Mass Effect 02 - Der Aufstieg
Hendel die Idee. „Das ist keine Lösung. Cerberus hat Leute in der Allianz. Vielleicht können wir Anderson trauen, aber wie sollen wir mit ihm Kontakt aufnehmen? Er ist jetzt ein wichtiger Mann. Wir können nicht einfach an der Citadel auftauchen und in sein Büro marschieren.“
„Cerberus hat wahrscheinlich Agenten, die jeden Schritt des Captains überwachen“, fuhr er fort. „Wenn wir ihm eine Nachricht schicken, wissen die lange vor unserer Ankunft, dass wir kommen.“
„Ich hätte niemals gedacht, dass Sie mal meiner Meinung sein würden“, sagte Grayson und beobachtete sein Gegenüber sorgfältig. Dabei versuchte er herauszufinden, was Hendel für ein Spiel spielte.
„Ich will nur das Beste für Gillian. Deshalb müssen wir den Rats-Sektor verlassen. Aber ob Omega so eine gute Wahl ist? Es gibt etliche andere Orte im Terminus-System.“
„Wir können nicht auf eine der menschlichen Kolonien“, erklärte Grayson. „Die Allianz hat dort Leute stationiert, und die registrieren alle ankommenden Schiffe. Und auf den außerirdischen Welten fallen wir auf wie bunte Hunde. Omega ist der einzige Ort, wo wir untertauchen können.“
Hendel dachte darüber nach. Dann sagte er: „Ich will aber immer noch wissen, wer Ihr Kontaktmann ist.“ Mehr Zustimmung konnte Grayson nicht erwarten.
„Ein Kunde namens Pel“, log Grayson. „Ich habe ihm im Laufe der letzten zwanzig Jahre fast zwei Dutzend Schiffe verkauft.“
„In welcher Branche ist er denn aktiv?“, fragte Kahlee.
„Import-Export“, war seine ausweichende Antwort.
„Ein Drogenschmuggler“, knurrte Hendel. „Ich wusste doch, dass er uns zu seinem Dealer schleppt.“
„Woher sollen wir wissen, dass er uns nicht an Cerberus ausliefert?“, wollte Kahlee wissen.
„Er weiß nichts von Gillians biotischen Fähigkeiten oder warum wir wirklich kommen“, erklärte Grayson. „Ich habe ihm gesagt, ich wäre mit einer Ladung roten Sands während eines Flugs zur Citadel erwischt worden. Er glaubt, ich bin auf der Flucht vor den Sicherheitsbehörden.“
„Und wie passt der Rest von uns da rein?“, fragte Hendel.
„Er weiß bereits, dass ich eine Tochter habe. Ich erzähle ihm, dass Kahlee meine Freundin ist. Sie sind ein Sicherheitsoffizier, den ich bestochen habe, um von der Station zu fliehen.“
„Also erwartet er uns?“, fragte Hendel.
Grayson nickte. „Ich habe ihm eine Nachricht geschickt, nachdem wir die Akademie verlassen hatten. Ich logge mich ins Comm-Netzwerk ein, wenn wir am nächsten Masse-Relais unter Überlichtgeschwindigkeit gehen, und überprüfe, ob er bereits geantwortet hat.“
„Ich will die Nachricht sehen.“
„Hendel!“, protestierte Kahlee.
„Ich gehe kein Risiko ein“, antwortete Hendel. „Wir legen unsere Leben in seine Hände, deshalb will ich wissen, mit wem wir es zu tun haben.“
„Sicherlich“, antwortete Grayson. „Kein Problem.“ Er warf einen kurzen Blick auf die Instrumente, um ihre aktuelle Position zu ermitteln. „Wir werden das Relais in einer Stunde erreichen.“
„Diese Zeit sollten Sie für eine Dusche nutzen“, riet ihm Hendel. „Versuchen Sie, den Gestank der Drogen abzuwaschen, bevor Ihre Tochter aufwacht.“
Grayson konnte nur zustimmen. Er wusste, dass Hendel recht hatte.
Sechzig Minuten später saß er wieder im Pilotensessel. Er hatte sich gewaschen und trug einen Satz frischer Kleidung. Das Schwitzen hatte aufgehört, aber jetzt zitterten seine Hände leicht. Er wusste, dass es schlimmer werden würde, je länger er ohne Nachschub auskommen musste.
Kahlee saß immer noch auf dem Passagiersitz, und Hendel lehnte wieder hinter ihr im Türrahmen des Cockpits. Gillian schlief noch friedlich im hinteren Bereich. Grayson hatte vor und nach dem Duschen nach ihr gesehen.
Ein leiser elektronischer Ton der Navigationskonsole informierte ihn eine Sekunde, bevor das Schiff Unterlichtgeschwindigkeit erreichte. Sie spürten das Bremsmanöver kaum. Dann blinkte der Navigationsbildschirm auf, als die Sensoren ihres Raumschiffs andere Schiffe, kleinere Asteroiden und weitere Objekte erfassten, die groß genug waren, um von den Sensoren registriert zu werden.
Das riesige Masse-Relais stand als blinkender blauer Punkt im Zentrum des Monitors. Trotz des Muskelzuckens glitt Graysons Hand schnell und routiniert über die Kontrollen, während er den Kurs anpasste.
„Haben Sie die Nachrichten gecheckt?“, fragte Hendel, wenig subtil und ziemlich misstrauisch.
„Ich muss erst noch
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