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Matti & Dornröschen 01 - Das Dornröschen-Projekt

Matti & Dornröschen 01 - Das Dornröschen-Projekt

Titel: Matti & Dornröschen 01 - Das Dornröschen-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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sie ja noch hinkriegen, kommen sie auf uns.«
    »Aber wird Wennermann zugeben wollen, dass er ein Idiot ist? Dass er am Telefon Informationen ausplaudert?«, fragte Matti. »An seiner Stelle wäre ich ganz still.«
    Dornröschen erhob sich und schenkte sich Tee nach. Sie setzte sich und gähnte. »Wir werden es früh genug merken, ob der Wennermann sich als Depp outet. Klüger wäre es, wir rechnen damit.« Ein Blick zur Fensterbank. »Wir müssen die Tür auch wieder sichern«, sagte Dornröschen.
    »Du meinst es ernst«, sagte Twiggy. »Ich hab Schiss, ehrlich.«
    »Ich auch«, sagte Dornröschen. »Aber stell dir vor, wir legen diesen Scheißkerlen das Handwerk, dann haben wir für immer Ruhe. Glaubst du, wir können uns darauf verlassen, dass dieser Klumpatsch aus Schaleis/Entenmann/Klosterstraßenschnüffler uns auf alle Ewigkeit lieb hat …«
    »In einem Western hieße es jetzt, wir wüssten zu viel«, sagte Matti.
    »Seit deiner Lily-Enthüllung wissen wir noch mehr«, ergänzte Dornröschen. »Ich hatte mit der Sache sowieso nur aufgehört, weil wir nichts herausfanden und es nur schmerzhaft ist, immer mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen. Jetzt hat die Wand einen Riss, fast ein Guckloch.«
    »Ich lasse mich nicht vom VS verarschen«, sagte Matti. »Schon gar nicht, wenn die so viel Dreck am Stecken haben.«
    »Ist ja gut.« Twiggy zog Robbi sanft an beiden Ohren, was den die Augen verdrehen ließ. »Sie haben Robbi bedroht«, sagte er. »Die Schweine.«
    »Blöd, dass die uns die DVD abnehmen konnten«, sagte Matti.
    Twiggy hob die Augenbrauen und grinste breit. »Versteckte und verschlüsselte Partition auf der Platte. Da schlummert sanft und ungestört das Image. Ich bin doch nicht bekloppt und mach mir keine Sicherheitskopie.«
    Dornröschen begann zu kichern wie ein Schulmädchen. Sie schlug mit einer Faust auf den Tisch, sodass Robbi seinen Kopf in Twiggys Bademantel schob, mit der anderen klopfte sie Twiggy auf die Schulter.
    »Nur, was ist das für ein Projekt, das die Schnüffler West und Ost, eine Anwaltskanzlei, ein Ingenieurbüro und irgendeine Behörde zusammenbringt?«, fragte Matti.
    »Und warum spitzelt Lily, so eine war die nie«, sagte Dornröschen. »Du weißt, mein Fall war sie nicht, aber spitzeln …«
    »Wir sollten sie in die Mangel nehmen«, sagte Twiggy.
    Matti sah auf seine zitternden Hände. Er verbarg sie unter dem Tisch.
    »Weißt du einen anderen Weg?«, fragte Dornröschen.
    »Wir folgen ihr, bis wir wissen, welche Behörde es ist. Und wenn wir das wissen, sind wir ein Stück weiter. Ist es das Finanzministerium, dann ist es ein krummes Geschäft …«
    »Und ist es das Verteidigungsministerium von dem schicken Herrn, der mit einem Goldlöffelchen im Mäulchen geboren wurde, dann ist es ein Waffendeal«, unterbrach Dornröschen. »Und was wissen wir dann? Dass die Regierung schmutzige Geschäfte macht?« Sie gähnte demonstrativ. »Das wäre ja was ganz Neues.«
    »Regierungen sind dazu da, schmutzige Geschäfte zu machen«, sagte Twiggy.
    »Ohne Regierungen gäb’s nicht mal Schmutz«, stöhnte Matti. Twiggy kriegte seinen Anarchistischen.
    »Und die Völker könnten in Frieden leben, ohne Krieg und Ausbeutung«, sagte Twiggy gelassen.
    »Amen«, sagte Dornröschen mindestens genauso gelassen. »Und jetzt reden wir wieder über Lily.«
    Sie schwiegen eine Weile. Dornröschen ging zur Fensterbank, klappte sie hoch, holte die Pistolen hervor und legte sie auf den Tisch. »Mir stinkt’s«, sagte sie. »Wir lassen uns von dieser Dame nicht verarschen. Die war mit dir zusammen, bis Schaleis und Co. uns fertiggemacht hatten, dann hat sie dich abserviert. In Wahrheit hat sie dich von Anfang an benutzt.«
    »Sie hat mich zufällig getroffen, ist in mein Taxi gestiegen, das stand halt vorn.« Er fühlte sich hilflos. Dornröschen hatte recht, aber irgendwas stimmte nicht. Solche Zufälle gab es nicht. Obwohl, es war auch Zufall gewesen, dass er sie auf dem Ku’damm entdeckt hatte. Wirklich? So oft, wie er da hinfuhr, wie er Fahrten dort und dorthin übernommen hatte, obwohl er keineswegs nah dran war. Wie er Ärger mit der Zentrale riskierte, nur um in dieser elenden Gegend herumkurven zu können. Wie er auf dem Weg zu Ülcan auch einen Umweg fuhr, nur um über den Ku’damm zu schleichen. Aber dass er sie ausgerechnet mit dem Schnüffler erwischen musste. Das war Zufall gewesen. Lily war immer launisch und egozentrisch gewesen, aber eine Verräterin? Er begriff, dass es ihn

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