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Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg

Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg

Titel: Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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ich euch los?«
    »Klar«, sagte Matti. »Uns auf jeden Fall.«
    Runde blickte ihn skeptisch an. Dann nahm er die Flasche und betrachtete das Etikett. »Für russischen hat’s nicht gereicht, echt kein Niveau.« Er setzte die Flasche an, trank etwas, schüttelte sich und rülpste. »Wasser, das muss aber sein.« Er lachte verzweifelt und böse. »Und was soll der Quatsch? Wollt ihr mich umbringen?«
    »Das überlebst du«, sagte Matti. »Und wenn nicht, der Verlust wäre überschaubar.« Er dachte an den schwarz gebrannten Körper auf dem Parkplatz und daran, dass Runde irgendwie mit drinsteckte. »Du hast uns nicht alles erzählt, Runde. Hast du Rademacher und Spiel geraten, die Schläger auf uns zu hetzen?«
    Runde glotzte ihn an und schüttelte den Kopf.
    »Und weißt du etwas von dem Mordanschlag auf mich am Wannsee?«
    Er glotzte immer noch.
    Twiggy hatte ein Glas Wasser gebracht. Runde trank es aus, und als Twiggy auf den Wodka zeigte, trank er einen Schluck.
    »Mehr«, sagte Twiggy.
    Matti zielte zwischen Rundes Beine. Er hätte jetzt jemanden töten können. Er erschrak über sich, aber er fand es richtig. Lara. Lara. Lara. Die Schweine hatten sein Glück zerstört. Und Runde gehörte zu ihnen, auch wenn er dumm tat. Runde, der Chef, Spiel, Rademacher, alles ein Pack.
    Runde trank.
    »Mehr.«
    Runde trank. Und als er in Mattis Augen blickte, setzte er die Flasche gleich wieder an.
    Dornröschen stellte sich neben Mattis Sessel und legte ihre Hand auf die Pistole. Vorsichtig zog sie die Waffe aus Mattis Hand. Sie blieb neben dem Sessel stehen, die Makarov zeigte auf den Boden. Mit der Linken strich sie über Mattis Kopf. Aber das wischte seine Gedanken nicht weg. Nicht, wie Lara aus dem Wasser auf ihn zurannte, lachend und für alles offen, nicht, wie ihr Körper verbrannt auf dem Boden lag, nicht seine Verzweiflung. Lara hieß Rache. Und wenn er sie nicht rächte, würde er nie wieder glücklich.
    »Spiel, Rademacher«, sagte Matti düster zu Runde. »Und du. Ihr habt mir einen Killer auf den Hals gehetzt. Erst die Schläger zur Warnung, dann den Mörder, als wir keine Ruhe gaben. Ist logisch.« Er stierte Runde an. Dessen Gesicht wurde aschfahl. »Ihr habt Rosi umgebracht, ein Fingerschnippen vom formidablen Chef hat genügt, und dann habt ihr gemerkt, dass damit die Enthüllungen über eure dreckigen Geschäfte nicht aus der Welt sind. Dass es diese Okerstraßen-WG gibt, die nicht klein beigibt. Die es nicht hinnimmt, dass die Bullen einen falschen Mörder verkaufen.« Ein scharfer Blick auf Runde. »Du verstehst?«
    Jetzt soff Runde schneller, als könnte er mithilfe der Flasche vor Matti fliehen. »Ich habe niemanden umgebracht. Ich habe niemandem einen Auftrag gegeben, jemanden umzubringen. Und ich weiß nichts von einem Auftrag, jemanden umzubringen … Gut, das mit den Schlägern hat mir der Spiel erzählt, danach. Als ich ihn zufällig getroffen habe in so einem Café in Mitte.«
    »Was hat er denn gesagt, der Spiel?«, fragte Twiggy.
    »Na, so was wie: Denen haben wir’s aber gezeigt. Die halten jetzt die Klappe.«
    Runde trank wieder.
    »Dein Handy«, sagte Twiggy.
    Runde glotzte, dann zuckte er mit den Achseln und warf sein Handy auf den Teppich. »Deine Nummer?«
    Runde nannte seine Handynummer, Twiggy schrieb mit. Er ging zum Festnetztelefon und rief die Handynummer an. »Prima«, grinste er, nachdem er auf die Handyanzeige geguckt hatte.
    »Nun trink«, sagte Twiggy. Und Runde trank.
    »Ich bin echt nicht böse«, lallte er. »Bin ein guter Kerl. Aber der Chef …«
    Nachdem er Dreiviertel der Flasche geschluckt hatte, sackte er in sich zusammen. Einmal noch versuchte er sich aufzurappeln, aber er war fertig. Als er zu schnarchen begann, holte Twiggy das Festnetztelefon und wählte die Nummer des Polizeipräsidiums.
    Es klackte, und Twiggy lallte: »Ich bin beim Chef eingebrochen und habe ihm die Festplatte geklaut, hahahaha.« Er wischte den Hörer ab und drückte ihn Runde mehrfach in die Hand. Dann legte er ihn neben ihm auf den Boden.
    Sie eilten aus dem Haus. Kaum saßen sie im Bulli, Twiggy hinterm Steuer, Dornröschen in der Mitte der vorderen Sitzbank, hörten sie schon die Bullensirene. Twiggy grinste und startete den Boxermotor. Der hustete eine Weile, bis er ansprang, als wollte er mitlachen.

8: A Car That Sped
    J e länger Matti nachdachte, desto klarer wurde ihm, dass er und seine Freunde in Lebensgefahr waren. Wer immer den Anschlag begangen hatte, wusste, dass er die Falsche

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