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Maxwell 01 - Nur du kannst die Menschheit retten

Maxwell 01 - Nur du kannst die Menschheit retten

Titel: Maxwell 01 - Nur du kannst die Menschheit retten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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tut mir leid«, sagte der Captain. »Aber viele werden überleben. Und mit jeder Minute entfernen wir uns weiter aus der Gefahrenzone. Wir sind so nah an der Grenze! Wenn wir umkehren, werden uns die Menschen finden. Und dann werden sie…«
    »Sterben«, sagte der Artillerieoffizier. »Und wir werden gewinnen. Die anderen waren dumm. Wir sind es nicht. Wir können gewinnen. Wir liefern den Menschen die Mutter aller Kriege.«
    »Ach ja?«, sagte der Captain. »Die Mutter und die Großmutter noch dazu. Kriege, die nur noch mehr Kriege verursachen.«
    »Hört, hört, euer Captain hat gesprochen«, schnaubte der Artillerieoffizier verächtlich. »Befehlshabende über die Flotte. Das ist jämmerlich. Feige.«
    »Wenn wir zu Hause sind…«, begann der Captain.
    »Zuhause? Das hier ist unser Zuhause! Wir haben kein anderes! Dieses ganze Geschwätz von einer Grenze und einem Planeten ganz für uns allein… hat ihn schon mal jemand von uns gesehen? Nein! Es ist eine Legende. Wunschdenken. Ein Traum. Wir belügen uns selbst. Wir erfinden Geschichten. Der Auserwählte. Der Held mit den tausend Leben! Das sind alles Träume. Wir leben und vermehren uns und sterben in unseren Schiffen! Das ist unser Schicksal. Wir haben keine Wahl!«

Friedensgespräche, Friedensgebrüll
    Johnny wachte in einem Raumjäger auf.
    Sonst war er immer ein ganzes Stück von der Flotte entfernt gewesen, aber diesmal befand er sich direkt mittendrin. Er war ringsherum von ScreeWee-Schiffen umgeben.
    Sie flogen in die falsche Richtung.
    Sofort erschien ein Gesicht auf dem Bildschirm. Abgesehen von ein paar Unterschieden im Kamm und dem leicht orangefarbenen Schimmer der Schuppen, hätte es der Captain sein können.
    »Irdisches Schiff, bitte melden!«
    »Wer bist du?«
    »Ich bin der neue Captain. Hier sind meine Instruktionen…
«
    »Was ist mit dem alten Captain passiert?«
    »Sie steht unter Arrest. Hier sind meine Instruktionen…
«
    »Unter Arrest? Weswegen? Was hat sie denn getan?«
    »Nichts hat sie getan. Hör zu. Du hast sechzig Sekunden, um aus unserer Reichweite zu verschwinden. Ehrenhalber. Danach werden wir unsere gesamte Feuerkraft auf dich richten.«
    »Warte mal…«
    »Die Zeit läuft.«
    »Aber…«
    »Ende der Nachricht. Stirb, irdisches Wesen!«
    Der Bildschirm erlosch.
    Johnny starrte auf die leere Mattscheibe.
    Das war kein freundliches Gesicht gewesen. Die Stimme hatte geklungen, als hätte sie die menschliche Sprache aus dem Buch gelernt – genau wie der richtige Captain. Aber in diesem Falle mußte es ein fieses Buch gewesen sein. Sie hatte auch geklungen, als würde sie so bis sechzig zählen: Eins, zwei, drei, vier, fünf, sieben, achtzehn, fünfunddreißig, neunundvierzig, achtundfünfzig, neunundfünfzig, sechzig – Feuer!
    Sein Schiff schoß nach vorne, und der Schub drückte ihn in den Sitz. Das war das Gute an Computerspielen – man konnte auf eine Art und Weise wenden und manövrieren, die in Wirklichkeit nie möglich wäre, weil sie den menschlichen Körper wie eine dünne, rosige Linoleumschicht über das Cockpit verteilen würde.
    Die Flotte glitt vorbei und schrumpfte auf eine Reihe kleiner Punkte hinter ihm zusammen. Ein paar Laserstrahlen zischten vorbei, allerdings in einiger Entfernung, so als ob sie ihn eher abschrecken als töten wollten.
    Die ScreeWee waren umgekehrt. Sie flogen zurück ins Spiel. Warum? Bald würden sie wieder auf den Bildschirmen der Spieler auftauchen! Es gab immer ein paar hartnäckige Spieler, die sich auf die Suche machten. Es konnte jetzt jeden Tag passieren, daß irgendein Kid den Computer einschaltete und die gesamte ScreeWee-Flotte auf sich zukommen sah. Nicht mal jetzt waren sie davor sicher. Es gab immer ein paar Leute, die nicht aufgaben…
    Und da tauchte ein grüner Punkt vor ihm auf. Er erkannte ihn an der Art, wie er sich bewegte: wie ein Wolf, der sich um eine Herde von Schafen herumschlich.
    Er flog darauf zu.
    Jetzt
konnte er sich wieder erinnern. Im Spiel konnte er auch besser denken. Es war, als wäre er mehr
er selbst
im Spiel. Krystal oder Kylie oder einer dieser erfundenen Namen, hatte Wobbler gesagt. Und Bigmac meinte, der Nachname sei Dunn…
    Er drehte den Knopf der Kommunikationsanlage.
    »Krystal?« probierte er. »Kylie? Kathryn? Wie auch immer?«
    Nichts als das Rauschen der Sterne, dann: »Es heißt Kirsty,
im übrigen.«
    »Nicht feuern!« sagte Johnny schnell.
    »Wer
bist
du?«
    »Versprich mir zuerst, daß du nicht feuerst, okay? Ich hasse es zu

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