Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
Vom Netzwerk:
Er hilft Connors in den Anzug. «
    » Dann steige ich lieber mal in meinen « , murmelte Reed. » Ich habe den Auftrag, unsere G ä ste an der Luftschleuse zu empfangen. «
    » Ich helfe Ihnen « , sagte Jamie.
    » Sie bleiben liegen « , sagte Reed fest. » Sie haben genug getan. Den Rest erledigen wir. «
    Reed ging nach hinten zur Luftschleuse. Jamie verschlang die aus Konzentrat zubereiteten Eier, trank den Zitronentee aus und ging dann nach vorn. Iwschenko grinste ihn an, als er geb ü ckt ins Cockpit trat. Das linke Bein des Kosmonauten war von einem starren Plastikgips umh ü llt, der ungelenk abstand. Jamie achtete darauf, da ß er nicht dagegenstie ß , als er auf den linken Sitz glitt.
    Durch die gew ö lbte Kanzel sah Jamie das Windenseil, das sich straff zu dem steckengebliebenen Rover jenseits des im Staub begrabenen Kraters spannte.
    » Connors hat schon den Anzug an « , meldete Iwschenko.
    » Was ist mit Joanna und Ilona? « fragte Jamie, w ä hrend er sich eine Kopfh ö rergarnitur aufsetzte.
    » Doktor Malater ist offenbar so krank, da ß sie nicht ohne fremde Hilfe von ihrer Liege aufstehen kann. Doktor Brumado scheint es ein bi ß chen besser zu gehen, aber nicht viel. «
    » Vielleicht sollte ich wieder zur ü ckgehen und ihnen helfen. «
    » Sie bleiben hier « , sagte Iwschenko fest. » Mikhail Andrejewitsch hat strikte Anweisungen gegeben. Er macht das schon. «
    Jamie versp ü rte ein Gef ü hl zwischen Frustration und Schuldbewu ß tsein und merkte, wie sein K ö rper sich verspannte. Er wollte helfen, wollte aktiv sein und nicht wie ein Zuschauer herumsitzen. Aber eine Stimme in seinem Hinterkopf sagte ihm: Du bist nicht in der Verfassung, wieder hinauszugehen. Du hast dein Teil getan. Du kannst nicht alles tun. La ß die anderen helfen. Die Spannung l ö ste sich.
    Widerstrebend akzeptierte er die Situation, blieb im Cockpit sitzen und lauschte den Gespr ä chen der Leute im anderen Rover. Joanna wollte nicht ohne ihre Probenbeh ä lter gehen, die Boxen mit den kostbaren Exemplaren marsianischer Flechten darin. Jamie h ö rte ihrer Diskussion ü ber Sprechfunk zu. Joannas Stimme war schwach, ersch ö pft, atemlos. Aber ihr Wille war st ä rker als der h ä rteste Stahl. Sie weigerte sich strikt, den Rover ohne die Probenbeh ä lter zu verlassen.
    Wosnesenski legte das Problem abrupt in Jamies Scho ß . » Waterman, Sie sind der wissenschaftliche Leiter. Was schlagen Sie vor? «
    Iwschenko schaute durch das enge Cockpit zu Jamie her ü ber.
    » Wir sind den ganzen Weg hierher gekommen, um festzustellen, ob es hier Leben gibt « , sagte Jamie. » K ö nnen Sie die Beh ä lter am Kabel festmachen und sie zusammen mit den Leuten her ü berschicken? «
    Eine lange Pause, dann murmelte Wosnesenski: » Also gut. «
    » Danke « , sagte Joannas Stimme wie aus weiter Ferne.
    Die Au ß enkamera des Rovers war nach vorn auf das straff gespannte Kabel zwischen den beiden Fahrzeugen gerichtet und auf maximale Vergr öß erung eingestellt. Auf dem Bildschirm in der Mitte der Kontrolltafel sah Jamie den halb begrabenen Luftschleusendeckel des Rovers aufschwingen. In der Luke stand Joanna in ihrem leuchtend orangefarbenen Raumanzug; Wosnesenski stand in seinem knallroten Anzug neben ihr. Der Kosmonaut half ihr ins Klettergeschirr und befestigte es dann am Seil der Winde.
    » Wir sind soweit « , h ö rte Jamie in seinem Kopfh ö rer. » Setzt die Winde in Gang. «
    Der Motor begann zu heulen. Joanna wurde von den F üß en gerissen und kam auf Jamie zu. Sie baumelte in dem Geschirr, und ihre Stiefel glitten nur wenige Zentimeter ü ber dem gewellten Sand dahin. Hinter ihr befestigte Wosnesenski vier sperrige Boxen am Kabel: die Biok ä sten mit den sicher verstauten Proben der marsianischen Flechten darin.
    Joanna gab keinen Mucks von sich, w ä hrend sie ü ber den tr ü gerischen Sandsee schwebte. Jamie h ö rte, wie Wosnesenski und Connors sich ü ber Sprechfunk unterhielten und vor Anstrengung grunzten und keuchten, als sie die halb bewu ß tlose Ilona in ihren Anzug verfrachteten. Joanna glitt in ihrem Anzug an ihm vorbei. Ihre behandschuhten H ä nde umklammerten das Kabel, aber ihre F üß e baumelten herab, als w ä re sie bewu ß tlos. Oder tot.
    Es geht ihr gut, sagte sich Jamie. Sie wei ß nur nicht, wie man sich richtig festh ä lt. Sie hat vergessen, was sie uns beim Training gezeigt haben: wie man sich mit dem Sicherheitskabel aus dem Shuttle entfernt, wenn es einen Defekt auf der Abschu ß

Weitere Kostenlose Bücher