder nicht? Ein Mann ist in der Umlaufbahn ums Leben gekommen. Das gesamte Bodenteam w ä re beinahe durch einen dummen Fehler gestorben. Sie k ö nnen gern der Held der Mission sein, James. Ich bin der S ü ndenbock. «
    » Das ist nicht richtig. Es ist nicht fair. «
    Reeds L ä cheln wurde noch bitterer. » Dann sollten Sie vielleicht wirklich lieber hierbleiben, mein heroischer Freund. Das ist Ihre einzige Chance, diese elende Rostkugel weiter erforschen zu k ö nnen. Wenn wir erst einmal zu Hause sind und sie anfangen, alle Fehler zu sezieren, die wir gemacht haben, wird es keine weitere Mission zum Mars mehr geben. Nie mehr! «
    Jamie sah, da ß die anderen sich um sie versammelt hatten. Ihre Mienen waren fragend. Selbst Wosnesenski schaute skeptisch drein und runzelte besorgt die Stirn. Sie hatten die Reihe der Spinde erreicht, wo ihre staubgesprenkelten Anz ü ge wie die zerbeulten R ü stungen von Rittern warteten, die den Heiligen Gral gesucht hatten.
    Jamie drehte sich zu Reed um. » Bei uns wird es keine S ü ndenb ö cke geben « , sagte er ruhig. » Nicht bei uns. Wir sind ein Team. Auch wenn wir zur Erde zur ü ckkommen, sind wir immer noch ein Team. Ohne Helden und ohne S ü ndenb ö cke. «
    » Ich w ü nschte, es k ö nnte so sein, Jamie « , sagte Reed mit echter Sehnsucht in der Stimme.
    » Es wird so sein. «
    » Unm ö glich. Die Projektleiter werden mir nie wieder vertrauen. Ich werde mit einem h ö flichen H ä ndedruck ausgemustert, und dann kann ich eine Privatpraxis aufmachen. Und denken Sie daran, was Mikhail zu gew ä rtigen hat. Unser edler Teamleiter hat jede Vorschrift im Regelbuch gebrochen und Li und den Flugleitern eine lange Nase gedreht. Mikhails Laufbahn ist beendet. «
    Wosnesenski grunzte. » Dann gehe ich eben in Pension. Ich habe meinen Traum verwirklicht. Ich war der erste Mensch auf dem Mars. Ich werde nicht wiederkommen. Ich glaube auch nicht, da ß ü berhaupt noch einmal jemand zum Mars kommen wird. Tony hat recht. Es wird keine weiteren Expeditionen geben. «
    » Wie lange? « fragte Jamie. » Mein ganzes Leben lang? Hundert Jahre lang? Tausend Jahre? Das glaube ich nicht. Aber selbst wenn, was macht das schon? Eines Tages werden wir zum Mars zur ü ckkehren, so sicher, wie die Sonne aufgeht. «
    » Wirklich? «
    »Ja! Weil wir es tun müssen. Die Menschheit muß es tun. Wir sind Forscher, Tony. Wir alle. Selbst Sie; deshalb sind Sie hier. Es steckt uns im Blut, im Gehirn. Darum geht es bei der Wissenschaft. Menschen müssen lernen, müssen suchen, streben und forschen. Wir brauchen das, wie eine Blume Wasser und Sonnenlicht braucht. Das hat unsere Vorfahren veranlaßt, aus Afrika fortzuziehen und sich auf der ganzen Erde auszubreiten. Jetzt breiten wir uns im ganzen Sonnensystem aus, und eines Tages werden wir anfangen, zu den Sternen hinauszufliegen. Das können Sie nicht verhindern, Tony. Niemand kann es. Das ist es, was uns zu Menschen macht.«
    Reed trat einen Schritt zurück und hob das Kinn noch ein wenig höher. »Sehr hübsche Rede, Jamie. Aber der größte Teil der Menschheit schert sich einen Dreck um den Mars oder um sonst etwas außer den eigenen schäbigen kleinen Begierden. Sie werden das Marsprojekt aufgeben, Jamie. Sie werden es fallenlassen.«
    » Sie werden es versuchen, ich wei ß . Sie werden ihr Bestes tun, um uns den Hahn zuzudrehen. Aber ich werde auch mein Bestes tun. Denn ich werde keine Ruhe geben, bis sie eine weitere Expedition herschicken. Und wenn ich es mit blo

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