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Mayabrut (German Edition)

Mayabrut (German Edition)

Titel: Mayabrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Argos
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zerstörte, ein Krieg, bei dem es um Milliarden Dollar ging und ganz nebenbei um Drogen – um Kokain …
    Rons Meldung riss ihn aus seinen Grübeleien.
    „Hier Springer 2 an Basis; Springer 2 auf G7, G7 matt; ich wiederhole: Springer 2 auf G7, G7 matt.“
    Ein blechernes Krächzen antwortete: „Springer 2, ich habe verstanden, Springer 2, G7 matt. Hier Ihr neues Einsatzziel. Springer 2 auf A13, ich wiederhole: Springer 2 auf A13.“
    Während Ron den Bordcomputer mit dem A13-Code fütterte, brummte er: „Springer 2 auf A13. Over and out.“
    Die neuen Koordinaten erschienen und Ron rastete aus: „Shit! Ed, wir dürfen jetzt noch ein paar Überstunden schrubben, um so ein verschissenes Andental zu suchen. Das hat uns bestimmt wieder dieser verdammte Russe mit seinen Satellitenbildern eingebrockt – da verwette ich meinen Arsch.“
    Während Ron weiter schimpfte, überprüfte Ed seinen Camcorder und antwortete: „Du Ron, ich hab` nur noch knapp eine Minute auf der Kassette.“
    Ron brabbelte weiter: „Wird sowieso eine knappe Geschichte, trotz unserer Zusatztanks. Ed, vor Ort lasse ich die Mühle kurz über die Anden klettern und du drückst erst aufs Knöpfchen, wenn wir durch die Wolken stoßen. Dann geht es hoffentlich nach Hause zu Conchita und einem Gläschen Aguardiente.“
    Und wieder einmal drängte sich dieser Russe, dieser Sutin, in Eds Bewusstsein. Seit der ihrem Boss Kabera beratend zur Seite stand, nahm dessen Drogenkartell fast industrielle Züge an. Angefangen von der neuen Codierung ihrer Einsatzziele bis hin zur Flug-Planung lief nun alles auf einem bedeutend höheren Level ab. Ihre Flüge waren nun so minutiös geplant,  dass sie Mühe hatten, Hincha mit Batterien zu versorgen.
    Einschläfernd flatterte die Landschaft vorbei. Er fummelte eine Colabüchse aus der Kühlbox und zog den Verschluss ab. Das Zischen ging im Rotorlärm unter. Der Kälteschauer in der Kehle entfachte für Sekunden eine angenehme Frische, dann saugte der schwüle Dschungelatem wieder jeden Tropfen heraus. Nachdenklich strich er sich über sein schweißnasses, kurz geschorenes Haar und blickte vor zu Ron.
    Tja, ihren typischen GI-Haarschnitt trugen sie immer noch, nur dass das Schwarz von früher einem dezenten Silbergrau gewichen war. Auch ihr Huey war ihnen geblieben. Hunderte dieser stählernen Raubvögel waren damals an Vietnams Himmel gekreist und hatten ihre tödlichen Lasten ins Ziel gebracht. Am Ende hatten schlitzäugige Hobbits gesiegt und die abziehende US-Army hatte ihr Kriegsgerät zerstört. Zehntausend Dollar hatten ihren Huey vor diesem Ende gerettet und bildeten den Grundstock für ihr neues Geschäft – das Spritzen von Orangenhainen in Florida.
    Tja, in Miami hatten sie dann Mike getroffen und ihre verhängnisvolle Drogenkarriere begann. Dieser Mike hatte ihnen den ganzen Abend vorgeschwärmt, wie er als Kokain-Cowboy tonnenweise Kokain von Kolumbien nach Florida geflogen  und damit Millionen von Dollar gemacht hatte. Er musste dann dafür auch Jahre im Knast modern, und trotzdem verfügte er noch über Top-Kontakte. Die kolumbianischen Bosse waren baff, als sich bei ihnen zwei ehemalige GIs samt ihrem fliegenden Untersatz verdingen wollten …
    „Eh Ed, du alter Penner, hör auf zu träumen. Wir sind da, schnall dich an, sonst fällst du mir noch aus der Mühle.“
    In diesem Moment jaulte der Heli auf und schraubte sich in die Höhe. Dunkelgraue Felswände sackten nach unten weg. Ihm wurde unangenehm kühl. Langsam ging das Jaulen wieder in das gewohnte Flapp-Flapp-Flapp über. Eine dichte Wolkendecke nahm ihm die Sicht, dann drang ein scharfer Brandgeruch in seine Nase. Erschrocken sah er sich um - schmorten da irgendwelche Kabel? Der Sinkflug begann und ein beißender, dunkler Qualm hüllte den Huey ein; und gerade als er auf den Aufnahmeknopf drückte, schrie Ron: „Damned.“
    Eine riesige Pyramide stürzte aus dem Rauch auf sie zu. Auf deren Spitze reckte sich ihnen ein rechteckiger Bau entgegen, vor dessen Eingang ein rußendes Feuer loderte.
    Reflexartig zog er die Füße an, dann knallten die Landekufen des Hueys auf das steinerne Hausdach, Funken stoben und zwei brennende Holzscheite purzelten eine breite Treppe hinab. Aus den Augenwinkeln heraus beobachtete er eine weiß gekleidete Gestalt mit einem dunklen, kugelförmigen Helm. Verzweifelt stemmte sich dieses Wesen gegen den Luftwirbel des Rotors, wobei es mit seinem einzigen Arm eine glasartige Kugel auf seinem Kopf festhielt. Deren

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