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Maskenball

Maskenball

Titel: Maskenball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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ihn erzählt. Sie behauptet, schon lange nichts mehr von ihm gehört zu haben, aber ich glaube ihr nicht.«
    »Wird das reichen, um Böllmann zu überzeugen?« Beans Finger langten in seine Hemdtasche, griffen aber ins Leere.
    Nun musste Frank grinsen. »Paulert, du rauchst doch nicht wieder, oder?«
    Kurt Paulert bemerkte erst jetzt, dass er unbewusst nach Zigaretten gekramt hatte. »Quatsch, reine Gewohnheit. Ich kann mich immer noch nicht daran gewöhnen.« Er hustete wie zur Bestätigung kurz auf.
    »Jaja, die Qualmer. Das Laster wirst du nie los. Nein, ich denke, dass ich Böllmann überzeugen kann. Er muss der Überwachung zustimmen. Denn mehr haben wir im Moment nicht. Ich hoffe, ich erreiche ihn heute. Nicht, dass er zum Veilchendienstagszug ist. Aber soviel ich weiß, gehört Karneval nicht zu seinen bevorzugten Freizeitvergnügungen.«
    »Wäre auch egal, wenn er nicht im Büro ist. Dann wird doch sicher der diensthabende Staatsanwalt zu erreichen sein.«
    »Den will ich nicht nach einer TÜ fragen. Der wird bestimmt keine Entscheidung fällen, ohne den Fall genau zu kennen.«
    Kurt Paulert wusste sofort, wen Frank meinte. »Soviel ich weiß, hat Staatsanwalt Göttlich heute keinen Dienst. Ich habe ihn Altweiber im Keller der Staatsanwaltschaft kurz gesprochen. Der Unsympath war wieder hinter den Weibern her. Hat sich nicht unter Kontrolle, wenn er blau ist. Hält sich dann für den Größten und für unwiderstehlich. Von einer der Sekretärinnen weiß ich, dass Göttlich an diesem Wochenende mit seiner Frau unterwegs ist, irgendwo im Hessischen. Die Eltern seiner Frau besuchen, soweit ich weiß.«
    »Was du nicht alles weißt. Hast wohl mächtig gefeiert mit den Damen, was?«
    »Nee, war nur in Sachen ›Alte Männer‹ unterwegs. Karneval ist dieses Jahr für mich fast komplett ausgefallen.«
    »Wer weiß, wofür es gut war.« Frank lächelte Kurt Paulert an. »Auf jeden Fall vielen Dank für deine Hilfe. Hast gute Arbeit geleistet.«
    »Vergiss Viola Kaumanns nicht. Wir haben gute Arbeit geleistet. Die Betonung liegt auf ›wir‹.«
    »Ist schon recht, Bean, ich habe schon verstanden.«
    Kurt Paulert räkelte sich auf seinem Stuhl. »Mann, bin ich müde. Was machst du denn heute noch so? Früh Feierabend?«
    »Wie gesagt, Böllmann muss ich noch anrufen und die TÜ beantragen. Dann werde ich noch mal meinen Schreibtisch aufräumen. Und dann werde ich zu Lisa fahren. Mehr kann ich heute im Büro doch nicht tun. Ganz Gladbach ist noch im Karnevalsfieber. Da ist Stillstand angesagt.«
    »Wie gehts Lisa? Wie weit ist sie?« Kurt Paulert linste dabei auf den Teddy, der traurig in seinem Stall saß.
    »Och, der gehts gut. Sie scheucht mich seit Wochen durch die Gegend, dass ich endlich eine größere Wohnung für uns finde. Und endlich meinen MGB verkaufe. Noch ist sie ja an der Schule. Bis zum Mutterschutz hat sie noch etwas Zeit. Nee, Lisa gehts wirklich gut. Sie freut sich riesig auf das Baby.« Frank verbesserte sich, »wir freuen uns auf das Baby.«
    »Und, werdet ihr heiraten? Ecki hat gesagt …«, Kurt unterbrach sich.
    »Was hat Ecki gesagt?« Frank wurde hellhörig.
    »Nicht viel, nur, dass er sich nicht vorstellen kann, dass du und Lisa heiratet. Dafür seiest du viel zu …«
    Frank unterbrach ihn. »Ja?«
    Kurt Paulert hatte das Gefühl, das falsche Thema angeschnitten zu haben. »Na ja, nicht, dass du das falsch verstehst. Ich meine, er hat gemeint, du seiest für die Ehe nicht geschaffen.«
    »Das hat Ecki gesagt?«
    Paulert blieb stumm.
    »Und, was hat er noch gesagt?«
    »Nichts weiter, nur, dass du, na, dass du …« Bean rutschte auf dem Stuhl hin und her und vollendete den Satz nicht.
    »Soso.« Mehr sagte Frank nicht. Einerseits, was ging es die Kollegen an, dass er nicht so recht wusste, wohin die Reise für ihn gehen würde? Andererseits hatte Ecki mal wieder den Nagel auf den Kopf getroffen. Auch wenn er Lisa liebte und sich unbändig auf ihr Kind freute – so sehr war ihm auch angst und bange bei dem Gedanken, heiraten zu sollen.
    »Wie auch immer, ich mache mich jetzt auf den Weg. Ich habe für heute genug getan. Morgen ist auch wieder ein Tag. Ich denke, ich werde ein paar Überstunden abfeiern. Oder liegt noch etwas Dringendes an für heute? Dann bleibe ich natürlich noch.«
    »Nein, ist schon okay, Kurt. Mach dich ruhig vom Acker.« Frank machte eine kleine Pause, bevor er weitersprach. »Und bestell bitte der Kaumanns einen schönen Gruß von mir, falls du sie noch siehst.«

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