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Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim

Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim

Titel: Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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mir das mal.« Er deutete auf eine kleine Kommode, auf dem das Telefon stand. Matti reichte ihm das Telefonbuch. Es war uralt. Robert blätterte, dann pfiff er leise. »Hab ich’s doch. W. Kohlmeier, Prinzenstraße 81d. Das sind diese Blocks direkt am Moritzplatz, du kennst die.«
    Auf der Straße schüttelte Anja sich. »Ich musste mich echt zusammenreißen!«, stöhnte sie. »Der Typ ist ja krass.«
    Matti fragte sich, ob sie ihn auch krass fand.
    »Wir fahren da gleich hin«, sagte Anja.
    Matti blickte auf die Uhr. »Ich muss das Taxi wegbringen, sonst krieg ich Ärger. Also noch mehr Ärger.«
    Sie blickte ihn enttäuscht an.
    »Hast du keine Angst, wieder überfallen zu werden?«, fragte Matti.
    »Nicht, solange du da bist.«
    Die hat echt Nerven, dachte Matti. Aber er fühlte sich geschmeichelt.
    Er kutschierte sie in die Okerstraße und brachte dann das Taxi weg. Ülcan war nicht da, auch sonst niemand, den er hätte fragen können, was mit dem Chef los war. Dass der sich mal nicht hinterm Schreibtisch einräucherte, kam selten vor, eigentlich nie. Er saß immer noch da, wenn die Nachtschicht losfuhr.
    Matti radelte nach Hause und traf vor dem Haus Dornröschen. Sie schien auf ihn zu warten. »Ein kleiner Spaziergang?«, fragte sie. Das hatte sie ihn noch nie gefragt.
    Matti kettete das Rad im Hof an, dann gingen sie in Richtung Tempelhofer Feld. Erst als sie auf dem alten Flugplatz standen, sagte Dornröschen: »Du hast dich in die verknallt, stimmt’s?«
    »Nein … ich weiß nicht …«
    »Also ja«, sagte Dornröschen. Sie blickte ihn an.
    Aber Matti sagte nichts.
    »Das ist auch in Ordnung so. Also, im Prinzip.«
    »Was für ein Prinzip?« Er begann sich zu ärgern. Was ging die das an?
    »Du glaubst ihr die Geschichte?«
    Er nickte. »Ja, was spricht dagegen?«
    »Dass alles anders sein kann. Die Leiche hast du mit eigenen Augen gesehen?«
    »Ja.« Er schüttelte den Kopf. »Hältst du mich für bescheuert?«
    »Nun sei nicht gleich beleidigt. Ich mach mir Sorgen um dich. Und um uns auch.«
    »Warum?«
    Ein Skateboarder rauschte auf dem Asphalt vorbei.
    »Ich will nicht wieder reingezogen werden in so eine … Sache. Wir hatten tierisch Glück, verstehst du? Ich hab viel nachgedacht. Wir hatten mehr Glück als Verstand. Eigentlich sind wir alle tot.«
    Sie hat recht, dachte Matti. Er hatte auch nachgedacht. Es war ein paarmal haarscharf gewesen. »Wenn ich ihr nicht helfe, zieht sie allein los«, sagte Matti.
    »Sie ist erwachsen. Sie darf das.«
    »Sie weiß nicht, auf was sie sich einlässt.«
    »Sie hat das Recht, es nicht zu wissen. Und deine Pflicht ist nur, ihr deutlich zu erklären, wie gefährlich das werden kann. Aber sie weiß es doch. Immerhin wurde sie überfallen.«
    »Sie ist hart im Nehmen«, sagte Matti. »Das macht mir Angst.«
    »Ein Typ greift sie an, schießt auf sie, und sie tut so, als wäre nichts geschehen. Vielleicht ist nichts geschehen?«
    »Du spinnst. Sie macht uns nichts vor.«
    »Ich bin mir nicht sicher«, sagte Dornröschen.
    »Du meinst, Anja schießt sich mit Absicht ins Bein?«
    Dornröschen schüttelte den Kopf. »Irgendwas ist faul.«
    »Klar ist was faul. Eine Menge. Ein Terrorist taucht auf. Eine Leiche im Park. Ein Überfall auf Anja.«
    »Wenn wir wüssten, warum Georg aufgetaucht ist. Dann wüssten wir vielleicht auch, an wen er sich sonst noch gewendet haben könnte.«
    Matti grinste. Neugierig war sie schon. »Ich habe Robert gefragt, aber der weiß nur, dass Ingrid aus’m Knast raus ist.«
    »Die schöne Ingrid«, sagte Dornröschen nachdenklich. »Die war richtig schlau, die Ingrid.«
    »So schön wird sie nicht mehr sein«, sagte Matti.
    »Aber noch so schlau. Kennst du die?«
    »Georg hat sie mir damals vorgestellt. Er war scharf auf sie. Und sie war scharf« – ein tadelnder Blick von Dornröschen – »wie ein Politkommissar. Ein falsches Wort, und sie hat einen zugetextet.« Er hatte das Bild vor Augen: Sie standen vor der FU -Mensa, Ingrid, Georg, Matti, Robert. »Der Baader ist doch ein Schauspieler, und ein schlechter dazu«, hatte er gesagt. Das war, als in den RAF -Texten der Personenkult um ihn begann, den großen Chef, den Guerillakämpfer neuen Typs, den Idealmenschen. Ingrid faltete Matti zusammen. Solidarität mit den Stammheimern und so weiter. Sie riss die Augen auf, wenn ihr was wichtig war. »Vielleicht weiß Ingrid was über Georg?«
    »Du hast bestimmt schon ihre Adresse rausgekramt.«
    »Klar.«
    »Natürlich könnt ihr jetzt mit

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