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Mass Effect 02 - Der Aufstieg

Titel: Mass Effect 02 - Der Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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das Lagerhaus einschleichen will. Er hat uns alle Details geschickt.“
    Pel hob überrascht eine Augenbraue. Golo mochte ein feiger, hinterhältiger, doppelzüngiger kleiner Quarianer sein, aber er verfügte über ausgezeichnete Informationen.
    „Gut, wir arbeiten morgen etwas aus, um das zu regeln.“
    „Was ist mit dem anderen im Keller?“, wollte Shela wissen.
    In all seiner Aufregung über Graysons Ankunft hatte Pel fast den quarianischen Piloten vergessen, den sie von der Cyanid verschleppt hatten. Schlussendlich hatte er die gewünschten Informationen verraten. Aber er bezweifelte, dass sie von ihm noch mehr bekommen würden. Durch die Folter und das Fieber, das er sich nur eingefangen hatte, weil Golo die Maske zerstört hatte, konnte er kaum zusammenhängende Sätze bilden. Allerdings war die ganze Aktion jetzt, nachdem sie mit Cerberus gebrochen hatten, reine Zeitverschwendung gewesen … doch dadurch konnte Shela ihm einige sehr interessante neue Verhörmethoden demonstrieren.
    „Wir brauchen ihn nicht mehr. Erledige ihn morgen Früh“, sagte er.
    „Er sah schon beim letzten Mal ziemlich übel aus“, merkte Shela an. „Ich glaube nicht, dass er es bis zum Morgen schafft.“
    „Würdest du darauf wetten?“
    „Sagen wir zwanzig Credits, dass er es nicht überlebt.“
    „Abgemacht.“
    Als sich Pel vorbeugte um die Wette abzuschließen, peitschten in schneller Folge mehrere Gewehrschüsse durch das Gebäude. Sie kamen aus dem Stockwerk über ihnen.
    Lemm war jung, aber nicht dumm. Er traute Golo nicht. Deshalb hatte er sich, nachdem Golo eingeschlafen war, aus der Wohnung geschlichen und war auf die Dächer des Talon-Distrikts zurückgekehrt. Er schätzte, dass mit fünfzigprozentiger Wahrscheinlichkeit Golo tiefer in die Geschäfte der Menschen verstrickt war, als er zugab. Und er hatte keine Lust, in einen Hinterhalt zu geraten. Der beste Weg, das zu vermeiden, war, einen Tag eher zuzuschlagen. Wenn Golo den Menschen nichts gesagt hatte, machte es keinen Unterschied. Aber wenn er sie alarmiert hatte, war Lemm im Vorteil, weil sie ihn nicht vor morgen Abend erwarteten.
    Schnell lief er über die Dächer. Das Adrenalin rauschte durch seine Adern, als er sich dem zweistöckigen Gebäude näherte, das er am Tag zuvor ausgespäht hatte. Platz war auf Omega knapp, deshalb konnte man leicht von Gebäude zu Gebäude hüpfen, da die Abstände dazwischen maximal vier bis sechs Meter ausmachten. Selbst mit seiner ganzen Ausrüstung auf dem Rücken bestand die größte Gefahr nicht darin, dass er runterfallen würde. Schlimmer war es, auf einem der Gebäude einen Bewohner zu treffen, der den Nachthimmel über den stinkenden Straßen genießen wollte. Wenn das geschah, würde die Begegnung garantiert damit enden, dass jemand erschossen wurde.
    Glücklicherweise schaffte er es, ohne jemandem zu begegnen. Er rollte sich ab, um den Aufprall abzumildern und das Geräusch zu dämpfen, als er den letzten Sprung von einem dreistöckigen Gebäude neben dem Lagerhaus auf das Dach drei Meter unter ihm wagte.
    Er kam auf die Füße und wartete. Dabei lauschte er auf Geräusche, die darauf hinwiesen, dass er gesehen worden war. Nachdem er nichts Ungewöhnliches hörte, ging er an den Rand des Daches und schaute in ein großes Fenster unter ihm.
    Es war unmöglich, durch das undurchsichtige Glas etwas zu erkennen. Aber er wollte auch gar nicht wissen, was dahinter lag, zumindest jetzt noch nicht. Stattdessen löste er ein Universalgerät vom Gürtel und schaltete die Taschenlampe an. Der dünne Lichtstrahl ermöglichte es ihm, die kleinen Infrarotstrahler zu erkennen, die sich außen am Fensterrahmen befanden. Er setzte das Universalgerät an und loggte sich in das kabellos übertragene Signal ein.
    Es gab keinen Riegel am Fenster, deshalb musste Lemm sich seine eigene Öffnung schaffen. Er zog den Rucksack von den Schultern und legte ihn aufs Dach. Dann wühlte er darin herum, bis er einen Glasschneider fand. Der engstrahlige Laser fraß sich kaum hörbar durch das Fenster. Lemm schnitt ein kleines Stück aus der oberen Ecke heraus, gerade groß genug, um eine kleine Videokamera am Ende eines starren Kabels hindurchzustecken, damit er sich umsehen konnte.
    Bilder der Kamera wurden an sein Universalgerät gesendet. So konnte er sehen, was ihn auf der anderen Seite erwartete. Das Fenster lag am Ende eines Gangs. An beiden Seiten befanden sich mehrere Türen, die zu Lagerräumen führten. Am hinteren Ende stand ein kleiner

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