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Maxie und ein Fisch mit Fernweh

Maxie und ein Fisch mit Fernweh

Titel: Maxie und ein Fisch mit Fernweh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Usch Luhn
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„Denk an Mama. Die hat schon genug Ärger.“
    Jule streckt zögernd die Hand aus.
    Lukas schlägt ein. „’tschuldigung. Ich mag Eddy. Darf ich noch mal auf ihm reiten?“, sagt er bittend.
    „Auch ’tschuldigung. Und mal sehen. Wenn du keinen Mist mit ihm baust. Esel dürfen nämlich kein Kaugummi essen, du Baby“, antwortet Jule. „Davon kriegen sie Darmverschlingung, sagt meine Mutter. Und die muss es schließlich wissen, sie ist ja Tierärztin.“
    Frau Rabe lächelt zufrieden. „Na also. Klappt doch schon ganz gut. Und jetzt kommt Lukas mit mir ins Lehrerzimmer und kriegt eine Salbe und ein Coldpack aufs Auge. Ich glaube, ich habe sogar noch ein Stück selbst gebackenen Kuchen für dich.“
    Es gongt. Die Pause ist zu Ende.
    „Aber Frau Rabe, die Musikstunde fängt gleich an“, sagt Jana. „Fällt denn der Unterricht heute aus?“ Sie guckt hoffnungsvoll.
    „So weit kommt es noch, Jana Müller“, sagt Frau Rabe gespielt empört. „Herr Pfeffer wird euch begleiten. Denn stellt euch vor: Er ist ab heute der neue Musiklehrer an unserer Schule. Ist das nicht einfach toll?“ Sie strahlt Herrn Pfeffer euphorisch an.
    „Was?“, schreie ich. „Was wird denn dann aus der Band und sind Sie jetzt arbeitslos?“
    Frau Rabe schüttelt den Kopf. „Maxie“, sagt sie streng. „Manchmal stellst du so dumme Fragen, dass ich mich wundere. Herr Pfeffer wird den Unterricht und alles, was damit zusammenhängt, ausgezeichnet leiten, da bin ich ganz sicher. Hast du vergessen, dass ich eigentlich Organistin bin? Jetzt kann ich mich endlich in Ruhe auf mein nächstes Konzert vorbereiten. Das letzte Mal habe ich sogar nachts in der Kirche geübt, weil ich zu wenig Zeit hatte.“ Sie streicht mir beruhigend über den Kopf.
    „Maxie hat übrigens eine tolle Idee für den Band-Wettbewerb, Herr Pfeffer“, sagt sie und zieht ihn mit sich fort. „Bestimmt kann sie es nicht abwarten, Ihnen davon zu erzählen.“
    Grrrr! Lehrer! Am besten, man vertraut ihnen erst gar nichts an, dann können sie einen auch nicht blamieren. Mehr sage ich dazu lieber nicht mehr. Stattdessen hoffe ich, dass dieser verkorkste Vormittag in Höchstgeschwindigkeit an mir vorüberrauscht und die Musikstunde sowieso.

Mami, bist du …

    „Mami, bist du da?“ Montagmittag bin ich immer als Erste zu Hause.
    Jule hat Schwimmen und Kassia Nachhilfe in Französisch.
    Ja genau, es gibt tatsächlich etwas, was meine jüngere Schwester nicht so gut kann. Darüber bin ich wirklich froh, denn sonst wäre ich sicher gewesen, dass man sie als Baby vertauscht hat. Wobei Mama sagt, Kassia ist nur zu faul, um Vokabeln zu lernen. Sie interessiert sich einfach nicht dafür, weil man auf fremden Planeten kein Französisch spricht.
    Mama ist weder in der Küche noch in ihrem Zimmer. Dafür bellt und winselt es lautstark aus ihrer Praxis unten. Ein Hahn kräht sich die Seele aus dem Leib.
    Erleichtert lasse ich mich auf die Eckbank fallen. Mama hat Sprechstunde, das heißt, es geht ihr wieder besser. Ich bin so froh, dass ich mir die Erdnussbutter aus der Speisekammer hole und erst mal ein paar Löffel in mich hineinschaufle. Brot ist immer noch nicht da. Egal. Hauptsache, meine Mutter ist wieder o.k.
    Ich kann kaum glauben, dass ich diesen Schultag überlebt habe. Oder besser gesagt: dass ich Herrn Pfeffer überlebt habe. Ich lasse den Horrorvormittag noch mal im Schnelldurchlauf an mir vorbeirasen. Vielleicht wird dann mein Ohrensausen besser.
    Der Pfeffersack ist seit heute wirklich unser Musiklehrer, und schlimmer kann mein Leben gar nicht mehr werden. Wenn ich ihn nur anschaue, dann kribbelt es überall auf meiner Haut vor Wut.
    Herr Pfeffer hat sich so bei meiner Klasse eingeschleimt, dass Jana am Ende der Doppelstunde sogar gesagt hat: „Ist der süß!“ Das geht echt gar nicht. Hundewelpen sind süß oder auch Mamas Sibirische Springmäuse, aber Lehrer sind einfach Lehrer. Im besten Falle sind sie nett.
    Für Herrn Pfeffer müssten die Märchen der Brüder Grimm umgeschrieben werden. Er benimmt sich original wie die böse Hexe aus Hänsel und Gretel. Zwar hat er kein Pfefferkuchenhaus in unserem Klassenzimmer aufgestellt, in das er uns hineinlockte, jedoch einen Haufen Instrumente, die alle ihm gehören.
    Die waren wahrscheinlich in den Kisten, um die er so ein Theater gemacht hat. Ich kriege gar nicht mehr zusammen, was da alles dabei war. Auf jeden Fall ein riesiges Metallofon, auf dem man mit zwei Leuten zusammen spielen kann, Schellentrommeln,

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