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Matti & Dornröschen 01 - Das Dornröschen-Projekt

Matti & Dornröschen 01 - Das Dornröschen-Projekt

Titel: Matti & Dornröschen 01 - Das Dornröschen-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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Bürgersteig werfen. Oben im Haus brannten Lichter in den meisten Fenstern, aber niemand schaute hinaus, niemand schien etwas zu bemerken. Als Twiggy wieder anfuhr, raste ein Fahrradfahrer vorbei und tippte sich an die Schläfe, während er sich umdrehte. Sein Mund formte ein wütendes »Licht!«, aber Twiggy schaltete die Scheinwerfer erst ein, als sie ein paar Meter auf der Straße gefahren waren. Sie legten die Masken ab.
    Twiggy steuerte den Bulli ruhig durch den Verkehr, als hätten sie einen Kasten Bier geladen. Matti schaute in den Laderaum, Lily lag auf der Seite und blickte ihn wütend an. Über ihr Gesicht wanderten Lichtflecken von draußen. Endlich erreichten sie das Nordeck des Tegeler Sees, und es ging links ab in die Konradshöher Straße, in den Wald. Twiggy fand den kleinen Weg sofort, und sie sahen erleichtert, dass die weiße Kette noch zusammengerollt neben dem Pfosten lag. Matti staunte immer mehr, wie souverän Twiggy handelte. Bei dieser Aktion waren Dornröschen und er fast Statisten, viel zu aufgeregt. Matti mühte sich, seine Nerven zu beherrschen, während der Bulli über den Weg rumpelte. In der Höhe des Lissagary-Verstecks bremste Twiggy und schaltete Motor und Scheinwerfer aus und die Beleuchtung des Laderaums ein. Ein funzliges Licht spiegelte sich in Lilys Augen.
    Dornröschen setzte sich neben sie auf den Boden, die Makarow zunächst in der Hand, dann legte sie die Waffe weg, um Lilys Knebelung zu lösen.
    »Seid ihr völlig durchgeknallt?«, schrie Lily, dann musste sie husten.
    Dornröschen haute ihr eine runter.
    Lily starrte sie ungläubig an und bekam noch eine Ohrfeige, als sie wieder keifen wollte.
    »Ich frage, du antwortest«, sagte Dornröschen.
    Lilys Blick traf Matti, der auf der Bank kniete und sich mit den Oberarmen auf der Lehne abstützte. »Du bist das größte Dreckschwein!«, schimpfte sie, woraufhin Twiggy, der gerade über die Seitentür in den hinteren Raum einstieg, ihr die Waffe in den Bauch drückte, bis sie aufstöhnte. Shock and awe , dachte Matti. Die Szene stieß ihn ab und faszinierte ihn. Er spürte Mitleid und Wut, Hass und Trauer, Verzweiflung und Sehnsucht. Nach ihr oder besser nach den Tagen und Nächten, als er glaubte, sie liebe ihn. Sie hat dich nicht geliebt, keine Sekunde, seit sie dich damals verlassen hat. Und damals hat sie dich auch nicht geliebt. Du warst eine Gelegenheit, sonst nichts. Aber es tat weh, sie liegen zu sehen, wütend und hilflos.
    »Du arbeitest für den VS «, sagte Dornröschen kalt. »Du bist ein Spitzel.«
    Lilys Augen weiteten sich, sie begannen zu glitzern, bis sie tränten. »Nein.«
    Dornröschen schlug sie, nicht fest, aber demütigend. Um ihr zu zeigen, dass sie keine Chance hatte, dass sie ausgeliefert war.
    »Norbi ist tot, Konny ist tot«, sagte Dornröschen. »Und du bist schuld.« Sie schwieg ein paar Sekunden und beobachtete Lilys Reaktion.
    »So ein Quatsch!« Lily bäumte sich auf, als wollte sie ihr Nein betonen.
    »Du hast Matti ausgehorcht und Schaleis gesteckt, was wir vorhatten. Oder du hast es deinem Spitzelboss berichtet, und der hat es an Schaleis weitergegeben. Die haben immer gewusst, was wir tun.«
    »Nein!« Sie wand sich wie ein Wurm, bis Twiggy ihre Schulter auf den Boden presste. »Au! Quälen, das kannst du. Aber sonst kriegst du keinen hoch!«, schnauzte sie.
    Dornröschen schlug sie, diesmal fest.
    Aus Lilys Nase floss ein dünner roter Faden.
    Dornröschen spannte den Hahn ihrer Pistole. Ein metallisches Klacken.
    »Wir gehen besser raus«, sagte Twiggy.
    Lilys Augen zeigten Panik. Sie begann zu hecheln. Sie schniefte, dann flossen die Tränen. »Ihr tut mir doch nichts.« Sie blickte Matti an, dem ging es durch und durch. Er drehte sich weg und stieg aus dem Auto.
    Er blieb an der Tür stehen und schluckte. Er spürte den Druck der Tränen, doch dann dachte er daran, dass sie den Schweinen geholfen hatte. Er ging um den Bus herum zur Seitentür und stieg ein. Lily lag vor ihm, aufgelöst, schluchzend, während sich Twiggy und Dornröschen etwas hilflos anblickten.
    Matti beugte sich hinunter und zerrte Lily an der Schulter auf den Rücken, bis sie ihn ansah. Das Augen-Make-up schmierte schwarzgrau bis zur Wange. Er räusperte sich: »Du hast zwei Möglichkeiten: Entweder du packst aus, oder du bist tot. So tot wie Norbi und Konny. Erinnerst du dich an Schmücker?« In ihrem Gesicht stand nur noch Angst. »Hör auf mit der Flennerei! Hast du es kapiert?«
    Sie starrte ihn an, in ihren

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