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McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

Titel: McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Herz des Eisplaneten
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Pflaster angebracht und wieder abgerissen. Der Arzt, der die gynäkologische Untersuchung vornahm, fuhr fast aus der Haut, als er feststellte, daß Yana schwanger war – in ihrem Alter! –, murmelte aber wie automatisch die Versicherung, daß der Embryo offensichtlich gesund sei. Dann mußte sie in eine Tretmühle. Als diese sich in Bewegung setzte, mußte sie schneller und schneller laufen, um nicht umzufallen. Als dieser Test beendet war, schnaufte sie kaum und war mit ihrer Kondition ziemlich zufrieden. Geduldig wartete sie ab, während die verschiedenen Ärzte die Köpfe zusammensteckten.
    Schließlich gab der älteste von ihnen – der kaum älter als sie selbst sein konnte – der Ordonnanz ein Zeichen, worauf sie wieder ihre Unterwäsche anlegen konnte und schließlich in die Zelle zurückgebracht wurde.
    Yana schätzte, daß die Untersuchung ungefähr eine Stunde in Anspruch genommen hatte. Während sie ihre Unterwäsche wieder anlegte, grinste sie bei dem Gedanken an den CAT-Scanner und die Tretmühle: Beide Geräte würden weder Clodagh noch Aisling aufnehmen können. Dann zog sie sich den Krankenhauskittel wieder an, hüllte sich in ihre Decke und versuchte, noch etwas zu schlafen.
    Sie hoffte, daß die anderen, die man zweifellos derselben Prozedur unterzog, sich durch die stumme Behandlung nicht aus der Fassung bringen ließen, die nur dazu gedacht war, das Opfer zu demoralisieren. Sie fragte sich, wer im Zuge der mitternächtlichen Aktion noch alles festgenommen worden war, und schlief darüber ein, als sie im Geist die Namen aufzulisten begann.
    Eine ohrenbetäubende Sirene riß sie aus dem Schlaf, und hastig kleidete sie sich an, um nicht schon wieder vorzeitig abgefangen zu werden. Ein stummer Wachtposten brachte ihr einen Rationsriegel und einen Plastikbecher voll Wasser, während ein anderer zusah, wobei er sich gelassen mit dem Schlagstock in die linke Handfläche klopfte. Wortlos nahm Yana das Essen entgegen. Allerdings beschnüffelte sie das Wasser erst, bevor sie einen Schluck davon nahm und sich den Mund damit ausspülte: Doch es war gutes Petaybee-Wasser, und der Rationsriegel war Intergal-Standardkost, original verpackt samt Strichcode. Praktisch geschult, wie sie war, entdeckte sie das abgelaufene Verfallsdatum, doch das erschien ihr wie eine merkwürdige Garantie, daß der Riegel nicht behandelt worden war. Sie saß gerade mit untergeschlagenen Beinen da und machte ein paar Entspannungsübungen, als sie unter ihren Gesäßbacken das Rumpeln spürte; sehr schwach zwar, aber ganz eindeutig eine seismische Erschütterung.
    »Guter alter Petaybee, das läßt du denen doch wohl nicht durchgehen, oder?«
    »Sprechen verboten!« Der Befehl kam aus einem verborgenen Lautsprecher.
    Yana tadelte sich dafür, daß sie nicht daran gedacht hatte, den Raum nach einer Wanze abzusuchen. Aber es war ihr natürlich klar, daß sämtliche Gefangenen überwacht wurden, um die Wirkung der stummen Behandlung auf die unterschiedlichen Persönlichkeiten zu studieren.
    »Na, macht nichts!« murmelte sie aus reinem Trotz.

    Das Kommissionsmitglied Matthew Luzon war um zwei Uhr von Braddock geweckt worden, nachdem der erste medizinische Bericht eingetroffen war. In regelmäßigen Abständen spuckte der Netzdrucker in seinem Büro weitere Berichte aus. Matthew stellte fest, daß Majorin Yanaba Maddock im zweiten Monat schwanger war, und überlegte sich, wie er sich dies am besten zunutze machen konnte. Er ignorierte die Feststellung, daß Yana sich bester körperlicher Gesundheit erfreute und nicht das leiseste Anzeichen jener Schädigung des Lungengewebes zeigte, das zu ihrer Entlassung aus dem aktiven Dienst geführt hatte.
    Auch Sean Shongili war in bester körperlicher Verfassung.
    Außerdem zeigte die Durchleuchtung den größten bisher beobachteten Gehirnknoten, die größte Konzentration von braunem Fett sowie eine vergrößerte Bauchspeicheldrüse. Zehen und Finger waren anomal lang, konnten aber trotzdem nicht als Anpassung oder Mutation bezeichnet werden; der leichte Zuwachs an Gliedergewebe war zwar merkwürdig, aber nicht gänzlich ausgeschlossen. Über seine inneren Organe lagen keine eindeutigen Daten vor – der Mediziner hatte behauptet, daß bei Shongilis Untersuchungen ständige leichte Erderschütterungen ein ordnungsgemäßes Kalibrieren der Geräte unmöglich gemacht hatte –, doch schienen sie den anderen Tests zufolge normal zu arbeiten.
    Matthew, der sich darüber im klaren war, was er im

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