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Mayday

Mayday

Titel: Mayday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas H. Block , Nelson DeMille
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gewartet.«
    Linda Farley winkte ihm zu. »Wir dachten, du hättest dich verlaufen.«
    Berry kam heran. Er blieb einen Augenblick verlegen vor ihnen stehen; dann bückte er sich impulsiv und küßte Linda auf die Wange. »Wie geht’s dir, Kleine?«
    Sie nickte. »Danke, gut.«
    »Wunderbar.« Er richtete sich auf und gab ihr eine große Schachtel Pralinen. »Hier – als Belohnung dafür, daß du als
    erste Land gesehen hast.«
    Linda griff lächelnd danach. »Vielen Dank.«
    »Bitte sehr.« Er wandte sich an Sharon. »Ich wollte dir auch etwas mitbringen, aber ich hab’ nicht gewußt …«
    »Du schuldest mir ein Abendessen in New York.«
    »Richtig. Wir haben’s bis zum Flughafen geschafft, nicht wahr?« Berry machte eine Pause. »Du siehst gut aus.«
    Sie berührte seine Wange und runzelte die Stirn wegen seiner Schürfwunden und blauen Flecken. »Du siehst aus, als hättest du bei einer Prügelei den kürzeren gezogen.«
    »Ha, da solltest du den anderen sehen!« Er betrachtete eine mit roten Ziegeln gedeckte Pagode, die von sorgfältig zurechtgeschnittenen Bäumen umgeben war. »Ein wundervoller Garten.« »Ja. Ich freue mich, daß er dir auch gefällt. Ein schönes Beispiel dafür, wie Mensch und Natur in Eintracht leben können.«
    »Kommst du oft hierher?«
    »Wenn ich viel nachzudenken habe.« Sharon sah auf ihr Spiegelbild im Wasser hinab. »Ich bin manchmal mit Barbara Yoshiro hergekommen.«
    »Ich …« Er wußte nicht, was er dazu sagen sollte. »Sie wäre bestimmt glücklich gewesen, wenn sie gewußt hätte, daß du hier …«
    »Komm, wir machen einen Spaziergang.«
    Sie überquerten die Brücke. Auf dem anderen Ufer kamen sie durch ein Bambusdickicht und folgten einem nach Westen führenden Pfad. Nachdem sie lange schweigend nebeneinander hergegangen waren, kamen sie an einen grasbewachsenen Hügel und erstiegen ihn. Eine leichte Brise umfächelte Berry, als er auf dem Hügelrücken stand. Schönwetterwolken zogen über den Himmel. In der Ferne segelten Möwen, und der Kondensstreifen eines Düsenflugzeugs zeichnete sich blendend weiß am dunkelblauen Himmel ab. »Heute kommt kein Nebel«, sagte er.
    »Nein.« Sharon Crandall ging einige Schritte weit den Westhang hinunter, nahm ihren Hut ab und streckte sich in der Sonne im Gras aus. »Nein, heute kommt kein Nebel. Dieses Wetter hätten wir gestern brauchen können. Aber das hätte nicht zu unserem gestrigen Glück gepaßt.«
    »Allerdings nicht!« Berry setzte sich neben sie.
    Dann sahen sie beide zu, wie Linda den Hügel hinunterlief, um an einem Bach zu spielen.
    »Aber geh nicht zu weit weg!« rief Crandall ihr nach. Sie wandte sich an Berry. »Sie hat gute und schlechte Zeiten«, erklärte sie ihm. »Kurz bevor du gekommen bist, hat sie wieder geweint. Sie ist noch längst nicht darüber hinweg.«
    »Ihre Mutter?«
    »Sie hat nicht zu den Überlebenden gehört.«
    Berry nickte. Seiner Ansicht nach war das besser – und für Linda auf die Dauer leichter. »Das braucht seine Zeit.«
    »Richtig.« Crandall beobachtete das Mädchen einige Sekunden lang, bevor sie sich wieder an Berry wandte. »Ich habe mit Lindas Großmutter gesprochen.«
    »Was hat sie gesagt?«
    »Sie ist die einzige Verwandte außer zwei Kusinen in Kansas oder sonstwo. Lindas Vater ist schon vor Jahren gestorben. Die Großmutter wohnt in einem Zweizimmerapartment im Süden der Stadt. Sie will Linda zu sich nehmen, aber sie macht sich große Sorgen, ob sie ein Mädchen ihres Alters selbständig aufziehen kann. Sie ist sehr erleichtert gewesen, als ich ihr versprochen habe, mich oft um Linda zu kümmern.«
    »Ich würde auch gern mithelfen, wenn ich könnte.«
    »Klar, John.«
    Danach herrschte eine längere Pause, bis Berry sagte: »Der Golden Gate Park erinnert mich sehr an den Central Park.«
    Crandall lächelte. »Tatsächlich?« Sie streifte ihre Schuhe ab, legte sich wieder zurück und schloß die Augen. »Ich will das Neueste gar nicht hören, aber du kannst es mir ruhig erzählen.«
    Berry betrachtete ihr Gesicht. Die Sonne beleuchtete es wie gestern im Cockpit der Straton 797 und betonte die zarten Bakkenknochen und die weichen Lippen. »Das Neueste ist, daß die FBI-Leute mich morgen früh nochmals vernehmen wollen.«
    »Das war zu erwarten. Noch was?«
    »Commander Sloan ist heute morgen von der Nimitz zur Alameda Naval Air Station geflogen worden und steht dort unter Arrest. Übrigens ist jedes Wort, das Sloan und Hennings in ihrer Zentrale gesprochen haben, auf

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