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Mayabrut (German Edition)

Mayabrut (German Edition)

Titel: Mayabrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Argos
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schon oben auf dem Plateau der Mine und Laster lieferten seit dem frühen Morgen Grillgut, Geflügel, Fische, Steaks, Ferkel und einen Ochsen. Batterien von Bier standen bereit und auch der scharfe Anisschnaps Aguardiente Cristal würde morgen in Strömen fließen. Und an eine letzte süße Versuchung hatte er auch gedacht – eine Stripperin.
    Seine Männer ahnten etwas. Seit Tagen rumorte es unter und über Tage. Wetten wurden abgeschlossen, ob ihr Patron eine Weiße, eine Farbige oder eine Asiatin engagiert hatte.
    Er genoss diese ungestüme Vorfreude, die aus seinen Männern Kinder machte, die sehnsüchtig auf ihre Bescherung warteten. Brot und Spiele, dieses uralte Motto zelebrierte er seit Jahren erfolgreich und seine Leute standen zu ihm. Mit ihren knapp siebenhundert Dollar Gehalt konnten sie ihre Familien gut ernähren. Die Don Emerald Mine, die ertragreichste der Welt, sicherte Hunderten Menschen ein gutes Auskommen; denn kolumbianische Smaragde wurden von vielen Kennern geschätzt und erzielten auf den Edelsteinbörsen der Welt Höchstpreise. Dies war aber Segen und Fluch zugleich. Zahlreiche Überfälle hatte es schon auf seine Mine gegeben, mit Hunderten Verletzten und Dutzenden Toten; und auch er wurde mehrmals angeschossen.
    Er schaute zum Explosionsort. Auch die Natur zahlte in diesem Geschäft einen hohen Preis. Wieder hatten sie in das endlose Grün am Fuß der Anden eine Narbe gerissen. Der einst so üppige Nebelwald war gezeichnet von grauen Bändern. Dort, wo  Smaragde abgebaut wurden, verdrängten bald Schiefersteinbrüche und Wege das tropische Grün. Eine einzige Straße, vor Wochen erst betoniert, führte einen schmalen Berggrat zum Plateau hinauf. Dort befanden sich Dutzende mit Wellblech gedeckte Hütten - die Unterkünfte seiner Mineros.
    Augustino und die anderen morgendlichen Smaragdsucher liefen vor ihm auf der neu betonierten Straße zu den Duschen. Der LKW einer Brauerei schaukelte an ihnen vorbei. Lange schaute er ihm hinterher, sah, wie er am Ende der Straße verschwand und ein grellgrüner Farbklecks am Horizont auftauchte. Sein Blick fiel zurück auf den Ort, an dem alles begann.
    Eine tiefe Schlucht mit einem Fluss teilte die tropische Savannenlandschaft. Das Ufer war übersät mit kleinen, grauen Punkten – Guaqueros. Die Smaragdsucher dort unten gehörten noch zu einem Schlag Menschen, wie sie einst Jack London in seinen Romanen beschrieb. Genauso wild und starrsinnig folgten sie ihrem Stern, fieberten sie dem einen großen Fund entgegen, der sie aus Bedeutungslosigkeit und Armut in das schillernde Land der Reichen und Schönen katapultieren sollte, und sie litten dafür.
    Auch er hatte mit ihnen gelitten - er war erst zwölf Jahre alt gewesen, als ihn seine Eltern zu den Guaqueros schickten, damit er etwas zum Lebensunterhalt der zehnköpfigen Familie Cara dazu verdiente. Nie würde er den Augenblick vergessen, als er im Schatten der Brücke diesen schlammverschmierten Klumpen gefunden hatte, aus dem ein Smaragdkristall ragte. Diese Holzbrücke gab es immer noch und sie geleitete alle sicher herüber zu seiner Mine.
    Für Sicherheit sorgte auch ein bewaffneter Posten vor der Br ücke. Der patrouillierte vor einem weiß getünchten Haus mit einer rot-weißen Schranke - ein erster Kontrollpunkt. Hinter der Brücke lauerte ein mit Sandsäcken gesichertes MG-Nest, eine zweite Sicherung auf dem Weg zur Mine; und es warteten noch weitere böse Überraschungen auf potenzielle Feinde. Er hatte aus seinen Fehlern gelernt. Auch der smaragdgrüne Bell-Helikopter, der gerade zur Landung ansetzte, war ein Baustein in seinem Sicherheitssystem. Frachten, ob sie nun aus prall gefüllten Safebeuteln oder so wie heute aus Passagieren, nämlich Maria und Juan bestanden, waren in der Luft sowohl vor Räubern als auch vor Entführern sicher.
    Noch bevor die Rotorblätter stillstanden, sprangen die beiden heraus. Hand in Hand liefen sie auf ihn zu. Eilig versteckte er den Smaragd in einem Safebeutel. Er blickte zurück zum Kontrollpunkt, auf den gerade ein Pick-up zufuhr. „Neongrün, wer verpasste seinem Auto so eine schrille Farbe?“, grübelte er laut, während er zu den beiden trottete.
     
    Der Pick-up raste auf den Kontrollpunkt der Don Emerald Mine zu. Die breiten Räder hinterließen wabernde Staubwolken auf der Landstraße. Röhrend stoppte er vor dem weißen Wachgebäude.
    Ein Latino, mit Tarnanzug und Cowboyhut bekleidet, schaute verschreckt von seinem Automagazin auf. Langsam erhob

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