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Masken der Begierde

Masken der Begierde

Titel: Masken der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Paul
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muss mir über einige Dinge Klarheit verschaffen“, gab sie Allegra zur Antwort.
    Allegras neuerlicher Zusammenbruch hatte Violet vor Augen geführt, dass sie immer noch zu wenig über die Leiden der St. Clare’schen Familie wusste. Violet vermutete, dass Granny Sterling genau darüber im Bilde war, was dahintersteckte. Sie entschied, diesmal nicht eher zu gehen, bevor ihr die Kräuterfrau nicht alles erzählt hatte, was dieser bekannt war.
    Allegra schien nicht sonderlich angetan von dem Gedanken, wieder zur Kate zu laufen.
    „Du musst mich nicht begleiten“, erklärte Violet. „Ich finde allein dorthin.“
    Allegra nickte erleichtert. „Wunderbar!“
    Violet runzelte die Stirn. „Was hast du denn Wichtiges geplant, dass dich ein Spaziergang nicht locken kann?“, erkundigte sich Violet misstrauisch.
    Allegra grinste verschmitzt. „Ein Vögelchen hat mir gezwitschert, dass du bald Geburtstag feierst.“
    Violet unterdrückte ein Lächeln. Allegra bereitete etwas für ihren Geburtstag vor. Wärme stieg in ihr auf. Ihren letzten Geburtstag hatte sie mit bedeutenden Persönlichkeiten aus dem Dunstkreis ihres Vaters feiern müssen. Dieses Mal feierte sie im Kreise ihr am Herzen liegenden Menschen.
    „Stimmt, wolltest du mir nicht ein Spitzendeckchen häkeln?“, neckte Violet ihren Schützling.
    Allegra riss entsetzt die Augen auf. „Nein!“ Dann lachte sie. „Du veralberst mich“, sagte sie Violet auf den Kopf zu.
    Violet schmunzelte. „Ein wenig. Ich gehe recht in der Annahme, dass du morgen beschäftigt sein wirst?“
    „Schon heute nach dem Dinner. Ich habe eine wunderbare Überraschung geplant“, verkündete Allegra.
    „Mach dir keine Umstände, ich bin nur die Gesellschaftsdame!“, wehrte Violet ab.
    Allegra richtete sich auf und stellte die Tasse auf das Tischchen zurück.
    „Du bist mitnichten nur die Gesellschaftsdame. Du bist meine Freundin und Vertraute und gehörst genauso zur Familie wie Lucas.“ Allegra stemmte ihre Hände in die Hüften. „Und falls du es noch nicht bemerkt hast, Lucas ist in dich verliebt.“
    Violet verbarg ihre Überraschung über Allegras Erkenntnis hinter einem Hustenanfall. Allegra musterte Violet scharf. „Du bist natürlich in die Jahre gekommen. Du musst bereits das zwanzigste Lebensjahr überschritten haben. Aber Lucas ist ebenfalls kein Jüngling mehr. Unter diesen Voraussetzungen erscheint eine Heirat vielleicht keine schlechte Idee zu sein“, schloss Allegra zufrieden.
    „Meine Güte, Allegra, wie kommst du auf solche Ideen?“, wollte Violet wissen, schwankend zwischen Lachen und Entsetzen.
    „Leandra und ich haben darüber nachgedacht“, erklärte Allegra. „Es gehört sich nicht, unverheiratet zu bleiben. Lucas ist der Earl of Pembroke und muss für Nachkommen sorgen. Schon damit unser widerlicher Cousin Neil nicht erbt. Und du bist die Tochter eines Dukes, auch wenn das hier außer uns niemand weiß. Aber für dieses Problem lässt sich sicherlich eine Lösung finden. Und da Lucas kaum den Blick von dir abwenden kann, wenn du im selben Raum bist, wird er bestimmt nichts gegen eine Heirat mit dir einzuwenden haben“, schloss Allegra triumphierend.
    Violet schwieg eine Weile perplex. Sie würde Lucas davon erzählen müssen, damit er wusste, dass seine Schwester und ihre Freundin etwas auszutüfteln schienen. Allegra war es ohne Weiteres zuzutrauen, einen haarsträubenden Plan zu fassen. Violet unterbrach ihre Gedankengänge.
    „Deine Geburtstagsplanung hat hoffentlich nicht eine Verlobung oder gar Heirat zum Thema?“, vergewisserte sich Violet beunruhigt.
    Allegras Augen leuchteten auf. „Was für eine wundervolle Idee!“ Im nächsten Moment starrte sie traurig und frustriert gleichermaßen auf ihre Hände und seufzte. „Leider bin ich nicht auf diesen Gedanken gekommen.“
    Violet stieß einen erleichterten Seufzer aus, der ihr bei Allegras nächsten Worten in der Kehle stecken blieb.
    „Aber Weihnachten ist für solch romantische Ereignisse ein idealer Zeitpunkt!“ Allegra strahlte Violet an.
     
    Neil streckte genüsslich die Beine aus, verschränkte die Arme vor der Brust und musterte Lucas.
    „Keinen Brandy heute?“, erkundigte er sich mit hochgezogenen Augenbrauen, als er sah, wie Lucas großzügig Whisky in sein Glas goss.
    Statt einer Antwort hob Lucas die Flasche. „Auch einen?“
    Neil schüttelte den Kopf und griff nach seiner Teetasse. „Ich bleibe abstinent heute Abend.“
    Lucas setzte sich auf den Lehnsessel vor Neil

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