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Revanche - Exposure

Titel: Revanche - Exposure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Prolog
    »Mr. Woodard?«, drang die Stimme der Sekretärin gestochen scharf durch die hypermoderne, sündhaft teure Sprechanlage. Grant Woodard blickte von den Unterlagen auf seinem Schreibtisch auf. »Bei mir ist eine Mrs. Muldoon, Sir. Sie möchte Sie sprechen, hat aber keinen Termin …«
    »Ist schon in Ordnung, Rosa. Schicken Sie sie rein.« Grant unterbrach die Verbindung mit einem Tastendruck, lehnte sich in seinem Chefsessel zurück und strich sein Sakko glatt. Er erhob sich, als seine Mitarbeiterin die Zwischentür öffnete und eine untersetzte Frau mittleren Alters in sein Büro führte. »Margo«, sagte er mit einem strahlenden Lächeln. Er umrundete den Schreibtisch, um sie zu begrüßen. »Wie schön, Sie zu sehen. Bitte, nehmen Sie doch Platz.«
    Margo Muldoon setzte sich. Den Kaffee, den die Sekretärin ihr anbot, lehnte sie dankend ab. Sie wusste aus Erfahrung, dass Grant Woodards Herzlichkeit nur aufgesetzt war. Die Knie fest zusammengepresst, die Hände nervös um die Bügel einer Riesenhandtasche geklemmt, wartete sie, bis seine junge Assistentin aus dem Zimmer glitt und geräuschlos die Tür hinter sich zuzog. Gleich darauf beugte Margo sich vor und kam ohne Umschweife auf den Anlass ihres Besuchs zu sprechen. »Miss Emma ist nicht mehr da, Sir.«

    »Was meinen Sie damit, sie ist nicht mehr da?«, gab Grant ärgerlich zurück, seine joviale Freundlichkeit wie weggeblasen. »Ich zahle Ihnen gutes Geld dafür, dass Sie ein Auge auf das Mädchen haben, Muldoon.«
    »Ich weiß, Sir, aber ich dachte, sie wäre bei Ihnen. So lautete jedenfalls die Nachricht, die sie am Freitagmorgen für mich dagelassen hat.«
    »Was genau stand darin?«
    »Dass sie und Miss Gracie das Memorial-Day-Wochenende zusammen mit Ihnen auf dem Land verbringen wollten. Erst als sie heute Morgen immer noch nicht zurückgekehrt war, fing ich an, mir Sorgen zu machen. Allerdings dachte ich da noch, sie hätte vielleicht bei Ihnen im Gästezimmer übernachtet.« Mrs. Muldoon rang die Hände. »Aber als ich bei Ihnen anrief, erklärte Ihre Haushälterin, sie hätte Miss Emma und Miss Gracie seit über einer Woche nicht mehr gesehen. Dann sagte sie noch, als Miss Emma zuletzt da gewesen sei, habe sie eine geschlagene Stunde in Ihrer Bibliothek auf Sie gewartet. Schließlich sei sie wieder nach Hause gefahren, weil Sie nicht kamen.«
    Eine eiskalte Gänsehaut kroch über Grants Rücken. Emma hatte eine Stunde lang in der Bibliothek auf ihn gewartet? Wieso zum Teufel erfuhr er das erst jetzt? Verfluchter Mist - ich zahle diesen unfähigen Banausen Topgehälter, und bei der kleinsten Kleinigkeit machen sie nur Murks. »Haben Sie das Video von dieser Woche dabei?«
    »Ja Sir, Mr. Woodard.« Margo Muldoon öffnete ihre Tasche. Als sie das gewünschte Objekt nicht schnell genug zum Vorschein brachte, schnippte Grant ungehalten mit den Fingern. Zunehmend nervöser wühlte sie in den Tiefen ihres Beutels, bis sie das Videoband endlich fand.
Sie schob es über den Schreibtisch. Worauf Grant sie mit einem knappen Nicken und einer ungeduldigen Handbewegung aus dem Zimmer scheuchte.
    Sobald die Tür hinter ihr ins Schloss gefallen war, betätigte er die Sprechanlage. »Rosa, mir ist was dazwischengekommen. Sagen Sie für heute Nachmittag sämtliche Termine ab.« Bevor er die Verbindung abbrach, hatte er eine plötzliche Eingebung. »Ach, und noch etwas, rufen Sie Hackett an. Er soll umgehend zu mir nach Hause kommen.«
    »Selbstverständlich, Mr. Woodard.«
     
    Zwanzig Minuten später betrat er die Bibliothek seines Hauses. Durchquerte den Raum und ging zielstrebig zu der verschlossenen Mahagonivitrine, in der er seine Videosammlung aufbewahrte. Tastete nach dem Schlüssel, der hinter einer holzgeschnitzten Zierleiste versteckt lag, und schloss die Glastüren auf.
    Wie er erleichtert feststellte, schien nichts zu fehlen. Zweifellos hatte Emma nicht sein Archiv durchstöbert; wieso sollte sie auch? Er machte sich einen Drink und legte das neueste Video ein, das ihm Mrs. Muldoon mitgebracht hatte. Mit der Fernbedienung bewaffnet, verfolgte er gönnerhaft grinsend, was sich auf dem Bildschirm abspielte.
    Unvermittelt gefror sein Grinsen. Er hielt das Band an. Starrte auf den Stapel Videos, die auf dem Bett lagen, neben dem Koffer, den Emma gerade packte.
    Kalte Wut breitete sich in seinen Eingeweiden aus. Abermals lief er zu der Vitrine. Riss willkürlich eine Videobox heraus, klappte sie auf. Das Tape war noch da. Das nächste auch. Die dritte

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