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Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg

Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg

Titel: Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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Verschwörungstheorien!« Er räusperte sich. »Also, Sie behaupten, dass Sie Herrn Runde nicht kennen oder was?«
    »Übertreiben Sie doch nicht immer so«, sagte Dornröschen betont geduldig. »Natürlich kennen wir Herrn Runde. Der hat zwei Herren vom Senat und vom Bezirk bestochen, geht gern mit solchen Leuten in den Puff und bezahlt mit Firmenkreditkarte, für alle natürlich.«
    »Man hat Spuren von Ihnen in Rundes Wohnung gefunden.«
    »Interessant, Sie bunkern also unsere Fingerabdrücke, und was sonst noch?« Dornröschen guckte besonders streng.
    »Sie sind einschlägig, wen wundert’s? Auf wie vielen Demos wurden sie inhaftiert? Hausbesetzung, Widerstand gegen die Staatsgewalt, Beamtenbeleidigung, hab ich was vergessen?«
    »Alles Bullenübergriffe«, sagte Matti.
    Schmelzer grinste flüchtig, während der Jungbulle knurrte.
    »Wir haben den Herrn Runde besucht und ihm ein paar Fragen gestellt. Sonst nichts. Was ist ihm denn passiert?«
    Schmelzer schüttelte den Kopf.
    »Wir hatten den Eindruck, dass der Runde ziemlich sauer ist auf seinen ehemaligen Chef. Ich würde ihn im Auge behalten. Nachher passiert dem Chef was, und Sie finden wieder einen Mörder aus Rumänien oder so.«
    »Sie meinen, Runde hat bei Kolding eingebrochen? Er behauptet, Sie wären dort eingebrochen und hätten ihn gezwungen mitzukommen.«
    Gelächter.
    »Wir haben Runde entlarvt als korruptes Schwein«, sagte Dornröschen. »Und nun versucht er sich zu rächen. Auf so einen Quatsch fallen Sie herein? Ich dachte, Sie wären ein Superbulle.«
    »Man hat Spuren von Ihnen im Kolding-Büro gefunden.«
    »Wir waren ja auch dort, auf Einladung vom Chef«, sagte Matti.
    »Sie haben nicht die Aktenordner durchwühlt und Festplatten kopiert, eine sogar geklaut?«
    Dornröschen lachte. »Wer hat Ihnen denn diesen Blödsinn untergejubelt? Runde? Der wurde gefeuert und rächt sich nun. Wir kämen doch gar nicht in das Kolding-Gebäude. Das wird doch verrammelt und verriegelt sein wie Fort Knox.«
    »Wie was?«, fragte der Jungbulle.
    »Ihr Kollege sollte an seiner Allgemeinbildung arbeiten«, sagte Matti.
    Schmelzer runzelte die Stirn. »Runde gefeuert? Das stimmt nicht.«
    Schweigen. Dann sagte Dornröschen: »Wir haben mit eigenen Augen gesehen, wie der Chef Runde rausgeworfen hat. Und Runde hat es bestätigt, als wir ihn gefragt haben.«
    »Wie kommen Sie dazu, Leute zu befragen?«, knurrte der Jungbulle. »Das ist Aufgabe der Polizei.«
    »Mach dich mal nicht so dick, Wachtmeister«, sagte Matti. Und dachte: Merkwürdig, der Runde arbeitet also wieder oder weiter dort.
    Als Schmelzer und sein Kollege gefrustet abgezogen waren und alle vier wieder in der Küche saßen, sagte Matti: »Der Chef hat uns verarscht. Der hat so getan, als würde er Runde feuern. Er hat uns einen Schuldigen vorgeführt, und der Runde hat dafür bestimmt eine Prämie abgesahnt.«
    »Und warum macht der Chef das?«, fragte Twiggy.
    »Weil er selbst mit drinhängt«, erwiderte Matti. »Der Chef hat die Korruption angezettelt, er hat Rosi töten lassen, er hat mir jemanden mit einer Bombe auf den Hals geschickt.«
    Lara. Lara. Lara.
    »In die Schmieraktion ist er bestimmt verwickelt«, sagte Dornröschen. »Wir nehmen uns den noch mal vor, diesmal richtig.«
    Der Chef war fleißig, jedenfalls blieb er lang im Büro. Dann öffnete sich die Tiefgarage, und der Benz kam herausgerollt. Die Scheinwerfer erfassten zitternd das Laub der Bäume auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Twiggy hatte einen Haufen Werkzeug in den Bulli geschleppt, und alle drei hatten die Makarovs dabei. »Jetzt geht es erst richtig los«, hatte Dornröschen gesagt. »Wir lassen uns nicht mehr verarschen.«
    Als Twiggy den Motor startete, schoss ein weiterer Benz die Straße hinunter, bis er den Chefwagen erreicht hatte. Drei Typen stiegen aus, alle Marke Muskelmann, alle in dunklen Anzügen, und was sie unterm ausgebeulten Jackett trugen, war sonnenklar. Matti starrte auf die Szene. Der eine Typ beugte sich zum Fenster an der Rückbank, hörte zu, sagte etwas, nickte und winkte seine Kumpane zurück in den Wagen. Twiggy hatte eine große Kamera in der Hand und knipste Serienbilder, wahrscheinlich mit ISO sieben Millionen.
    Hin und wieder guckte er auf den Monitor auf der Rückseite und nickte. »Alles drauf, die Typen und das Auto.«
    »Der hat sich Leibwächter zugelegt«, sagte Matti.
    »Wir folgen in großem Abstand«, sagte Dornröschen.
    Twiggy fuhr los. Weit vorn die beiden Daimler, die

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