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Maxwell 01 - Nur du kannst die Menschheit retten

Maxwell 01 - Nur du kannst die Menschheit retten

Titel: Maxwell 01 - Nur du kannst die Menschheit retten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Krankenwagen fuhr auf der Hauptstraße vorbei, fast geisterhaft unter seinem aufblitzenden Licht.
    »Hör zu, Bigmac…«
    »Verpiß dich!«
    Bigmac drehte sich um und rannte; seine Doc Martens knirschten über den Asphalt. Johnny sah ihm hinterher. Er dachte an all die Dinge, die er hätte sagen wollen. Er war nicht dumm. Jeder wußte, was mit Wagen passierte, die am dunklen Turm abgestellt wurden. Was konnte er jetzt noch sagen?
    Und sein Körper dachte: Du sagst gar nichts. Du
tust
was. Dann rannte er von ganz alleine hinter seinem Freund her und riß sein Gehirn mit sich.
    Trotz eines Schlafzimmers voller Trainingsgeräte, die für die Polizei von ziemlichem Interesse gewesen wären, hätte sie sich auch nur einigermaßen ernsthaft um den jüngsten Einbruch im Sportzentrum gekümmert, war Bigmacs Kondition nicht die beste. Er war ohne Kondition
geboren
worden. Johnny holte ihn an der Ecke ein.
    »Hab dir gesagt… du sollst dich… verpissen! Hat nichts… mit dir… zu tun!« schnaufte Bigmac, während sie auf die entfernten Lichter zurannten.
    »Die haben einen Unfall gebaut.«
    »Nozzer ist ein guter Fahrer!«
    »Ach ja? Gut im Schnellfahren?«
    Eine Menschenmenge hatte sich weiter unten an der Ampel versammelt. Während sie rannten, wurden sie von einem zweiten Krankenwagen überholt, der ein Stück weiter abrupt anhielt. Die Menge teilte sich. Johnny erhaschte einen kurzen Blick auf das… na ja, Auto konnte man das nicht mehr nennen… auf das, was von einem Auto übrigblieb, nachdem es versucht hatte, einem Betonlaster den Platz streitig zu machen. Er wußte, daß es ein Betonmischer war, weil einer den Bordstein hochgefahren und umgekippt war. Seine Ladung wurde allmählich zum größten Ziegel der Welt.
    Aus der Ferne näherte sich heulend die Feuerwehr.
    Er griff nach Bigmacs Arm und riß ihn herum.
    »Ich glaube nicht, daß du das sehen willst«, sagte er.
    Bigmac riß sich los, während die Polizei gerade dabei war, die eingedrückte Wagentür aufzustemmen.
    Bigmac starrte.
    Dann drehte er sich um, torkelte zu der niedrigen Gartenmauer am Straßenrand und übergab sich.
    Als Johnny zu ihm kam, zitterte Bigmac vor Kälte und Schock am ganzen Körper.
    »Scheiße, Mann! Ich hätte da drinsitzen können. Du…«
    Bigmac würgte wieder und kotzte Arnold Schwarzenegger von oben bis unten voll. Johnny zog seine Jacke aus und legte sie Bigmac um die zitternden Schultern.
    »Sie haben mich immer wieder gelöchert. Ich hab ihnen gesagt…«
    »Ja, ja. Schon gut«, sagte Johnny, während er sich umsah. »Hör zu, du bleibst hier… da drüben ist ein Telefon. Du bleibst einfach hier, okay? Du…«
    »Geh jetzt nicht weg!«
    »Was? Oh, okay. Na, dann komm…«
     
    Klick!
    »Hallo, hier…«
    »Yo-less? Hier ist Johnny.«
    »Ja?«
    »Ist deine Mutter heute abend im Krankenhaus?«
    »Nein, die arbeitet diese Woche Frühschicht. Warum?«
    »Kannst du sie dazu bringen, daß sie mit ihrem Wagen zur Witheridge Road kommt?«
    »Was ist los? Du klingst, als ob du…«
    »Spar’s dir! Sieh zu, daß sie herkommt, okay? Bitte! Es ist wegen Bigmac!«
    »Was ist mit ihm?«
    »Yo-less! Es ist
dringend!
Es ist
echt dringend!«
    »Du weißt, wie sie ist, wenn ich…«
    »Yo-less!«
    »Oh, okay. He, ist das eine Sirene?«
    »Wir sind in einer Telefonzelle. Sieh zu, daß sie eine Decke mitbringt oder so was. Und beeil dich, hier drinnen stinkt’s wie die Pest.«
    »Das war eine Sirene, oder?«
    »Ja.«
    Er legte den Hörer auf.
    Bigmac mußte sich nicht mehr übergeben. Er hatte auch gar nichts mehr, womit er sich hätte übergeben können. Er lehnte nur an der Tür und zitterte.
    »Sie wird gleich da sein«, sagte Johnny so fröhlich, wie er nur konnte. »Sie ist Krankenschwester. Sie kennt sich mit so was aus.«
    Draußen fuhr einer der Krankenwagen weg. Die Feuerwehrmänner wimmelten um das Autowrack herum. Einige von ihnen holten Geräte vom Feuerwehrwagen.
    Bigmac starrte auf das Geschehen.
    »Wahrscheinlich sind sie okay«, log Johnny. »Es ist verblüffend, was manche Leute…«
    »Johnny?«
    »Was?«
    »Keiner, der so aussieht, ist okay«, sagte Bigmac mit monotoner Stimme. »Da war überall Blut.«
    »Na ja…«
    »Mein Bruder bringt mich um, wenn er das erfährt. Er hat gesagt, daß er mich aus dem Fenster wirft, wenn meinetwegen noch mal die Bullen vor der Tür stehen. Der bringt mich um, wenn er das rausfindet.«
    »Dann erfährt er’s eben nicht. Du hast nichts gemacht. Wir haben einfach nur abgehangen, und dir

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