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Maschinenmann: Roman (German Edition)

Maschinenmann: Roman (German Edition)

Titel: Maschinenmann: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Barry
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»Seine Körperteile zerstören ihn.«
    »Beruhigen Sie sich«, antwortete Cassandra Cautery. »Sie machen uns schon genug Scherereien, auch wenn Sie sich nicht aufregen. Charlie, wir müssen los. Steigen Sie in den Lastwagen.«
    »Nein.«
    »Nein.« Sie klang enttäuscht, aber nicht erstaunt. »Warum wollen Sie nicht in den Lastwagen steigen, Charlie?«
    »Sie wollten. Dass ich passiv bin. Zum Testen von Teilen. Keine aktive Kontrolle.«
    Sie schürzte die Lippen. »Jason?« Er kam mit einem Tablet-PC nach vorn. »Haben Sie Dr. Neumann erzählt, dass wir ihn als passiven biologischen Anschluss für Schnellversuche mit Körperteilen benutzen wollen?«
    »Ähm … das ist mir so rausgerutscht.«
    »Soso«, bemerkte sie. »Rausgerutscht ist es Ihnen also.«
    »Ja, tut mir leid.« Sein Blick huschte zu mir.
    Sie holte tief Luft. »Charlie, ich möchte Sie nicht anlügen. Wir hatten tatsächlich vor, passive Tests zu machen. Aber Sie müssen das aus der Warte der Firma sehen. Sie sind ein Vermögenswert. Vermögenswerte mit Gefühlen können wir uns nicht leisten. Vermögenswerte, die sich verlieben oder Leute durch Fenster kicken. Der einzige Ansatz für uns, diese Situation zu steuern, ist die vollkommene Kontrolle über alles, was Sie tun. Ich gebe zu, dass das nicht ideal für Sie ist. Aber so ist nun mal die Situation. Wenn sich das alles erst mal ein wenig beruhigt hat und unser Produktionssystem gut läuft, steht einer Neubewertung sicher nichts im Weg. Zum Beispiel können wir es damit probieren, dass Sie eine Zeit lang in einem kontrollierten Umfeld allein herumlaufen. Verstehen Sie? Sie haben eine Zukunft vor sich. Eine gute Zukunft. Sofern Sie jetzt in den Lastwagen steigen.«
    Lola mischte sich wieder ein. »Charlie, hör mir zu. Du bist der wunderbarste Mensch, der mir je begegnet ist. Aber nicht wegen deines Körpers. Du bist mehr. Du musst dich bitte daran erinnern, dass du nie jemanden töten wolltest. Und du wolltest nie von deinem Körper kontrolliert werden.«
    Wir wandten den Blick ab. Niemanden hier fanden wir besonders überzeugend. Cassandra Cautery wollte uns in einen Käfig stecken, und Lola wollte uns auseinandernehmen. Wir dagegen wollten weglaufen und uns einen Ort zum Basteln suchen. Doch dann sahen wir wieder Lola an und erinnerten uns daran, dass auch sie irgendwie ein Teil von uns war. Kein Körperteil. Aber dennoch ein wesentlicher Teil in dem Sinn, dass wir in ihrer Gegenwart ein anderer Mensch waren. Brauchen wir Lola? Wir empfanden widerstreitende Wünsche, und keiner davon fühlte sich charliemäßiger an als einer der anderen. Vielleicht gibt es gar kein Kernselbst. Vielleicht war Identität bis in den letzten Winkel formbar. Als Kind hatte ich häufig grundlos Angst, doch als ich älter wurde, hörte das auf. Was davon war also ich? Beides, und beides war gültig. Wenn ich Kaffee trank, war ich zufriedener, wenn ich müde war, wurde ich gereizt, und mit der richtigen Mischung aus Stress, fehlenden Gliedmaßen und Drogen konnte ich sogar Menschen umbringen. Und wahrscheinlich sagte das alles nicht das Geringste über mich aus. Es war sinnlos, darüber zu grübeln, wer ich war, denn ich war einfach die Kombination von Chemikalien, die zu einem bestimmten Zeitpunkt gerade in mir herumschwappte. Daher hakte ich die Suche nach einem wahren Selbst ab und beschloss, mir einfach auszusuchen, wer ich sein wollte. Ich mochte den Teil, der Lola liebte. Und dieser Teil wollte ich sein. »Okay.«
    Cassandra Cautery zögerte. »Meinen Sie damit, dass Sie in den Lastwagen steigen?«
    Ich schüttelte den Kopf. Lola schob sich heran. Auf ihrem Gesicht breitete sich Erleichterung aus.
    Cassandra Cautery blickte nach hinten. »Haben Sie das gesehen? Er weigert sich, Anweisungen zu befolgen. Der Mann ist völlig außer Kontrolle.« Sie machte Jason ein Handzeichen. »Los.« Er hackte auf seinen Tablet-PC ein. Der Gabelstapler rumpelte auf mich zu.
    Lola ächzte. Ich konnte sie packen und wegrennen. Ich würde vielleicht fünf Schritte schaffen, bevor mein Körper erstarrte. Dann der Gehirntod. Keine begeisternde Aussicht. Ich konnte mich auf Cassandra Cautery stürzen und sie in die Wand dreschen. Schon verlockender. Aber mit dem gleichen Ergebnis, dass ich am Ende starb. Jason war ein wenig weiter weg. Möglicherweise konnte ich die Lücke schnell genug schließen, um ihm das Gerät aus der Hand zu schlagen. Auch das brachte nur eine vorläufige Lösung, weil das sicherlich nicht die einzige Methode

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