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Maxwell 01 - Nur du kannst die Menschheit retten

Maxwell 01 - Nur du kannst die Menschheit retten

Titel: Maxwell 01 - Nur du kannst die Menschheit retten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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»Was’n los?«
    »Ich suche Plonker«, sagte Johnny. »Wobbler hat gesagt, daß du ihn kennst.«
    »Was willst du von ihm?« sagte Bigmac.
    An der Schulmauer oder im Einkaufszentrum hätte Bigmac nicht mal gefragt. Aber hier herrschten andere Regeln. In der Schule mußte Bigmac zum Beispiel verbergen, wie gut er mit Zahlen umgehen konnte, und hier verdeckte er seine Fähigkeit, ein normales Gespräch zu führen.
    Johnny sah einen Ausweg.
    »Eigentlich suche ich seine Schwester«, sagte er.
    Einer von Bigmacs Freunden kicherte.
    Bigmac nahm Johnnys Arm und führte ihn ein Stück weiter weg.
    »Weswegen bist du hergekommen?« wollte er wissen. »Du hättest mich auch morgen fragen können.«
    »Es ist… sehr wichtig.«
    »Bigmac! Kommst du oder was?«
    Bigmac blickte über seine Schulter.
    »Kann nicht«, sagte er. »Muß mich um was anderes kümmern.«
    Einer von den Jungs sagte etwas zu dem anderen, und beide fingen an zu lachen. Dann stiegen sie in den Wagen. Nach einer Weile heulte der Motor auf, und der Wagen rumpelte die Bordsteinkante hinauf und wieder hinunter, bevor er mit einem Affenzahn in der Dunkelheit verschwand. Sie hörten die Reifen quietschen, als sie um die Ecke bogen.
    Bigmac entspannte sich. Plötzlich war er gar nicht mehr so hart, eher fast schon wieder der liebenswerte Beinahe-Trottel, den Johnny so gut kannte.
    »Wolltest du nicht mit denen mitfahren?« fragte Johnny.
    »Mann, du bist ‘ne echte Lusche«, sagte Bigmac in einem halbwegs freundlichen Ton.
    »Wobbler sagt, daß man jetzt Pfeife sagen muß, nicht mehr Lusche«, sagte Johnny.
    »Ich sag normalerweise Schwachkopf. Komm, wir gehen«, sagte Bigmac. »Weil hier wahrscheinlich bald ein paar sehr unfröhliche Leute auftauchen werden. Selbst schuld, wenn sie den Wagen
hier
parken.«
    »Was?«
    »Pfeife. Du hast keine Ahnung vom wirklichen Leben.«
    »Alles Spiele«, sagte Johnny halb zu sich selbst. »Von der unterschiedlichsten Sorte. Bigmac?«
    Irgendwo in der Ferne ertönte eine Autohupe, deren eindringliches Heulen plötzlich abgeschnitten wurde. Bigmac blieb stehen. Der Wind wehte sein T-Shirt gegen seinen Körper, so daß das Wort »Terminator« übergroß auf seiner Brust prangte, die aussah wie ein Toastständer.
    »Was?« sagte er.
    »Hast du dir eigentlich jemals Gedanken drüber gemacht, was wirklich ist und was nicht?«
    »Verdammt blöd, sich über so was Gedanken zu machen«, sagte Bigmac.
    »Warum?«
    »Was wirklich ist, ist wirklich, und alles andere ist es nicht.«
    »Was ist mit… na ja… mit Träumen zum Beispiel?«
    »Neee. Die sind nicht wirklich.«
    »
Irgendwas
müssen sie aber sein. Sonst könnte man sie nicht haben, stimmt’s?« sagte Johnny leicht verzweifelt.
    »Ja, aber das ist nicht dasselbe wie
wirklich

    »Sind Leute im Fernsehen wirklich?«
    »Natürlich!«
    »Warum behandeln wir sie dann wie Spielfiguren?«
    »Du meinst… in den Nachrichten – «
    »Klar!«
    »Was auch immer. Computerspiele sind jedenfalls nicht wirklich«, sagte Bigmac. Er spähte immer wieder die dunkle Straße hinunter.
    Johnny fühlte sich ein bißchen lockerer.
    »Bist du wirklich?«
    »Weiß nich. Fühlt sich wirklich an. Ist sowieso alles Mist.«
    »Was?«
    »Na, alles. Wen kümmert’s schon? Komm, ich will nach Hause.«
    Sie schlenderten an einem Grundstück vorbei, das sie 1965 zur öffentlichen Grünanlage erklärt hatten und das jetzt nur noch ein hundeverseuchtes Stück Brachland war, auf dem Einkaufswagen ihre letzte Ruhe fanden.
    »Plonker hat ein bißchen was von ‘nem Wahnsinnigen«, sagte Bigmac. »Markiert manchmal den wilden Mann. Er ist ein bißchen verrückt. Lebt aber in ‘nem großen, vornehmen Haus.«
    »Wo?«
    »Oh, in der Tyne Avenue oder Crescent oder so«, sagte Bigmac.
    Ein blaues Licht erhellte einen Moment lang sein Gesicht, als ein Streifenwagen mit heulender Sirene am Ende der Straße vorbeiraste.
    Bigmac blieb wie angewurzelt stehen.
    »Wie heißt er wirklich?« fragte Johnny.
    »Hä? Ach so, Garry, glaub ich.«
    Bigmac starrte zum Ende der Straße. Das Blaulicht war immer noch sichtbar. Der Streifenwagen hatte ungefähr eine halbe Meile weiter angehalten; das Licht wurde von einer Plakatwand reflektiert.
    »Einfach nur Garry?« fragte Johnny.
    Bigmacs Gesicht glänzte feucht unter der Straßenlaterne. Johnny sah, daß er schwitzte.
    »Ich glaub, daß er Dunn mit Nachnamen heißt«, sagte Bigmac. Er trat unruhig von einem Fuß auf den anderen.
    Eine zweite Sirene heulte durch die Nacht. Ein

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