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Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim

Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim

Titel: Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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Landwehrkanal nie wiedersehen. Wie oft war er den entlanggefahren auf dem Weg vom oder zum Hauptbahnhof. Hier gegenüber, am T-Ufer, hatten die Scherben eine Zeit lang gewohnt. Macht kaputt, was euch kaputt macht.
    Das Aufnahmeprozedere kannte er, aber er fand es entwürdigend wie beim ersten Mal. Er wusste, wie es in der Zelle aussah, aber der Anblick zerschmetterte ihn doch. Er brauchte zwei Stunden, bis er sich wieder im Griff hatte. Eine Zeit lang wollte er mit dem Kopf gegen die Stahltür laufen, dann weinte er, während er das Gesicht von der Tür abwandte, damit kein Schließer ihn so sehen konnte. Mittags setzte sich aber ein Gedanke in seinem Kopf fest. Twiggy und Dornröschen hauen mich raus. Wenn auch sonst alles sich gegen ihn verschworen hatte, die beiden würden Hölle und Himmel in Bewegung setzen, um ihm zu helfen. Und er war doch unschuldig. Dann fielen ihm aber die Berichte ein von Leuten, die Ewigkeiten unschuldig gesessen hatten, um dann mit einer jämmerlichen Entschädigung in ein zerstörtes Restleben entlassen zu werden.
    Am Nachmittag wurde Matti ins Besucherzimmer gebracht. Gerd war gekommen. Er drückte Matti eine Weile. Er überragte seinen Mandanten fast um Kopfesgröße. Der braune Anzug schlotterte um den hageren Körper. Sie setzten sich. Es gab drei Stühle und einen Tisch und sonst gar nichts. An den Wänden waren versaute Kritzeleien.
    »Die Ergebnisse der Blutuntersuchung sind da«, sagte Gerd, nachdem sie sich gesetzt hatten. Er guckte traurig. »Es ist so gut wie sicher das Blut von Anja Barth und von Westreich.«
    »Ach, du schöne Scheiße. Wie kommt das dahin?«, fragte Matti.
    »Keine Ahnung«, sagte Gerd.
    »Und das stimmt?«
    Gerd nickte. »Vor Gericht gilt das als Beweis. Wie ein Fingerabdruck. Und sie werden behaupten, dass jeder auch noch so theoretische Irrtum ausgeschlossen sei, weil sie Blutflecken von zwei Menschen gefunden hätten. Leider kann man dem nichts entgegensetzen.«
    Matti spürte den Schweiß auf der Stirn und unter den Achseln. »So eine Scheiße.«
    »Sie haben Georgs Haare bei der Jacke gefunden. Anja hatte ja freiwillig eine Probe abgegeben. Außerdem haben sie festgestellt, dass Georg Anjas Vater ist. Fasst man diese Ergebnisse zusammen, hat es keinen Sinn zu bestreiten, dass die Flecken von Georg und Anja stammen.«
    »Und nun?«
    »Ich will dir nichts vormachen. Die Lage ist beschissen. Dass Blutflecken in eurem Auto sind, beweist natürlich keinen Mord. Aber eine bessere Erklärung haben wir nicht.«
    »Irgendjemand hat das Auto benutzt, um die Leichen wegzuschaffen«, sagte Matti. Aber er fand sich selbst nicht überzeugend.
    »Das wäre eine Erklärung«, sagte Gerd mit einer Stimme, die Matti auf eine üblere Variante einstimmen sollte.
    »Hast du eine andere?«
    »Das Auto gehört drei Leuten …«
    Matti stutzte. »Du willst, dass ich die anderen …«
    »Nein, du musst niemanden belasten. Du musst nur sagen, dass du nicht der einzige Besitzer und Nutzer des Bullis bist, dann könnten wir eine Kaution hinkriegen. Ich dreh das so, dass der Verdacht gegen dich nicht dringend sein kann, wenn es weitere Möglichkeiten gibt, die genauso wahrscheinlich sind.«
    »Dann landen Twiggy und Dornröschen auch im Knast.«
    »Quatsch«, sagte Gerd.
    »Nachher sagen die, wir haben zu dritt die beiden ermordet und die Leichen beseitigt.«
    »Glaub mir, ich krieg das hin. Ich kenn den Haftrichter, der ist okay. Der sperrt Leute ungern ein. Wenn man dem was Handfestes hinhält, greift er zu.«
    »Kaution? Wie soll ich die bezahlen?«
    Gerd kratzte sich am Kopf.
    Nach dem Gespräch mit Matti rief Gerd Dornröschen an und fuhr dann zur WG . Die Stimmung war am Boden. Sie hob sich ein wenig, als Gerd erklärte, dass es beim nächsten Haftprüfungstermin eine Chance gebe, Matti herauszuholen. Auf Kaution, wenn überhaupt.
    »Wie hoch wird die sein?«
    »Das liegt im Ermessen des Richters. In diesem Fall irgendwas zwischen zehntausend und zwanzigtausend Euro. Könntet ihr das auftreiben?«
    »Um Himmels willen«, sagte Dornröschen.
    Twiggy sah krank aus.
    »Und der Richter wird Auflagen verhängen. Wahrscheinlich muss sich Matti regelmäßig bei der Polizei melden und darf die Stadt nicht verlassen.«
    »Das ist egal«, sagte Dornröschen. Sie grübelte.
    »Ülcan hat Geld angeboten«, sagte Twiggy verzweifelt.
    »Aber bestimmt nicht zehntausend Euro«, erwiderte Dornröschen. »Wie lange hätten wir Zeit, das Geld aufzutreiben, wenn der Haftrichter sich darauf

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