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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 1. Perlen für die Braut
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Tag als Haushälte- rin des Earl of Brant. Bislang hatte sie allerdings keinen guten Einstand gehabt. Obwohl der Earl sie dem Hauspersonal als Mrs. Temple vorgestellt hatte, taten sich die anderen Bediens- teten schwer damit, ihr Loyalität und Respekt entgegenzu- bringen.
    Es war einfach nicht üblich, eine Haushälterin einzustellen, die erst neunzehn war. Das Personal befolgte kaum ihre An- ordnungen und schien sie nicht nur für zu jung, sondern auch für völlig unerfahren zu halten. Tory erkannte, dass sie nur versuchen konnte, sie im Laufe der Zeit vom Gegenteil zu überzeugen.
    Zudem hätte eigentlich Mrs. Rathbone die Nachfolge von Mrs. Mills hätte antreten sollen. Mrs. Rathbone war seit vielen Jahren im Hause des Earls angestellt und nun sehr aufge- bracht darüber, wegen einer dahergelaufenen Fremden über- gangen worden zu sein.
    „Tory?" Claire eilte die weit geschwungene Treppe hinunter. Nicht einmal die Haube, die sie über ihrem silberblonden Haar trug, der schwarze Taftrock und die schlichte weiße Bluse konnten ihre strahlende Schönheit verbergen. „Ich bin mit den Gästezimmern im Ostflügel fertig. Was soll ich nun tun?" Tory ließ einen prüfenden Blick über die frisch geschnitte- nen Blumen auf den Hepplewhite-Konsolen in der Eingangs- halle und das spiegelblanke Parkett schweifen. Das elegant eingerichtete Stadthaus des Earls schien in einem sehr ge- pflegten Zustand zu sein, doch bei genauerem Hinsehen hatte Tory entdeckt, dass es noch viel zu tun gab.
    Das Tafelsilber gehörte dringend poliert, die Gästezimmer schienen seit Wochen nicht betreten worden zu sein, und die Kamine mussten unbedingt gekehrt werden, die Teppiche wa- ren verstaubt und die Vorhänge anscheinend lange nicht gelüf- tet worden.
    Sie würde es bestimmt schaffen, versuchte Tory, sich aufzu- muntern. Irgendwie würde sie das Personal schon dazu brin- gen, ihr zu gehorchen.

„Die Zimmer im Westflügel habe ich noch nicht gemacht", schlug Claire vor.
    Tory wollte jedoch nicht, dass Claire sich in der Nähe von Lord Brant aufhielt, dessen Räume in diesem Teil des Hauses waren.
    „Nein, geh lieber nach unten und hilf Miss Honeycutt dabei, das Tafelsilber zu polieren."
    „Mein Zimmer müsste aber unbedingt gefegt werden", ließ sich der Earl vernehmen, der unbemerkt die Treppe hinunter- gekommen war und nun hinter Claire stand.
    Claire errötete, als sie seine goldbraunen Augen auf sich ge- richtet fand. Sie machte einen hastigen Knicks und wäre dabei fast die letzten paar Stufen heruntergefallen, wenn der Earl sie nicht geistesgegenwärtig aufgefangen hätte.
    „Langsam, meine Liebe. Sie sollten sich in Ihrem Arbeitsei- fer nicht den Hals brechen."
    Claires Wangen glühten. „Verzeihen Sie, Mylord. Ich bin manchmal ein wenig ... unbeholfen. Ich werde mich sofort um Ihr Zimmer kümmern." Sie eilte die Treppe hinauf. Der Earl sah ihr hinterher, bis sie verschwunden war, und wandte seine Aufmerksamkeit dann Tory zu.
    „Ich nehme an, dass Sie sich bereits gut eingearbeitet ha- ben."
    „Ja, Mylord. Die Arbeit geht sehr gut voran." Das war natür- lich eine blanke Lüge, denn solange das Personal sie kaum zur Kenntnis nahm und ihren Anordnungen nicht folgte, würde sie ihre Aufgaben niemals bewältigen können.
    „In Ordnung. Wenn sich Probleme ergeben, lassen Sie es mich wissen." Er wandte sich ab und begann, die Treppe hi- naufzugehen, was in Tory sogleich wieder die Sorge um Claire weckte.
    „Mylord?"
    Er blieb auf dem Treppenabsatz stehen und sah zu ihr hi- nunter. „Ja?"
    „Es gibt... einige Dinge, die ich gerne mit Ihnen besprechen würde."
    „Vielleicht später." Er nahm die letzten Stufen und ging in Richtung seines Zimmers.
    „Es ist aber ziemlich wichtig", rief Tory ihm hinterher und eilte nun gleichfalls nach oben. „Vielleicht hätten Sie einen Moment Zeit."
    Brant blieb stehen und wandte sich um. Prüfend sah er sie

an, und Tory glaubte zu merken, dass er ihre Absicht genau durchschaute.
    Er lächelte leicht. „Wenn es ziemlich wichtig ist, werde ich in einer Viertelstunde nach unten kommen und mit Ihnen spre- chen."
    Cord schüttelte amüsiert den Kopf. War sie nicht unglaublich, seine neue Haushälterin? Eine dreiste kleine Person, der wirk- lich nichts zu entgehen schien!
    Er fand die Tür zu seinem Zimmer offen, und sein Blick fiel auf das ätherische Wesen, das mit leichten Bewegungen einen Besen über den Boden gleiten ließ, um das bisschen Staub zu- sammenzukehren, das sich auf den auf

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