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Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg

Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg

Titel: Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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»Rosi?«
    Matti antwortete nicht. Er blickte zum schwarzen Körper. Lara. Lara. Lara. Er hatte sie verloren. In diesem Augenblick wusste er es. Sie war für ihn bestimmt gewesen. Wenn eine, dann sie.
    Der Polizist winkte einen Zivilisten heran. »Das ist Hauptkommissar Ahrens«, sagte er noch. Er flüsterte Ahrens etwas ins Ohr und verschwand.
    Der Qualm hatte sich verzogen bis auf einen Rußfetzen, der auf Kopfhöhe über dem Taxi hing. Leute hatten sich zum Taxi gestellt. Auf dem Rücken ihrer weißen Ganzkörperanzüge stand Kriminalpolizei .
    Ahrens hatte weiße Stoppelhaare.
    »Ihnen gehört also das Taxi?«
    Matti nickte und blickte in graue Augen, die ihn unter buschigen schwarzen Brauen durch ein eckiges Stahlgestell musterten. Pickel auf der Nase, Rot auf Weiß.
    »Ich weiß noch nicht, was die Kriminaltechnik herausfindet. Aber ich fürchte, da hat Ihnen jemand eine Bombe ins Auto gelegt.«
    »Das hat Ihr Kollege schon gesagt«, murmelte Matti. Lara. Lara. Lara.
    »Sie kannten das Opfer?«
    Matti nickte. Es war nicht auszuhalten. Lara.
    »Wie heißt sie?«
    »Lara.« Lara. Lara. Lara.
    »Und weiter.«
    »Das ist egal.« Er richtete sich auf. Ein Weißkittel stürzte dazu und hob die Rückenlehne der Trage an. »Bleiben Sie liegen.«
    Matti rutschte von der Liege und fiel hin.
    Ein zweiter Weißkittel half dem ersten, Matti zurück auf die Trage zu heben.
    Der Bulle sah ungerührt zu.
    »Und die Adresse?«
    »Oppelner … neben der Kuchenkiste .«
    » Kuchenkiste ?«
    »Konditorei«, flüsterte Matti.
    Ein Hubschrauber landete auf der Zufahrtstraße. Zwei Männer stiegen aus und rannten geduckt zum Tatort. Der eine blieb stehen, glotzte, sah den Bullen neben Matti und eilte auf ihn zu.
    »Bundeskriminalamt, Weber.« Ausweis kurz unter die Nase gehalten. »Wir übernehmen.«
    Ahrens zuckte mit den Achseln und ging. Der BKA-Bulle packte ihn kurz an der Schulter. »Ganz kurz, wer ist er?« Seine Augen zeigten auf Matti. Ahrens flüsterte etwas.
    »Berichten Sie meinem Kollegen, was Sie herausgefunden haben«, befahl der BKA-Bulle Ahrens’ Rücken.
    Er wandte sich an Matti. »Sind Sie verletzt?«
    Matti sah die schmalen Lippen, Zähne wie aus der Werbung und ein schwarzes Kinnbärtchen. »Sind Sie irre?«, fragte er.
    Der BKA-Bulle runzelte die sonnenstudiogebräunte Stirn. »Ich stelle hier die Fragen.« Befehlston.
    »Wie im Film«, murmelte Matti. Lara. Lara. Lara.
    »Wie bitte?«
    Matti blickte an dem Mann vorbei und zog sein Handy aus der Tasche. Er drückte auf eine Taste und sagte nur: »Komm, schnell, Wannseebad, bring Dornröschen mit.« Er trennte das Gespräch und steckte das Telefon in die Tasche.
    Der BKA-Bulle beobachtete es, und das Braun mischte sich mit Rot.
    »Das Taxi gehört Ihnen?«
    »Nein.« Lara. Lara. Lara.
    »Sie sind der Fahrer?«
    »Ja.«
    »Haben Sie einen Verdacht, wer Ihnen die Bombe eingebaut haben könnte?«
    »Die Polizei, der VS, das BKA, der Senat, Zuhälter, Kolding-Leute, eine Türkengang. Suchen Sie sich was aus.«
    Der Bulle glotzte.
    »Sehen Sie nicht, dass der Mann unter Schock steht?«, schnauzte ein Weißkittel, der plötzlich neben Matti stand.
    Der Bulle fixierte ihn und schnauzte zurück: »Das ist unser wichtigster Zeuge, wenn ich den nicht jetzt vernehme, ist der Täter über alle Berge.« Er blickte Matti an. »Sie verstehen meine Fragen?«
    Matti nickte. Ja, die sollen die Schweine fangen. »Ich dachte, der Mord wäre aufgeklärt.«
    »Welcher Mord?« Der Bulle glotzte verwirrt.
    Er glotzt und glotzt. Matti drängte es, den Kerl stehen zu lassen. »Der Mord an Rosi. Admiralbrücke.«
    »Was hat das damit zu tun?« Er zeigte auf das Taxi.
    »Das müssen Sie klären.«
    Sein Blick traf Laras Körper, der in einen Sarg gelegt wurde. Matti begriff es nicht. Er sah wieder, wie sie ins Wasser sprang. Lara war unbeschwert und schön gewesen.
    »Sie haben was mit dem Mordfall auf der Admiralbrücke zu tun?«
    »Das Opfer war eine Freundin. Wir haben ein bisschen herumgefragt.«
    Der Bulle schüttelte den Kopf. »Damit ich das verstehe, jemand hat Ihnen eine Bombe ins Auto gebaut, weil Sie in dem Mordfall herumgefragt haben?«
    »Was denn sonst?« Aber natürlich, es konnte doch sein, dass Spiel und Rademacher ihn umbringen wollten. Oder Runde? Warum haben wir den vergessen? Der hält uns für die Schuldigen, dass er rausgeflogen ist. Oder einer aus der Gräfekiez-Ini? Aber das würde der Bulle sowieso nicht kapieren. Matti lehnte sich zurück und sah den Himmel.

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