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Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim

Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim

Titel: Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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Der guckte pikiert, schwieg aber.
    »Klar«, sagte Dornröschen. »Sag mal, du bist doch Experte für RAF und so?«
    »Und ob.« Harry richtete sich im Sitzen auf.
    »Wir haben die Idee, dass wir Matti nur helfen können, wenn wir die Sache ganz von vorn aufrollen …«
    »Klingt gut.«
    »Hast du eine Ahnung, wie wir mehr über Georg rauskriegen können? Wer seine Freunde in der Illegalität waren? Mit wem er bis zuletzt unterwegs war? Wo er sich vielleicht aufgehalten hat?«
    Harry stand auf und ging zum Bücherregal. Er zog einen Band heraus und hielt ihn hoch wie eine Trophäe. »Den hab ich mit herausgegeben. Und ich hab, bei aller Bescheidenheit, den zentralen Beitrag geschrieben. Also den, der dem Buch seine Bedeutung gibt.«
    »Bestimmt«, sagte Dornröschen.
    Harry warf ihr einen Blick zu, dann schlug er das Buch auf und tat so, als würde er lesen. »Georg kommt auch drin vor. Aber was wollt ihr über ihn wissen?«
    »Hat Dornröschen doch gesagt …«
    Harry blickte Twiggy irritiert an, dann wandte er sich wieder Dornröschen zu. »Ihr wollt wissen, mit wem er so rumgezogen ist im Untergrund.«
    »Wir suchen jemanden, der uns erklären kann, was aus Georg geworden ist. Wir wissen nicht, warum er nach Berlin gekommen ist …«
    »Sentimentalität vielleicht?«
    »Ist möglich. Kann man sich gut vorstellen, dass einer in der arabischen Wüste den Koller kriegt und Risiken eingeht, nur um den Mariannenplatz noch mal zu sehen.«
    »Klar. Aber Georg war nicht sentimental. Er hat wenig abgesondert in dieser Zeit, jedenfalls ist wenig erhalten geblieben und bekannt geworden. Er galt als harter Hund. Als nicht sehr helle, aber gewissenlos.«
    »Hat er Leute ermordet?«
    »Du weißt doch, wie das war. Die haben die Leute pauschal verknackt. Die Terris haben nichts gesagt vor Gericht. Na gut, dann kriegen sie halt alle Lebenslänglich für einen Mord, den aber nicht alle begangen haben. Keine Ahnung, ob Georg jemanden umgebracht hat.« Er klappte das Buch zu, legte es auf den Tisch und setzte sich.
    Twiggy klopfte auf seinen Knien herum.
    »Warum könnte er deiner Meinung nach trotz des Risikos nach Berlin gekommen sein? Wenn wir mal von einem Rappel absehen«, sagte Dornröschen.
    Harry verzog den Mund und kräuselte die Stirn. »Altersversorgung fiele mir ein …«
    Dornröschen nickte.
    Twiggy sagte: »Darauf sind wir …«
    »Bisher gar nicht gekommen«, unterbrach Dornröschen.
    Twiggy glotzte sie an und schüttelte den Kopf.
    »Und was sonst noch?«
    »Vielleicht hat er aufgegeben und wollte sich stellen?«
    »Das haben wir gecheckt. Er hätte bestimmt einen Anwalt aufgesucht.« Sie wandte sich an Twiggy. »Hat sich eigentlich der flinke Rudi gemeldet?«
    »Bei mir nicht.« Er trommelte mit den Fingern ein Solo auf die Knie, das Keith Moon hätte erblassen lassen.
    Harry beobachtete es verunsichert, dann blickte er wieder Dornröschen an. »Den gibt’s auch noch?«
    Dornröschen nickte. »Er wollte sich melden, sobald er weiß, ob Georg sich einen Anwalt genommen hat.«
    »Offenbar nicht«, sagte Twiggy. »Rudi war immer zuverlässig.«
    »Er wollte seine Tochter sehen«, sagte Harry.
    »Das fällt unter Rappel«, erwiderte Dornröschen.
    »Rappelkriegen, Tochter sehen plus Sich-Stellen, das scheint mir die wahrscheinlichste Erklärung.«
    »Erklärt nicht, warum Georgs Leiche verschwunden ist.«
    »Was!?«
    »Hatte ich nicht erzählt. Er wurde im Volkspark Friedrichshain erschossen.«
    »Weiß ich, also nicht den Volkspark, aber dass … Stand da nicht was in der Zeitung?«
    »In der mit den großen Buchstaben. Die haben wild herumfabuliert.«
    »In der Berliner war auch was«, sagte Harry. »Jetzt, wo du mir erzählst, was passiert ist, fällt’s mir wieder ein.«
    »Anja und Matti haben die Leiche noch gesehen, und plötzlich war sie weg.«
    »Was ist denn das für eine Geschichte?« Harry kratzte sich auf dem Kopf. »Eine Leiche verschwindet einfach so. Darüber stand auch was in der Zeitung. Eine Leiche verschwindet. Vielleicht war der nicht tot.«
    »Loch in der Stirn, das reicht normalerweise.«
    »Nicht unbedingt. Ich hab da zuletzt was gelesen. Selbstmörder, die sich mehrfach erschießen, weil sie es nicht geschafft haben, sich die Birne richtig wegzuballern. Könnte echt sein, dass er erschossen wurde oder sich selbst erschossen hat und abgehauen ist. Mit einem Loch im Kopf. Das gibt es, echt.«
    Dornröschen überlegte. Sie hatte keinen Grund, ihm nicht zu glauben.
    Twiggy tippte auf seinem

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