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Maskerade

Maskerade

Titel: Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman Butters
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gespürt wie jetzt. Um jeden Preis wollte sie dieses ekelhafte Grinsen aus dem Gesicht dieses Mannes wegwischen, ganz gleich, auf welche Art und Weise. Mit erstaunlich ruhiger Stimme hörte sie sich sagen: „Aber Mr. Merton , Sie irren sich. Ich bin es!“
    Der zynische Ausdruck erstarb auf seinen Zügen. Liz hatte wenigstens insofern Erfolg gehabt. Sie drehte sich um, ließ den Mann stehen und begann, mit festen Schritten nach oben zu gehen.
    Zu ihrem Erstaunen fand sie Cara auf dem nächsten Treppenabsatz. Liz umfing sie mit einem langen, fragenden Blick. Cara zitterte.
    „Liz, warum hast du das gesagt? Warum?“
    „Ich... weiß es selbst nicht.“ Jetzt, da der große Zorn in ihr verebbte, klang ihre Stimme etwas kleinlaut und bekümmert.
    „Du kannst unmöglich wissen, was du dir damit angetan hast“, fuhr Cara leidenschaftlich fort, „ein Mann, der so hintergründig aussieht, wird alle möglichen Gelegenheiten finden, dir Schwierigkeiten zu bereiten. Er wird es überall im Haus erzählen, und alle werden dich schneiden. Wenn du abends darum bittest, er möchte die Heizung etwas weiter aufdrehen, wird er geradezu mit Vergnügen genau das Gegenteil tun. Er wird sich alles mögliche ausdenken, um dich zu ärgern. Liz, geh schnell und sag ihm die Wahrheit! Liz, mach dir doch nicht selbst das Leben schwer!“
    Liz wußte, daß Cara recht hatte. Sie hatte im Zorn gehandelt, und dieser Zorn war der Grund gewesen, warum sie diesen boshaften kleinen Mann hatte in Verlegenheit bringen wollen, und es war ihr dabei nicht klargeworden, daß sie sich selbst damit schadete. Sie hatte zwar nicht den Ehrgeiz, für Cara die Kastanien aus dem Feuer zu holen, es lag ihr auch absolut nichts daran, sich in diese ernsten Probleme einzumischen. Im Gegenteil, nie zuvor hatte sie das Privileg, als Weiße geboren zu sein, so zu schätzen gewußt wie eben in diesem Augenblick. Und dennoch... „Nein“, entschied sie, „nein, ich gehe nicht zurück zu ihm. Vielleicht ist es an der Zeit, daß dir jemand einen Teil deiner Bürde abnimmt.“
    Vom vierten Stock herunter rief Penny ungeduldig nach ihnen. „He, wo bleibt ihr denn? Wir müssen doch bald zum Bahnhof und wollen vorher noch ein bißchen gemütlich zusammensitzen!“
    „Penny wartet auf uns beide!“ betonte Liz mit einem vielsagenden Lächeln. Cara atmete tief und nickte, und dann stiegen sie Hand in Hand hinauf in ihr gemeinsames, neues Reich.

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