Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition)
Seiten. Diese Beispiele führen vor Augen, wie ein Alleinvertretungsanspruch oder gar eine Mythisierung von Wissenschaft bzw. Religion für lange Zeit das gesellschaftliche Gleichgewicht ruinieren kann.
Trotz mancher Klischees ist
Star Trek
gerade
kein
Beispiel für Wissenschaftsgläubigkeit. Es zeigt uns eine Welt, in der der Mensch geläutert ist. Er glaubt an sich und sein Potenzial, besitzt aber auch ein natürliches Bewusstsein für seine Grenzen. Es geht um Ideale, konstruktive Leitbilder und das »gute Leben«. All das ist ohne einen – wenn auch vielleicht nicht konfessionsbezogenen – Glauben an das Gute und an übergeordnete, verbindliche Werte nicht zu machen. Erst auf diese Weise ergibt sich unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination. Und deshalb ist es nur zu begrüßen, dass
Star Trek
sich im Laufe der Zeit mit der Spiritualität versöhnt hat.
3
HEIMATUNIVERSEN
Star Trek
-Romane in Deutschland
3.1
STAR TREK
-ROMANE IN DEUTSCHLAND
Ein Rückblick
von Jörn Podehl
Star Trek
-Romane gibt es in Deutschland nicht seit gestern. Eine schier unendliche Zahl an Büchern ist seit Entstehung dieses Science-Fiction-Phänomens veröffentlicht worden, in besseren und schlechteren Phasen. Zeit für einen kleinen Rückblick: Was hat sich in den zurückliegenden Jahrzehnten rund um das deutsche
Star Trek
-Buch getan – und was wird die Zukunft bringen?
VERLAGE, SO WEIT DAS AUGE REICHT
Star Trek
-Romane wurden bzw. werden in Deutschland womöglich immer noch mit dem Namen Heyne verbunden. Der große Verlag veröffentlichte von Beginn der 1980er Jahre mit Titeln wie
Der Zorn des Khan
und
Der Entropie-Effekt
bis 2006 mit dem letzten Titel
Sturm auf den Himmel
diverse
Star Trek
-Abenteuer. Es müssen an die zweihundertvierzig verschiedene Romane gewesen sein, die in dieser Zeit so publiziert wurden.
Doch der deutsche Pionier in Sachen
Star Trek
-Romane war eigentlich der Franz-Schneider-Verlag (heute SchneiderBuch). Er veröffentlichte Ende der 1960er Jahre den allerersten Roman zum Franchise mit dem Titel
Notruf aus dem All
. Anfang der 1970er Jahre erschienen dann Romane bei Williams, die jeweils in mehreren Kurzgeschichten die Romanadaption der klassischen TV-Serie enthielten. Sie stammten aus der Feder James Blishs und enthielten zwischen sechs und acht Kurzgeschichten.
Vielleicht haben Sie hier und da auch schon einmal einen
Star Trek
-Roman von Goldmann gesehen. Der Verlag veröffentlichte Romane in den 1990er Jahren und legte den Fokus auf die klassische TV-Serie sowie die Animationsserie. Dreißig Romane erzählten die Handlungen der TV-Episoden nach, davon zehn die Zeichentrickabenteuer der
Animated Series
. Die Romane von Goldmann sind die Übersetzungen der
Star Trek
-Romane, die in den USA unter dem Reihentitel
Log
erschienen. Einige der Goldmann-Bände kamen auch im Loewe-Verlag als Hardcover heraus. Die Originalgeschichten stammen aus dem amerikanischen Bantam-Verlag.
Die Rechtefrage um die
Star Trek
-Romane war seinerzeit nicht einfach zu beantworten. Neben Goldmann veröffentlichten auch noch Weltbild, Bertelsmann und VGS Romane zum Thema, vornehmlich als Hardcover.
Auf
Star Trek
-Sachbücher war von Beginn an der Heel-Verlag spezialisiert. Er veröffentlichte unter anderem das bekannte
Die Technik der U.S.S. Enterprise, Star Treks Sternen-Atlas
sowie
Star Trek – Deep Space Nine – Das technische Handbuch
. Seine
Star Trek
-Hochzeiten erlebte Heel Mitte bis Ende der 1990er Jahre.
1990 BIS 2006: ALLES WAR VERTRETEN
Auf dem deutschen Buchmarkt war damals so ziemlich alles vertreten, was in den USA bereits Erfolg mit dem Label
Star Trek
hatte. Heyne veröffentlichte Romane zu sämtlichen Serien:
Classic
(ca. 100 Romane),
The Next Generation
(ca. 75 Romane),
Deep Space Nine
(25 Romane),
Voyager
(23 Romane),
Die Neue Grenze
(sechs Romane; heute auch in Deutschland wie im Original
New Frontier
und bei Cross Cult) und
Enterprise
(vier Romane). Ebenfalls wurden bei Heyne Subserien wie
Die Badlands
veröffentlicht, also Miniserien oder -zyklen.
Zwischen Ende der 1980er und Ende der 1990er konnte sich der Verlag über gute Absätze freuen. Die Nachfrage nach
Star Trek
-Romanen war sehr groß. Im Laufe der Zeit aber ging das Interesse immer weiter zurück, weil der Markt übersättigt wurde. Das hatte Anfang 2000 merklich Folgen. Immer mehr Science-Fiction- und Mystery-Serien prasselten auf die Konsumenten ein, boten so viel Auswahl und hoben den Anspruch wie noch nie zuvor. Demgegenüber
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