Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition)
schafft. Selbst wenn die Borg letztendlich in einer großen, gemeinsamen Kraftanstrengung und durch die Wunder und Mysterien des Alls besiegt werden können, so ist die Post-
Destiny
-Ära doch erst der Beginn von etwas Neuem.
Wie können wir uns das vorstellen? Das Klingonische Reich ist im Nachklang des Vernichtungskriegs der kybernetischen Wesen am Rande des Zusammenbruchs. Der Hohe Rat sieht sich gezwungen, sich noch stärker als bislang an die Föderation zu binden. Die Planetenallianz selbst leckt sich aber auch die Wunden, und mit einem Mal scheint der Dominion-Krieg rückblickend nur Aufwärmphase für eine sehr viel größere Herausforderung gewesen zu sein. Demgegenüber wittern andere Mächte Oberwasser, die nach dem Konflikt mit den Gründern in die Schranken verwiesen wurden: Es schlägt die Stunde der Breen, Gorn, Tzenkethi, aber auch der ominösen Tholianer, der Romulaner und anderer aggressiver Völker. Sie alle finden durch die abrupte, auf die finale Borgkrise gefolgte Verschiebung der stellarpolitischen Kräfteverhältnisse zu einem nie geahnten Weltenbündnis zusammen, das sich wie ein bleierner Gürtel um die Föderation und ihre verbliebenen Alliierten legt. Es ist die Geburtsstunde des Typhon-Paktes und gleichsam eine neue formative Phase in der Welt von
Star Trek
.
Nach dem großen Inferno gibt es also keine Rückkehr zur friedlichen Erforschung. Vielmehr bricht das Zeitalter eines neuen Kalten Krieges an, indem sich eine im
Star Trek
-Universum selten gekannte Blockbildung vollzieht. Dies sind die Ausgangsbedingungen für neue Konflikte, die angesichts eines Gleichgewichts des Schreckens jedoch zunächst mit den Mitteln der politischen Intrige und Spionage ausgetragen werden (Sektion 31 und Co. lassen vermutlich wieder grüßen). Dabei stellt der Typhon-Pakt von vorneherein unter Beweis, dass er gewillt ist, die Vorherrschaft im Quadrantengefüge an sich zu reißen. Für die Föderation und ihre Protagonisten an vorderster Front – Jean-Luc Picard, William T. Riker, Benjamin Sisko, Ezri Dax – beginnt ein verzweifelter Kampf gegen den Abstieg als Großmacht, bei dem auch die Werte, für die die VFP einsteht, auf der Strecke bleiben könnten. Dies ist übrigens – gewollt oder ungewollt – eine faszinierende Parallele zum derzeitigen Niedergang der Weltmacht USA.
Mit
Destiny
beginnt ein bleibender Einschnitt in
Star Trek
. Es gibt keine Selbstverständlichkeiten mehr; selbst Protagonisten können sterben, bekannte Planeten im Staub der Geschichte versinken. Und auch politisch lassen sich die Realitäten nun komplett verändern. Das ist vielleicht die eine, entscheidende Botschaft: Es ist alles möglich im
Star Trek
-Universum, heute mehr denn je zuvor. Dass die letzte Grenze zurzeit etwas undeutlicher wird, ist dabei ein Trend der Zeit. Zweifellos erleben wir die dramatischsten und spannendsten Geschichten, seit es
Star Trek
-Romane gibt. Es sind die Tage, als das Licht der Sterne sich veränderte.
Die
Destiny
-Reihe bei Cross Cult:
Bd. 1:
Götter der Nacht
(Juni 2010)
Bd. 2:
Gewöhnliche Sterbliche
(Juli 2010)
Bd. 3:
Verlorene Seelen
(Oktober 2010)
Einzelschicksale
(Oktober 2010)
Die
Typhon Pact
-Reihe bei Cross Cult:
Bd. 1:
Nullsummenspiel
(Juni 2013)
Bd. 2:
Feuer
(Juli 2013)
Bd. 3:
Bestien
(August 2013)
Bd. 4:
Zwietracht
(September 2013)
-
wird fortgesetzt
-
4.5.1
BEGEGNUNGEN DES GRAUENS
Die Borgchronologie von 2153 bis 2381
von Julian Wangler
Diese knapp gehaltene Chronologie listet sämtliche Kontakte auf, die die Föderation mit dem Borgkollektiv hatte. Vorher soll geklärt werden, welche Hinweise es aus Sicht der Planetenallianz für die Existenz des Kollektivs gab, bevor es 2365 zum offiziellen Erstkontakt kam.
INOFFIZIELLE KONTAKTE
Obwohl es erst in der zweiten Hälfte des 24. Jahrhunderts zu einer genuinen Kontaktaufnahme zwischen Föderation und Borgkollektiv kam, gab es seit dem 22. Jahrhundert gewisse Verdachtsmomente auf das Bestehen dieses kybernetischen Kollektivs. Da hier die Erklärung der Zusammenhänge ausgesprochen schwierig ist, wird im Folgenden eine Deutung der Ereignisfolge versucht, ohne die historische Wirklichkeit zu verfälschen.
• 2153: In der irdischen Arktis wurden kybernetisch veränderte Wesen gefunden, bei denen es sich um Borgdrohnen handelte, die den Absturz der von der
U.S.S. Enterprise-E
im Jahr 2063 zerstörten Zeitreisesphäre (ursprünglich zurückgereist aus dem Jahr 2373; vgl.
Star Trek
–
Der erste Kontakt
)
Weitere Kostenlose Bücher