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Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim

Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim

Titel: Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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der zweite Fall?«, fragte der Richter.
    »Frau Barth hatte Kontakt zu dem Beschuldigten, engen Kontakt, wie die Auswertung der Bettlaken von Herrn Jelonek verrieten. Frau Barth hatte die Leiche von Westreich gefunden. Der ist ihr Vater, wie sie erst kürzlich erfuhr. Zwar war Frau Barth keine Tatzeugin im Volkspark, aber sie hat danach eins und eins zusammengezählt und ist aus Angst verschwunden. Wir wissen nicht, wie der Beschuldigte sie dann doch gefunden hat. Aber die Blutspuren im VW -Bus legen den traurigen Schluss nah, dass auch sie Opfer von Jelonek …«
    »Herrn Jelonek«, warf Gerd ein.
    »… wurde.«
    »Haben Sie auch ein Motiv?«, fragte der Richter.
    »Ja, Herr Richter, das haben wir. Das Motiv für den Mord an Frau Barth habe ich bereits erwähnt. Sie wurde Zeugin und wusste zu viel. Deshalb musste der Beschuldigte sie ausschalten. Den Mord an Westreich hat er begangen, weil Westreich auspacken wollte und Herr Jelonek fürchtete, dass seine Verwicklung in die Terroranschläge der Siebziger- und Achtzigerjahre offenbart würde.«
    »Sie sollten Krimis schreiben, Herr Kommissar«, sagte Gerd trocken.
    Der Hauptkommissar stutzte und fuhr dann fort. »Das wäre die eine Möglichkeit. Die andere wäre, dass Westreich sich nicht stellen wollte, sondern einen Banküberfall plante, weil ihm das Geld ausgegangen war. Aber der Überfall musste sich lohnen, danach wollte Westreich so schnell wie möglich abtauchen. Deshalb wandte er sich an seinen alten Kumpan, den Herrn Jelonek …«
    »Danke, Herr Hauptkommissar«, sagte der Richter. »Das mag alles so sein. Nur brauchen wir Beweise, wie Ihnen gewiss bekannt sein dürfte.«
    »Auch wenn Sie unsere Darstellung anzweifeln, Herr Richter, so bleiben doch die harten Fakten. Das Blut im Auto, das Verschwinden der Leiche, das Verschwinden …«, sagte der Staatsanwalt.
    Der Richter hob die Hand. »Sie schweifen ab.« Er blickte Gerd an. »Herr Rechtsanwalt, das sieht nicht gut aus für Ihren Mandanten. Wie sehen Sie das?«
    Gerd rutschte auf dem Stuhl hin und her. Er schluckte und hüstelte. »Was der Herr Staatsanwalt und sein tapferer Gehilfe …«
    »Ach, nicht doch«, sagte der Richter.
    »… vorführen, ist eine Art Rachefeldzug …«
    »Nein, nein, nein!«, sagte der Richter. »Sie verschwenden meine Zeit. Haben Sie in der Sache etwas vorzutragen?«
    »Erstens gibt es in Wahrheit keinerlei Beweise gegen meinen Mandanten. Der Herr Staatsanwalt hat da etwas konstruiert, das stimmig wirkt, dessen Gegenteil aber genauso stimmig wäre. Es gibt drei mögliche Fahrer des VW -Busses. Es gibt weiterhin die Möglichkeit, dass jemand den Bus entwendet hat, um ihn für eine Straftat zu benutzen, und dass derjenige den Bus zurückgebracht hat, um den Verdacht auf meinen Mandanten oder einen seiner Mitbewohner zu lenken.«
    »Gibt es einschlägige Spuren am Fahrzeug?«, unterbrach der Richter. Matti erschien er gerade besonders aufmerksam.
    Bevor der Staatsanwalt oder Schmelzer etwas äußern konnten, erwiderte Gerd: »Das ist ein Uraltauto, das könnte sogar ich knacken, ohne Spuren zu hinterlassen. Leute, die davon mehr verstehen als ich, öffnen dieses Auto innerhalb von wenigen Sekunden.«
    Der Richter blickte Schmelzer an. Der nickte.
    »Des Weiteren gibt es ein Motiv nur in der Fantasie der Ermittlungsbehörden. Wenn ich mich einmal neben mich stelle und nicht der Anwalt von Herrn Jelonek bin, fielen mir mindestens fünf weitere Motive ein, die für oder gegen ihn sprechen. Die Kripo weiß doch selbst, dass sie bei Herrn Jelonek kein Motiv findet.«
    Der Richter wiegte seinen Kopf.
    »Georg Westreich war ein alter Freund von Herrn Jelonek. Er hat sich aber nicht bei ihm gemeldet, als er wieder auftauchte. Er hat seine leibliche Tochter kontaktiert, und die hat in ihrer Panik Herrn Jelonek zu Hilfe gerufen, als sie die Leiche ihres Vaters fand. Erst dann ist Herr Jelonek in den Volkspark Friedrichshain gefahren. Auch er hat die Leiche gesehen, Frau Barth dann aber zum Café Schoenbrunn begleitet, weil sie unter Schock stand. Direkt danach verschwand die Leiche. Es gibt nichts, überhaupt nichts, was diese Darstellung widerlegen könnte.«
    »Woher kannten Sie Frau Barth?«, fragte der Richter.
    »Sie hat mich angerufen, weil Georg ihr gesagt hat, ich könnte ihr helfen.«
    »Helfen? Bei was?«
    »Bestätigen, dass Georg ihr Vater sei.«
    »Konnten Sie das?«
    »Nein. Aber ich kannte Georg und wusste, dass er mit Anjas leiblicher Mutter ein Verhältnis hatte. Es war

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