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Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg

Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg

Titel: Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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übel. Dornröschen zählte unerbittlich langsam. »Achtundsechzig, neunundsechzig …«
    Ich muss hier raus, dachte Matti. Sofort.
    Dornröschen zählte weiter. »Vierundsiebzig, fünfundsiebzig …«
    Er schluckte, der Schweiß trat ihm auf die Stirn, er fror am Rücken, die Nässe war überall. Ich halte es nicht mehr aus.
    Da sah er Runde grinsen, und jetzt hielt er doch durch. Er spürte, wie die Wut ihm Kraft gab. Er drückte Runde den Lauf noch fester in den Bauch, bis dessen Augen sich weiteten. Er zog die Waffe zurück. Er dachte an Lara, wie sie aus dem Wasser kam, ihr Körper, ihr Lachen. Aber Lara war tot. Er musste den Kerl kriegen, der Lara umgebracht hatte. Es war jetzt seine Aufgabe. Und dann mochte geschehen, was geschehen sollte. Es war ihm egal, so egal.
    »Siebenundneunzig, achtundneunzig, neunundneunzig, hundert.« Dornröschen öffnete vorsichtig die Tür und linste hinaus. »Alles klar«, flüsterte sie. Die drei traten in den Vorraum. Der Wachdienst war weg, draußen schummerte Laternenlicht. Twiggy öffnete die Tür, ließ die anderen hinaus und schloss die Tür. Dann eilten sie zum Bulli. Runde musste sich wieder zwischen die beiden Männer setzen, Dornröschen startete und fuhr los. Erst nach ein paar hundert Metern schaltete sie die Scheinwerfer ein. »Puh«, sagte sie. Dann schwiegen alle, bis sie vor dem Haus standen, in dem Runde wohnte.
    »Ich such mal ’nen Späti«, sagte Twiggy. Er trat zu Dornröschen und flüsterte in ihr Ohr.
    Dornröschen und Matti brachten Runde in den Aufzug. Als die Türen sich schließen wollten, stürzte ein Typ in einer Kapuzenjacke heran und klemmte seinen Laufschuh dazwischen. Matti hätte fast draufgetreten vor Wut. Der Typ hechelte und schwitzte. Er trampelte auf dem Boden, während Matti seine Makarov hinter dem Rücken verbarg. Der Schweißgeruch überstank alles. Hechel, hechel, hechel. Der Typ starrte Dornröschen einen Augenblick an, dann glotzte er wieder nach unten. Er trampelte immer noch herum, als die WG und Runde ausstiegen.
    »Tschüss denn!«, sagte der Typ und hechelte weiter.
    Nach einer Viertelstunde erschien Twiggy in Rundes Wohnung, wo die anderen im Wohnzimmer saßen. Twiggy hatte die Türen mit seinem Dietrich geöffnet. In der Hand hatte er eine Flasche Billigwodka. Er reichte die Pulle Matti. Dann zog er Handschuhe an, holte aus dem Rucksack die Festplatte, wischte sie mit einem Tuch gründlich ab und gab sie Runde. »Halt mal!«
    Runde stutzte und nahm die Platte.
    »Kennst du das?«
    »Nein, was ist das?«
    »Er tut so, als wüsste er nicht, was das ist.« Twiggy grinste. »Guck dir es genau an.«
    Runde betrachtete und betatschte die Platte von allen Seiten und schüttelte den Kopf.
    »Gib her, was das ist, werden dir andere erklären.«
    Runde reichte Twiggy die Festplatte. Der verließ grinsend die Wohnung, nachdem er sich einen Schlüssel mit der Aufschrift Keller am Anhänger vom Brett genommen hatte. Matti wusste, was nun geschehen würde. Twiggy würde in Rundes Keller die Originalfestplatte vom Chef-PC verstecken, und dies so gut, dass erst die Bullen sie finden würden. Runde würde blöd aus der Wäsche gucken, wenn die Bullen ihm die Festplatte unter die Nase halten würden. Und dann konnte der denen erzählen, was er wollte.
    »Die haben doch bestimmt Fingerabdrücke oder andere Spuren hinterlassen, diese Terroristen von dieser durchgeknallten WG, Herr Kommissar.«
    »Wir haben nur Ihre auf der Platte gefunden, Herr Runde.«
    Der Kommissar würde Matti oder Dornröschen oder Twiggy oder Robbi fragen, und der Kater würde eisern schweigen, während die anderen erklärten: »Na klar waren wir in der Wohnung von diesem Dünnbrettbohrer. Wir suchen nämlich Rosis Mörder, den Sie noch gar nicht erwischt haben. Und da haben wir dem Herrn einen Besuch abgestattet. Wir finden, ein Typ, der andere Typen in einem Puff besticht, tja, der ist sich auch für anderes nicht zu schade.« Und der Bulle würde sich an die Stirn tippen und sich verdrücken. Vielleicht würde ihm vorher herausrutschen, dass dieser Herr Runde bei Kolding eingebrochen sei, um sich am Chef zu rächen. Jedenfalls malte sich Matti das so aus.
    Er hielt Runde, der auf dem Sofa saß, die Flasche hin und sagte: »Nun trink das aus. Schluck für Schluck, wir haben Zeit. Und wenn du was verschüttest, holen wir Nachschub. Verstanden?«
    Runde schüttelte den Kopf.
    Matti kratzte sich mit der Knarre hinter dem Ohr.
    Runde zuckte mit den Achseln. »Und dann bin

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