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Mass Effect 02 - Der Aufstieg

Titel: Mass Effect 02 - Der Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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Tisch, an dem zwei bewaffnete Wachtposten Karten spielten und gelegentlich einen Blick auf die Monitore warfen.
    Mit dem Zoom konnte er die Bildschirme besser erkennen. Davon gab es insgesamt sechs: vier zeigten leere Räume, in einem weiteren Raum lag eine Gestalt zusammengerollt in der Ecke. Auf dem letzten erkannte er drei Personen, von denen zwei auf dem Boden lagen und die dritte zwischen ihnen saß.
    Lemm holte die Kamera schnell zurück. Es war offensichtlich, dass die Lagerräume als Zellen verwendet wurden. Und diese Posten bewachten die Gefangenen. Es gab keine Polizei oder Gesetzeshüter auf Omega, deshalb gab es nur eine vernünftige Erklärung dafür.
    Sklavenhändler! Und er hatte eine sehr gute Vorstellung davon, wer die Sklaven waren.
    Wütend, seine quarianischen Artgenossen wie Tiere eingepfercht zu sehen, verstaute Lemm die Kamera, zog seinen Rucksack über die Schultern und entsicherte das Gewehr. Dann kletterte er vom Dach hinunter, bis er unsicher auf dem schmalen Fenstersims stand. Er benutzte nicht den Glasschneider, sondern warf sich einfach vorwärts und verließ sich darauf, dass der strapazierfähige Stoff seines Schutzanzugs ihn vor den Glasscherben schützte.
    Sein Schwung trug ihn in den Gang hinein, wo er auf den Boden krachte, eine Rolle Vorwärts machte und feuerte. Keiner der Wachtposten hatte den Angriff erwartet, und deshalb erwischte er sie völlig unvorbereitet. Die ersten beiden Salven wurden von den kinetischen Schilden der Kampfanzüge reflektiert, weshalb die Kerle noch so lange lebten, dass sie aufspringen konnten. Aber die dritte und vierte Salve töteten die Männer, bevor sie ihre Waffen ziehen konnten und schleuderte ihre Körper mit solcher Kraft zurück, dass sie auf den Tisch knallten, wodurch die Monitore zu Boden fielen.
    Lemm wusste, dass er schnell handeln musste. Er wandte seine Aufmerksamkeit den Zellen zu. Bei vieren standen die Türen offen. Er schlug mit der Hand auf das Zugriffspanel der nächsten geschlossenen Tür und hoffte, dass sie nicht durch einen Code gesichert war. Zu seiner Erleichterung glitt sie auf und enthüllte den Raum mit den drei Gestalten darin. In diesem Augenblick erkannte Lemm, dass er einen schrecklichen Fehler begangen hatte.
    Das waren keine Quarianer. Die Gefangenen waren Menschen. Ein Mann und zwei Frauen. Nein, korrigierte er sich: ein Mann, eine Frau und ein Mädchen. Die Frau sprang auf, als sie ihn sah. Aber die anderen beiden blieben liegen. Zu seiner großen Überraschung meinte Lemm, die Frau zu kennen.
    „Bist du Kahlee Sanders?“
    Sie nickte. „Wer bist du?“
    „Nicht jetzt“, sagte er und erinnerte sich an den Bauplan. „Wir haben höchstens eine Minute, bis Verstärkung eintrifft. Los.“
    „Ich kann sie nicht zurücklassen“, sagte sie mit einem Nicken in Richtung der beiden Gestalten auf dem Boden.
    Das Mädchen war noch so klein, dass man es tragen konnte. Der Mann war aber bei Weitem größer als Lemm oder Kahlee. Er rannte zu ihm und kniete sich hin. Dabei überprüfte er ihn schnell mit seinem Universalgerät.
    „Ich glaube, ich kann ihn wach kriegen“, sagte er. „Sammel die Waffen der Wachen draußen auf und hol deinen Freund aus der anderen Zelle.“
    „Lass ihn zurück“, erwiderte sie boshaft. „Er gehört zu den anderen.“
    Lemm holte ein Aufputschmittel aus seinem Rucksack und verabreichte es dem bewusstlosen Mann, während Kahlee in den Gang verschwand. Als sie mit den Waffen der Wächter zurückkam, stöhnte der Mann und versuchte, sich aufzusetzen.
    „Hilf mir, ihn auf die Beine zu kriegen.“
    Kahlee legte die Waffen ab und kam hinüber. Zusammen schafften sie es, den großen Mann vom Boden zu heben. Zu Lemms Erleichterung konnte er selbst stehen.
    „Wie heißt er?“
    „Hendel.“
    „Hendel!“, rief Lemm und hoffte, die Beruhigungsmittel zu durchdringen, die immer noch den Geist des anderen Mannes benebelten. „Ich heiße Lemm! Wir holen dich hier raus! Hast du mich verstanden?“
    Der große Mann nickte, obwohl er dabei schwankte. Lemm erkannte, dass die Kleine, selbst wenn sie aufwachte, wahrscheinlich nicht stark genug sein würde, um gut zwanzig Minuten laufen zu können.
    „Wir sind schneller, wenn wir das Mädchen tragen“, sagte Lemm.
    Kahlee nickte, und der Quarianer rückte seinen Rucksack zurecht, beugte sich hinab, hob das Mädchen mit seinem linken Arm an und legte sie sich wie einen Sack Mehl über die Schulter. Sie war schwerer, als sie aussah. Aber selbst, wenn er

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