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Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim

Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim

Titel: Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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offenbar nicht. Was hatte er dann vor? Einen Banküberfall für die Rente? Eher noch, als zum Staatsanwalt dackeln. Aber bisher wurde keine Bank überfallen. Gut, weil er tot ist. Aber wenn er sich nicht stellen wollte, hatte doch niemand einen Grund, ihn zu erschießen.«
    »Du gehst davon aus, dass so eine Sache logisch abläuft. Aber seit wann läuft etwas logisch ab?«, sagte Matti. Und doch rumorte auch in ihm eine merkwürdige Idee.
    »Und dann haben wir jetzt unsere Freunde von Horch und Guck. Die planen was. Und die lieben Genossen sind ganz dicke mit unserem Georg«, sagte Dornröschen.
    »Georg taucht auf, die lieben Genossen planen einen Scheiß in Heidelberg. Liegt es nicht nah, zu glauben, dass Georg und seine Stasi-Freunde was vorhatten? Gemeinsam.« Matti war aufgeregt.
    Twiggy nickte.
    »Eine Aktion, die offenbar Georg angezettelt hat. Erstens drängt es unsere tschekistischen Tattergreise nicht mehr zu Heldentaten außer für die Rente. Zweitens würde Georg doch kaum das Risiko eingehen, in Berlin geschnappt zu werden, wenn er die Aktion nicht für sauwichtig hielte. Ohne ihn geht es nicht. Und sei es, weil er das Ganze angestoßen hat«, sagte Dornröschen.
    »Wenn die Bullen ihn kriegen, wandert Georg lebenslänglich in den Knast. Aber für die Aktion muss er sich bewegen können, ohne dauernd die Bullen zu fürchten«, sagte Matti.
    Twiggys Faust donnerte auf die Tischplatte. Robbi sprang jaulend von seinem Schoß. »Wie verschwindet man todsicher von der Fahndungsliste?«
    »Man stirbt«, sagte Matti.
    Aus dem Gettoblaster dröhnte Traffic:
    Forty thousand headmen couldn’t make me change my mind,
If I had to take the choice between the deaf man and the blind,
I know just where my feet should go and that’s enough for me,
I turned around and knocked them down and walked across the sea.
    Der Joint ging rum. Sie hatten Dosenravioli mit Tiefkühlkräutern gegessen und Wein getrunken. Was sie jeden Freitagabend taten, wenn sie nicht im Knast saßen oder die Revolution rief. Der Höhepunkt war das Kartenspiel nach der Gedenkminute für Meher Baba, den indischen Guru, der fast sein gesamtes Leben lang geschwiegen hatte. Und sein Schweigen auch künftig nicht brechen würde, weil er standhaft war und tot. Nur Robbi übertraf ihn an Unbeugsamkeit, sofern man Maulen, Jaulen, Schnurren und Fauchen unter nonverbaler Kommunikation verbuchte.
    Beim Mau-Mau gewann so gut wie immer Dornröschen. Nur wenn sie geistig abwesend war, hatten andere eine winzige Chance. Diese raren Siege wurden umso ausgiebiger gefeiert. Wogegen Dornröschen ihre Triumphe leise genoss, was die Niederlage umso schmerzhafter machte. Ihr feines Lächeln schnitt wie ein Schlachtermesser ins Gemüt ihrer Opfer.
    Auch dieser neue Gedanke hatte sie nicht abbringen können von ihrem Ritual. Es hatte keinen Sinn, das Leben durcheinanderzuwürfeln, nur weil sie eine irre Idee ausgegraben hatten. Es war nicht die erste.
    Matti zog am Joint. »Das passt verflucht gut zusammen. Alle Ungereimtheiten verschwinden, wenn wir unterstellen, dass Georg noch lebt. Und Anja ist mit ihm abgetaucht.«
    »Stimmt nicht«, sagte Dornröschen und übernahm den Joint. »Warum taucht Georg auf und gleich wieder ab?«
    »Wegen Anja?«, fragte Twiggy.
    Robbi nickte.
    »Könnte sein«, sagte Dornröschen. »Papa kriegt den Rappel, und Töchterchen hat schon immer den Biopapi gesucht. Aber auf jeden Fall muss er auftauchen, um sich umbringen zu lassen. Das ist der Trick.«
    Matti grinste. »Aber das erklärt nicht die lustigen Eskapaden des Genossen Leo und seiner Freunde an der unsichtbaren Front.« Er dachte an Anja. Wenn sie noch lebte, hatte sie ihn verraten. Ein Zeichen hätte sie ihm geben müssen. Aber hätte er für sich behalten können und dürfen, dass sie noch lebte?
    »Vielleicht ist die Biopapa-Chose die Herz-Schmerz-Begleitmusik zur Action. Bevor Papi die Kettensäge nimmt, drückt er sein Töchterchen. Rührend.« Twiggy rieb sich die Augen.
    »Lass uns mal systematisch rangehen.« Dornröschen trank einen Schluck Aldi-Rotwein. »Was wissen wir, und was ist so gut wie sicher? Erstens: Anja nimmt Kontakt zu Matti auf. Der soll bezeugen, dass Georg was mit Anjas Mutti hatte. Wobei Letzteres von Anja stammt und die in Sachen Wahrheit keine Heilige ist.«
    Matti klopfte auf die Tischplatte, was ihm einen verärgerten Blick von Robbi eintrug. »Zweitens: Nachdem Anja rausgekriegt hat, dass Georg ihr Vater ist, taucht sie ab.«
    »Ähem.« Twiggy

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