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GK0017 - Dr. Satanos

GK0017 - Dr. Satanos

Titel: GK0017 - Dr. Satanos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wie ein Stück glühendes Eisen ließ Alwine Jackson den Karton fallen.
    Er prallte mit einer Kante auf die Erde, kippte um, und der Kopf rollte heraus.
    Es war ein Männerkopf.
    Aber darauf achtete Alwine Jackson schon nicht mehr. Sie hatte bereits ihr Fahrrad geschnappt, sich in den Sattel geschwungen und fuhr, so schnell es die holprige Straße erlaubte, in Richtung Blyton, ihrem Heimatdorf.
    Alwine Jackson bremste erst vor dem Haus des Konstablers. Hastig drückte sie auf den altmodischen Klingelknopf.
    Sie mußte dreimal läuten, ehe sich im Haus etwas rührte.
    »Verdammt noch mal!« fluchte eine tiefe Stimme. »Wissen Sie eigentlich, wie spät wir es haben?«
    Schritte näherten sich der Haustür.
    Sekunden später starrte Alwine Jackson in das rosige Gesicht von Konstabler Brown.
    »Was wollen Sie…?«
    Alwine Jackson unterbrach den Beamten mitten im Satz. »Kommen Sie schnell, Konstabler«, japste sie. »Ich – ich – ich habe einen… Kopf gefunden.«
    Die buschigen Augenbrauen des Konstablers zogen sich zusammen. »Spinnen Sie?«
    »Nein!« schrie die Jackson, die im Dorf als alte Jungfer verschrien war. »Auf der Landstraße, ein Kopf… Er – er lag in einem Karton. Ich habe ihn selbst aufgemacht. Ich…«
    Konstabler Brown kam die Sache komisch vor. »Sie haben doch nicht etwa getrunken, Miss Jackson?«
    »Nein!« schrie die Jackson los. »Kommen Sie. Los.«
    Durch ihr Geschrei waren mittlerweile auch einige Anwohner wach geworden. Beschwerden wurden laut. Und die gaben bei Konstabler Brown schließlich den Ausschlag.
    »Also, gut. Ich ziehe mir eben was über. Aber wenn das nicht stimmt, Miss Jackson…«
    Die weiteren Worte ließ er unausgesprochen.
    Alwine Jackson lehnte sich gegen die Hauswand. Ihre Knie zitterten wie Pudding. Kalter Angstschweiß lag auf ihrer Stirn. Ihre blutleeren Lippen brabbelten unverständliches Zeug.
    Drei Minuten später war Konstabler Brown fertig. Er mußte nur noch sein Fahrrad holen.
    »Ich – ich… fahre aber nicht noch mal mit zurück«, sagte Alwine Jackson bestimmt. »Keine zehn Pferde kriegen mich je wieder an diese Stelle.«
    »Sie müssen«, erwiderte Brown nun knapp. »Denken Sie, ich suche eine halbe Stunde, bis ich Ihren komischen Kopf finde?«
    Es gab noch einiges Hin und Her. Schließlich erklärte sich die Jackson bereit, doch mitzufahren.
    Auf der Fahrt schwiegen die beiden. Nur der Konstabler brummte manchmal einen Fluch vor sich hin. In Gedanken malte er sich aus, was geschehen würde, wenn die Alte ihn angelogen haben sollte.
    Alwine Jackson, die etwas vorfuhr, stoppte plötzlich. Sie sprang vom Rad und deutete mit einer Hand nach vorn. »Da, hinter der nächsten Kurve ist es. Ich fahre nicht mehr weiter.«
    Konstabler Brown, der auch zwangsläufig gehalten hatte, stieg wieder in den Sattel. »Ist gut, Miss Jackson. Aber warten Sie hier auf mich.«
    Die Jackson gab keine Antwort. Sie drehte ihr Rad schon wieder in Richtung Blyton.
    Brown fuhr noch einige Meter und lehnte sein Fahrrad dann gegen einen Baumstamm. Den Rest wollte er zu Fuß gehen. Er schaltete die starke Taschenlampe ein, die er vorsorglich mitgenommen hatte.
    Der Strahl geisterte über die Straße, erfaßte den Karton.
    »Hat die Alte doch recht gehabt«, murmelte Brown.
    Ein unbehagliches Gefühl überkam ihn.
    Brown blieb neben dem Karton stehen. Er leuchtete ihn genau aus. Einige Haare glänzten im Licht der Lampe.
    Aber, zum Teufel, wo war der Kopf?
    Konstabler Brown hob die Lampe an, schwenkte sie langsam zum Rand der Straße hinüber…
    Plötzlich sträubten sich ihm die Nackenhaare.
    Ein männlicher Schädel lag im grellen Licht der Lampe.
    »Au, verdammt«, flüsterte Brown.
    Mit eckigen Bewegungen näherte er sich seinem grausigen Fund. Zwangsläufig sah sich Konstabler Brown den Kopf genauer an.
    Ein Meister seines Fachs mußte hier an der Arbeit gewesen sein. Mit einem fast klassisch zu nennenden Schnitt waren Kopf und Körper voneinander getrennt worden.
    Wie mit einem Schwert. Oder einer Guillotine!
    Konstabler Brown merkte gar nicht, wie er zitterte. Was er jetzt tat, war ihm gar nicht mehr richtig bewußt.
    Brown lief zurück, holte den Karton und legte ihn so auf die Erde, daß er den Schädel mit dem Fuß hineinstoßen konnte. Dann setzte er den Deckel auf und klemmte den Karton hinten auf dem Gepäckträger fest.
    Alwine Jackson hatte erst gar nicht mehr gewartet. Sie war wie von Furien gehetzt in das Dorf gefahren.
    Das tat Konstabler Brown allerdings jetzt

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