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Mass Effect 02 - Der Aufstieg

Titel: Mass Effect 02 - Der Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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tiefen, betonungslosen Stimme seiner Art.
    „Könnte ich vielleicht die Hintertür nehmen?“
    „Ernsthaftes Angebot: Klar, wenn du willst.“
    Golo ging in den hinteren Bereich des Ladens und glitt aus dem Notausgang in die Gasse. Er war noch keine fünf Schritte weit gekommen, als er hörte, wie direkt hinter ihm jemand quarianisch sprach.
    „Keine Bewegung, oder ich blase dir den Schädel weg.“
    Er wusste, dass ihn die Waffe tatsächlich aus dieser Entfernung enthaupten konnte, deshalb blieb Golo stehen.
    „Umdrehen, und langsam.“
    Er tat, wie befohlen. Wie er vermutet hatte, stand der junge Quarianer aus dem Laden mitten in der Gasse und hatte sein Gewehr auf seine Brust gerichtet.
    „Bist du Golo?“
    „Du würdest mich nicht mit dem Gewehr bedrohen, wenn ich jemand anderes wäre“, antwortete er und sah keine Möglichkeit, sich aus dieser Lage herauszulügen.
    „Weißt du, warum ich hier bin?“
    „Nein“, antwortete er ehrlich. Während des letzten Jahrzehnts hatte er Dutzende von Dingen getan, für die manch ein Quarianer ihn zur Verantwortung ziehen wollte. Es gab keinen Grund zu raten, welche davon ausgerechnet diesen jungen Mann antrieb.
    „Ein Aufklärungsschiff von der Idenna sollte letzte Woche ein Geschäft auf Omega abwickeln. Die Cyanid. Sie verschwand. Ich glaube, du weißt, was ihr zugestoßen ist.“
    „Wer bist du? Gehörst du zur Mannschaft der Idennal“, fragte Golo, um Zeit zu gewinnen und einen Plan auszuarbeiten.
    „Ich heiße Lemm’Shal nar Tesleya“, sagte der andere.
    Golo war nicht überrascht, eine Antwort auf seine Frage zu bekommen. Selbst in der Flotte neigten die Quarianer dazu, die Schutzanzüge die ganze Zeit zu tragen. Als eine Art Extraschutz gegen Risse in der Bordwand und andere Katastrophen, die auf ihren klapprigen Schiffen jederzeit geschehen konnten. Deshalb war es üblich, bei jedem Treffen die Namen auszutauschen. Darauf hatte er spekuliert. Denn wenn er den Namen seines Gegenübers kannte, hatte er etwas, womit er arbeiten konnte.
    Er kannte den Namen des Klans Shal, aber das nar in Lemms Nachnamen bezeichnete ihn fast noch als Kind. Es bedeutete, dass er wahrscheinlich auf seiner Pilgerreise war. Weiter gehörte er dem Raumschiff Tesleya an, nicht der Idenna, was bedeutete, dass er die Mannschaft nicht persönlich kannte. Er musste aus zweiter Hand davon erfahren haben, vielleicht von einem anderen Quarianer, den er auf seinen bisherigen Reisen getroffen hatte.
    Golo setzte sich im Kopf schnell ein wahrscheinliches Szenario zusammen.
    Jemand hatte Lemm gegenüber das Verschwinden der Cyanid erwähnt. Jetzt glaubte der, dass, wenn es ihm gelänge, das verschwundene Erkundungsschiff und seine Mannschaft aufzuspüren oder zumindest ihr Schicksal aufzuklären, er wenigstens Informationen an den Kapitän der Idenna weitergeben konnte und seine Pilgerreise damit beendet wäre.
    „Wie kommst du darauf, dass ich etwas über das Verschwinden der Cyanid weiß?“, fragte er und hoffte, den jungen Mann damit bluffen zu können.
    „Die Migrantenflotte macht keine Geschäfte mit Omega“, antwortete Lemm, wobei er sein Gewehr nicht senkte. „Jemand muss den Kontakt mit der Cyanid hergestellt haben. Nur ein anderer Quarianer würde wissen, wie man das macht. Und du bist der berüchtigtste Quarianer auf dieser Station.“
    Golo runzelte die Stirn hinter seiner Maske. Das Kind riet nur, und es war verdammtes Glück, dass es genau ins Schwarze traf. Er zog kurz in Erwägung, seine Beteiligung zu leugnen. Dann erkannte er einen leichteren Weg, um aus der Sache rauszukommen.
    „Ich fürchte, mein Ruf eilt mir voraus“, gab er zu. „Ich habe die Cyanid kontaktiert, aber ich war nur der Mittelsmann. Hinter dem eigentlichen Geschäft steckt ein Mensch.“
    „Und wie heißt der?“
    „Er sagte mir, sein Name sei Pel“, meinte er mit einem unbestimmten Achselzucken. „Er war bereit, mich für den Kontakt zur Cyanid zu bezahlen, und ich habe das Geld gern genommen. Aber mehr weiß ich darüber nicht.“
    „Und es hat dich nicht gestört, dass er die Crew hereinlegen wollte? Dass er sie in eine Falle locken wollte?“
    „Die Flotte hat mich rausgeschmissen. Was geht es mich an, was mit denen geschieht, solange ich bezahlt werde?“
    Das war die beste Art von Lüge. Eine, die mit einer unangenehmen Wahrheit gewürzt war. Indem er ehrlich seine Dickfelligkeit und Geldgier eingestand, wurde das Leugnen seiner direkten Beteiligung umso glaubwürdiger.
    „Du machst

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