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McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

Titel: McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Herz des Eisplaneten
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wurde.
    Er hatte Torkel Fiske losgeschickt, um wenigstens eine Erzader ausfindig zu machen. Es konnte irgend etwas sein: Kupfer, Eisen, Mangan, Silber, Gold, Platin, Germanium. Und zwar in den unterirdischen Gängen, um zu beweisen, daß die einheimische Bevölkerung die Wissenschaftler und Ingenieure der Intergal absichtlich daran gehindert hatte, die Erzvorkommen zu lokalisieren; und daß es schon seit langem einen passiven Widerstand und geheime Sabotage gab, um der Intergal die finanziellen Erträge ihrer Investition in die Terranisierung zu verwehren. Außerdem hatte Matthew eine Mannschaft mit Metallsuchgeräten nach Shannonmouth geschickt, um festzustellen, wo die Verräter die Erze versteckt hielten, die sie heimlich aus Satoks Shuttle geholt hatten. Er würde große Betonung darauf legen, wie lange die Petaybeeaner die Intergal bereits um ihre rechtmäßigen Gewinne gebracht hatten.
    Eine solche Anschuldigung würde bei Männern vom Schlage eines Bai Jostique und Nexim Shitu Strafgelüste auslösen und höchstwahrscheinlich sogar die allgemeine bekannte Weichherzigkeit eines Chas beeinflussen. Marmies kleines, überflüssiges Feixen über ihre schlechte Investition hatte sie gestern abend bei Bai und Nexim nicht sonderlich beliebt gemacht.
    Sein Neffe stand abrufbereit mit der CISS Prometheus zur Verfügung. Sämtliche Soldaten auf der Raumbasis waren Fremde auf diesem Planeten und dementsprechend unbestechlich; und die auf Petaybee geborenen Truppen, die Torkel zuvor unfreiwillig herbeordert hatte, waren zusammengeführt und kaserniert worden.
    Auch die beiden arroganten Hubschrauberpiloten saßen ein, wegen ihrer Behinderungstaktiken, und sie würden als Strafe für ihre raffinierten Ausweichmanöver vors Kriegsgericht kommen. Das einzige, was ihm die Freude an der Rache ein wenig vergällte, die er an O’Shay und Greene nehmen würde, war die Tatsache, daß sie nicht im selben Ausmaß an Immunschwäche leiden würden wie die anderen Petaybeeaner, die man schon bald von ihrem ›geliebten‹ Planeten fortschaffen würde.

    Auch Marmion spürte das Rumpeln durch den dicken Teppich und lächelte. Was mußte der Planet eigentlich noch alles tun, um die Unbeeindruckbaren zu beeindrucken, die schon alles einmal gesehen, alles schon einmal getan hatten? Nur daß es eben nicht stimmte, nicht wahr? Sie lachte, obwohl sie den leichten Magenkrampf nicht ignorieren konnte, der um so stärker wurde, je mehr sich der Termin ihrer Zusammenkunft näherte.

18. KAPITEL
    Das Komitee kam um Punkt 10.00 Uhr zusammen. Matthew hatte noch kleinere, gepolsterte Arrestzellen in einem Anbau neben dem provisorischen Besprechungsraum errichten lassen. Alle Gefangene waren anwesend, obwohl der diensthabende Unteroffizier gemeldet hatte, daß die Mediziner mehrmals darauf hingewiesen hätten, daß das Kind, Ziegendung, bei seiner Schwester verbleiben solle, da sie sonst keine Verantwortung für seine geistige Gesundheit übernehmen würden, wenn es zum Verhör kam. Doch Matthew tat dies achselzuckend ab. Ein elfjähriges Kind war eigentlich gar nicht erforderlich. Die Aussage der ältesten Frau des Heulenden Hirten, Ascension, würde mehr als genügen.
    Er hielt Ausschau nach Torkel, der inzwischen mehr als genug Zeit gehabt hatte, um wenigstens ein brauchbares Erzvorkommen ausfindig zu machen. Als er den Hauptmann im Vorraum nicht finden konnte, erteilte er Ivan den Befehl, den Mann zu suchen und herzubringen, ob mit oder ohne Proben. Als angesehener Offizier der Intergal würde Fiskes Wort vor dem Komitee durchaus genügen.
    Als er in den Versammlungsraum kam, standen Chas, Bai und Nexim gerade vor den Fenstern und beobachteten, wie die Reste des dichten Nachtnebels über den zerborstenen Betonlandeplatz des Raumhafens krochen. Matthew runzelte die Stirn. Den Wetterberichten zufolge sollte der Nebel sich auflösen, ja, sie sollten an diesem Tag schönes Wetter mit leicht erhöhten Temperaturen bekommen – aber es war immer noch viel zu kalt für zivilisierte Menschen, wie Luzon meinte. Außerdem kam dieser Nebel ihm unnatürlich vor, schleichend und zersetzend in der Art, wie er sich bewegte, und erstickend, wie er das Geräusch dämpfte und die Sicht behinderte.
    Er schüttelte diese Gedanken ab, ergriff Braddock am Arm und ging im Abstand von einem Schritt hinter ihm her, beladen mit Notizen und Dokumentationen. Dann befahl er ihn mit leiser Stimme, die Vorhänge zuzuziehen. Er würde während des Vorgangs keine Ablenkung

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