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Mayday

Mayday

Titel: Mayday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas H. Block , Nelson DeMille
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Meter entfernt. Fast geschafft. In ein paar Sekunden ist alles vorbei.
    »Besteht noch Gefahr, daß das Flugzeug explodiert?«
    »Nein, der Brand ist gelöscht.«
    Johnson beobachtete aus den Augenwinkeln heraus, wie Metz einen Bogen um ihn herum machte und die Krankenliege zum Eingang schob. Nicht zu schnell, du Idiot! Langsamer, sonst fallen wir jetzt noch auf. Johnson blieb stehen, um Metz einen gewissen Vorsprung zu sichern.
    »Können Sie ungefähr sagen, wie viele Tote und Verletzte es gegeben hat?«
    Johnson starrte den Fernsehreporter aufgebracht an. Verdammte Aasgeier. Hätte das rote Licht an der Kamera ihm nicht gezeigt, daß sie eingeschaltet war, hätte Johnson dem Reporter die Meinung gesagt. »Hören Sie, ich stehe Ihnen später zur Verfügung.« Metz mußte inzwischen den Eingang erreicht haben. »Lassen Sie mir ein paar Minuten Zeit, bis wir diese Leute versorgt haben.«
    Der Überlebende, der sich bisher auf Johnson gestützt hatte, richtete sich auf und rückte etwas von ihm ab, als wehre er sich plötzlich gegen diese Hilfe.
    »Immer mit der Ruhe, Mann!« sagte Johnson beschwichtigend – allerdings etwas zu laut.
    Der Gerettete trat einen Schritt zurück. Johnsons Arm glitt von seiner Taille.
    Der Fernsehreporter drängte sich an Johnson vorbei und hielt dem Mann sein Mikrophon hin.
    Die Kamera schwenkte nach links und erfaßte das aufgeschürfte, blutverschmierte Gesicht des Mannes.
    »Sir?« fragte der Reporter hastig, weil er wußte, daß ihm nur wenige Sekunden für dieses Interview blieben, bevor Johnson ihn unterbrach. »Können Sie uns kurz schildern, was an Bord der Unglücksmaschine passiert ist?«
    »Verdammt noch mal!« rief Johnson aufgebracht. Er sah Metz am Eingang stehen.
    »Sir?« wiederholte der Reporter.
    Johnson trat auf ihn zu. »Sehen Sie nicht, daß dieser Mann einen Schock erlitten hat?« Er griff nach dem Mikrophon, bekam es nicht zu fassen und brüllte unbeherrscht los: »Ihr gottverdammten Aasgeier! Müßt ihr überall …«
    »Stopp!«
    Johnson drehte sich hastig um. Der Mann, den er bis vor einer halben Minute hatte stützen müssen, stand jetzt ohne fremde Hilfe aufrecht da. Er hatte dieses einzelne Wort gerufen, einen klaren, eindeutigen Befehl. Unmöglich! Edward Johnson fühlte eine ungeheure Angst in sich aufsteigen.
    »Was?« Der Reporter war mit einem großen Schritt zwischen Johnson und dem Geretteten. Um sie herum herrschte plötzlich gespanntes Schweigen.
    »Halt ihn zurück, Ed!« sagte Metz ängstlich. »Er darf auf keinen Fall …«
    »Halt’s Maul!« Johnson schob den Reporter zur Seite und griff nach dem Passagier.
    Der Mann wich ihm geschickt aus. Gleichzeitig streckte er eine Hand aus und entriß dem Fernsehreporter das Mikrophon.
    Johnson begegnete dem Blick des Mannes. Der andere starrte nicht mehr ausdruckslos vor sich hin. Statt dessen sprach aus seinem Blick kalter, unmißverständlicher Haß.
    »Ich bin John Berry«, sagte der Mann ins Mikrophon.
    »Nein!«
    »Doch!« Berry trat einen Schritt auf Metz zu. Er behielt das Mikrophon in seiner zitternden Hand, und die Fernsehkamera folgte ihm. »Ich bin der Pilot, der die Straton gelandet hat! Diese beiden Männer sind Mörder!«
     

Epilog
     
    John Berry betrat den Teegarten durch das reichgeschmückte schmiedeeiserne Tor. Er folgte einem Pfad, der zwischen Bambusgeländern über grüne Hügel und an roten japanischen Zierahornen vorbeiführte.
    Er überquerte murmelnde Bäche und moosbewachsene Felsen auf kleinen Steinbrücken und kam zu einer Kette aus fünf Teichen mit Seerosen und Goldfischen. Über einem stillen Teich in der Ferne wölbte sich eine Wunschbrücke, die mit ihrem Spiegelbild im Wasser ein vollständiges Oval bildete. Auf der Brücke warteten eine Frau und ein Mädchen.
    Er ging auf sie zu und kam dabei an phantastisch verformten Bonsaibäumen und zierlichen Pflaumen- und Kirschbäumen vorbei. Der Tag war windstill, und es duftete zart nach Kamelien und Magnolien. Die untergehende Sonne erzeugte bei den Steinlaternen am Wegrand lange Schatten und malte helle Flecken ins Gras unter den Bäumen.
    Berry ging rascher und merkte, daß sein Herz schneller zu schlagen begann. Dann blieb er abrupt am Fuß der Brücke stehen, als fürchte er, das Bild vor ihm könnte verschwinden, wenn er näher herankomme. Er hob den Kopf und lächelte zögernd.
    Sharon Crandall, die ein hellblaues Sommerkleid und einen breitkrempigen Strohhut trug, erwiderte sein Lächeln. »Wir haben auf dich

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