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Maxie und ein Fisch mit Fernweh

Maxie und ein Fisch mit Fernweh

Titel: Maxie und ein Fisch mit Fernweh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Usch Luhn
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Sprechstundenhilfe. Sie kann noch besser Kuchen backen als Mama und ist total nett. Früher hat sie beim Zahnarzt gearbeitet, aber sie mag Tiere und Kinder lieber, sagt sie. Bohrgeräusche machen sie nervös.
    Das enge Wartezimmer platzt beinahe vor Patienten. Trotzdem ist Mama zu jedem sehr freundlich und streichelt sogar den bissigen Mops unseres Briefträgers.
    Die Hundebabys sind unwahrscheinlich süß! Es sind winzige Dalmatiner und sie kriegen ihre Augen noch gar nicht richtig auf. Sie kriechen neugierig überall herum und haben vor Aufregung bereits alles vollgepinkelt.
    Ich sammle sie eilig wieder ein und halte sie vorsichtig fest, damit meine Mutter sie in Ruhe impfen kann. Dann wische ich gewissenhaft ihr Pipi weg und desinfiziere den Behandlungstisch. Das kann ich alles supergut.
    „Brauchen Sie denn nicht noch einen Hund, Frau Buntschuh?“, fragt Frau Dorn. „Wir haben nicht mit so einem großen Wurf gerechnet, und die Welpen sollen doch in gute Hände kommen. Ich schenke Ihnen den Kleinen natürlich.“
    Im selben Augenblick winselt der Kleinste von ihnen los.
    „Hör mal, Mami!“, rufe ich begeistert. „Er sagt bitte, bitte!“
    Mama schüttelt energisch den Kopf. „Kommt überhaupt nicht infrage, Maxie!“, sagt sie. „Tut mir leid, Frau Dorn. Aber Sie können gerne einen Aushang im Wartezimmer machen. Wir haben einfach keinen Platz mehr für einen Hund. Noch nicht mal für eine Hundehütte. “
    Frau Dorn nickt verständnisvoll. „Schade. Ich habe gedacht, Sie wollen nach nebenan in die Villa ziehen.“
    Mama guckt düster. „Der Herr Bürgermeister hatte andere Pläne.“
    Sie schnappt sich die Welpen, schaut in ihr Maul und verpasst ihnen noch eine Ladung Entwurmungspaste. Das sieht aus, als hätten sie Sahne an der Schnauze.
    „Nebenan wohnen jetzt die Pfeffersäcke“, antworte ich bitter. „Die können Tiere nicht ausstehen und machen alles kaputt. Herr Pfeffer ist mein neuer Musiklehrer.“
    Meine Mutter wirft mir einen strafenden Blick zu. Sie mag es nicht, wenn ich über andere Leute lästere. Auch wenn ich Recht habe.
    Frau Dorn wird plötzlich ganz lebhaft. Sie ist überall als Tratschtante bekannt. „Ach, Sie Arme. Das habe ich heute Früh zufällig beim Bäcker aufgeschnappt. Ein alleinerziehender Lehrer mit seinen Söhnen. Die Mutter ist anscheinend in Amerika. Wirklich traurig für die Kinder. Und ihr Vater ist jetzt also an deiner Schule, Maxie. Wie ist er denn so? Er soll ja noch sehr jung sein.“ Sie fragt mich unverhohlen neugierig aus.
    „So, Frau Dorn, Ihre Kleinen sind wirklich topfit“, unterbricht meine Mutter sie bestimmt. Mama kann Klatsch nicht ausstehen. „Die bringen Sie im Nu unter.“ Sie schiebt Frau Dorn mit ihren Hundebabys eilig hinaus und schließt die Tür.
    „Herr Pfeffer ist dein Musiklehrer?“, fragt sie stirnrunzelnd. „Das macht ja alles noch komplizierter. Hoffentlich lässt er den Streit um die Mauer nicht an dir aus. Ich hoffe, er hat bei der Versicherung angerufen und den Schaden gemeldet.“ Sie reibt sich stöhnend die Stirn.
    „Kriegst du jetzt etwa wieder Migräne?“, frage ich ängstlich. „Alles total im grünen Bereich, Mami.“ Ich schlucke schwer. „Herr Pfeffer hat ganz viele tolle Instrumente, auf denen wir spielen dürfen, und probt damit für den Wettbewerb.“ Eigentlich wollte ich Mama ja haarklein erzählen, wie gemein Herr Pfeffer heute war. Aber als ich in ihre besorgten Augen schaue, bringe ich es nicht mehr fertig. Ich muss die Sache alleine regeln.
    Wenn ich nur einen blassen Schimmer hätte, wie.
    Nach dem Praxiseinsatz hänge ich in meinem Zimmer herum und zermartere mir den Kopf, was ich anstellen könnte, damit diese Pfefferbande wieder aus unserem Leben verschwindet.
    Leider fällt mir immer noch nichts Gescheites ein. Nur eines ist mir sonnenklar: Ich muss Mama aus der Sache raushalten. Sie hat schon genug Stress um die Ohren.
    Am späten Nachmittag habe ich doch noch eine Idee. Ich könnte mal wieder an Paula schreiben.
    Paula ist Mamas Patenkind und sie ist ein halbes Jahr älter als ich, also schon fast dreizehn. Sie wohnt mit ihrer Mutter Penny in London. Penny und Papa sind zusammen in eine Schule gegangen und eine Sache ist wirklich total abgefahren: Penny ist Hubschrauberpilotin, hat also den gleichen Beruf, den mein Papa hatte.
    Nachdem Papa mit dem Hubschrauber abgestürzt war, hat Penny für ein paar Monate bei uns gewohnt. Damals haben Paula und ich uns doll angefreundet.

    Leider war ich noch

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