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Matti & Dornröschen 01 - Das Dornröschen-Projekt

Matti & Dornröschen 01 - Das Dornröschen-Projekt

Titel: Matti & Dornröschen 01 - Das Dornröschen-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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schüttelte energisch den Kopf: »Nein, nur muss jetzt Dornröschen jeden Tag was singen. Wir können dann ja schön laut diskutieren, dass uns das Gekreische« – zwei genau gezielte bitterböse Blicke von Dornröschen ließen beide zu Aschehäufchen verglühen – »auf den Keks geht, und sie kriegt Jaulverbot.«
    »Wir brauchen Verstärkung«, sagte sie dann. »Uns kennen die.«
    Die beiden nickten.
    Und dann erläuterte sie ihren Plan. Und zauberte ein breites Grinsen in die Gesichter der beiden Jungs.
    »Wer könnte mitmachen?«, fragte Dornröschen.
    »Konny«, sagte Matti. »Den hab ich grad getroffen. Ist gut drauf.«
    »Antifa-Konny«, sagte Dornröschen, »der ist sauber. Und wer noch?«
    »Werner das Großmaul. Ich muss dem die Marke noch zurückgeben«, sagte Matti.
    »Dann weiß das nachher die ganze Szene«, maulte Dornröschen.
    »Und was ist mit Gaby?«
    »Wenn du es schaffst, die zu überreden, ohne dass Werner was spitzkriegt«, sagte Twiggy. »Gaby ist in Ordnung.«
    Gaby schwamm so am Rand mit, war Sekretärin in der Verwaltung einer alternativen Lebensmittelkette, aber sie gehörte dazu, war auch auf Demos dabei.
    »Die Sache hätte den Vorteil, dass die Bullen die eher nicht auf dem Kieker haben«, sagte Dornröschen. »Also, du bringst dem Großmaul die Marke zurück, preist seinen Heldenmut und machst dich an Gaby ran, wenn der es nicht merkt.«
    »Und wenn die die Klappe nicht halten kann? Schließlich wohnt sie mit Werner zusammen …«
    »Wir machen ihr schön Angst. Geheimaktion, vertraulich, nur zuverlässige Genossinnen, du weißt, was ich meine.« Sie grinste sogar ein bisschen. »Matti, du kriegst das hin, ja?«
    Matti nickte. Er hatte mit Gaby eigentlich noch nie etwas zu tun gehabt außer Hallo und Tschüss, aber sie hatte Respekt vor der Dornröschen- WG . »Wetten, dass das klappt?«
    Twiggy winkte ab, und Dornröschen rollte mit den Augen.
    Zwei Tage später hatte Twiggy den Peiler und ein Empfangsgerät besorgt. Und Matti hatte sich schon fast an seinen Verfolger gewöhnt. Aber er begriff nicht, dass sonst nichts passierte. Der Typ fuhr ihm nur hinterher. Doch dann dachte er, dass die Wanzen in der Wohnung immer noch funktionierten, auch wenn Dornröschen nicht mehr sang, nachdem sie einen gut hörbaren Krach inszeniert hatten für die geheimen Lauscher, die gewiss ebenfalls erleichtert waren über das Ende des akustischen Terrors. Sie überwachten die WG und Matti und hofften, so herauszubekommen, ob es eine weitere Kopie der DVD gab. Was sonst? Vermutlich hatten sie Norbis Kopie im Ingenieurbüro gefunden. Doch es gab keinen Zweifel, dass die Typen brutal genug waren, wieder jemanden umzubringen, wenn sie es nützlich fanden. Aber gleichzeitig wollten sie so wenig Aufsehen erregen wie möglich. Norbis Tod ließ sich noch vertreten, ein zweiter Mord, und der an einem Freund von Norbi, das würde auffallen. Matti kombinierte sich das zusammen und wusste doch, es konnte alles ganz anders sein. Wahrscheinlich war es das auch. Doch war er erst mal zufrieden, denn die Wanzenaktion hatten sie gut getarnt, und nun lagen die Lauscher im Flur. Hin und wieder stellten sie sich nah an eine Wanze und taten so, als würden sie sich in einem der Zimmer unterhalten. Dabei deckten sie die anderen Wanzen mit dicken Handtüchern ab. Matti kam es ziemlich albern vor, aber wie sollten die merken, dass sie gelinkt wurden?
    Konny und Gaby waren Feuer und Flamme, als Matti ihnen erzählte, es gehe darum, dem VS eine reinzuwürgen. Genaueres könne er nicht sagen, aber was er sagte, schuf gute Laune.
    Die attraktive kurzhaarige Blondine in einem blauen Sommermantel und mit einer großen Einkaufstüte kam aus dem KaDeWe-Ausgang Passauer Straße und winkte dem Taxi, das gerade vorbeirollte. Sie sah aus, als hätte sie sich neue Kleidung gekauft. Der Fahrer hielt an, gute hundert Meter hinter ihm bremste ein beigefarbener Audi. Die Blondine ließ sich den Kofferraum öffnen, ohne den Audi eines Blicks zu würdigen. Sie legte in aller Ruhe die Tasche hinein, und der Fahrer klappte den Kofferraum zu. Dann sagte sie ihm das Fahrziel, der Fahrer nickte und hielt ihr die Tür auf. Sie gehörte zu den Frauen, denen selbst ein eher schlampig aussehender Taxifahrer die Tür öffnete. Gaby setzte sich auf die Rückbank, und nachdem auch Matti Platz genommen hatte, fuhr er los. Sie sagten nichts während der Fahrt, das hatte Twiggy ihnen eingebläut. »Vielleicht habe ich eine Wanze nicht gefunden, glaube ich

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