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McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

Titel: McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Herz des Eisplaneten
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Tal der Tränen zu sehen bekommen hatte, hegte zwar seine Zweifel, was die inneren Organe betraf, begriff aber, daß er die Schlacht wahrscheinlich schon vorher gewinnen mußte, bevor er Shongili vom Planeten schaffen und hinreichend ausführliche Tests an ihm durchführen lassen konnte. Er wußte zwar, daß der Mann nicht normal war, doch keine der Untersuchungen, die er hier von Rechts wegen durchführen konnte, lieferte ihm genügend Daten, um den Beweis zu erbringen. Nur Kleinigkeiten: Eine leichte Anomalie des Körperbaus, die darauf hinwies, daß Shongilis Oberkörper unverhältnismäßig länger war als seine Beine. Wären seine Beinknochen im selben Verhältnis gewachsen wie sein Körper, wäre er jetzt um einige Zoll größer. Das erachtete man nicht als sonderlich bedeutsam. Anders dagegen seine ungewöhnliche Lungenkapazität und die hohe Stoffwechselrate, während sein Blutdruck eher unter dem Normalwert lag.
    Die Frau, Clodagh Senungatuk, hatten sie nicht scannen können, und es war ihnen nur mit Mühe gelungen, Clodaghs Schwester, Aisling, in das Gerät zu stecken. Wenngleich sie aus medizinischer Sicht übergewichtig waren; erfreuten sich beide Frauen allerbester Gesundheit, und da Aisling Senungatuk einen gutentwickelten Knoten sowie fünfhundert Gramm braunes Fett aufwies, durfte man davon ausgehen, daß es bei ihrer nicht zu durchleuchtenden älteren Schwester ähnlich war.
    Die verschiedenen Flüssigkeiten und Pulver, die man in Clodagh Senungatuks Haus gefunden hatte, wurden noch immer untersucht.
    Nach den bisherigen Ergebnissen waren sie jedoch allesamt auf Kräuterbasis entstanden; dazu kamen ein paar Mineralien, Mineralsalze und gelegentliche Beigaben von tierischem Eiweiß.
    Bisher hatten sie nichts Toxisches entdecken können. Als man sie nach der Anwendung verschiedener Substanzen fragte, hatte die Festgenommene willig Auskunft gegeben und auf dahingehenden Wunsch die Zubereitung geschildert und die Orte genannt, wo sie ihre Ingredienzien zu sammeln pflegte. Die Biochemiker, die diesen Teil der Untersuchung leiteten, zeigten sich sehr beeindruckt von den beinahe hochentwickelten Pharmaka in dieser ansonsten so primitiven Gesellschaft. Im Zuge der Befragung stellte sich heraus, daß Senungatuks Urgroßeltern während der ursprünglichen Bestückung von Terraform B mit Fauna und Flora den Posten der örtlichen Biochemiker bekleidet und mit dem älteren Dr. Shongili zusammengearbeitet hatten. Senungatuk verfügte über ein außergewöhnliches Gedächtnis, und obwohl sie lange Schilderungen biochemischer Prozesse geradezu stumpfsinnig herunterspielte, so war doch offensichtlich, daß sie das Rezitierte tatsächlich verstand.
    Matthew Luzon strich diesen Abschnitt aus dem Bericht. Hätte es nicht auch dazugehört, die Renegaten durch die medizinischen Untersuchungen zu demoralisieren – er hätte es als Zeitverschwendung abgetan. Die hervorragende ›körperliche Verfassung‹ stand hier nicht zur Debatte und würde unter den Bedingungen, denen Matthew die Probanden auszusetzten gedachte, ohnehin nicht lange vorhalten – sofern das, was Maddock dem Hauptmann Torkel mitgeteilt hatte, stimmen sollte. Und das unerwartete Verscheiden die Heulenden Hirten stützte immerhin seine Theorie. Er rieb sich vor Freude die Hände, als er das Rumpeln unter seinen Füßen spürte. Es ließ ihn kurz innerhalten. Doch nur für einen Moment. Seismische Aktivität stellte nun einmal keinen Beweis für Denk- und Empfindungsfähigkeit dar, wie Whittaker und einige andere behaupteten. Sie bewies lediglich, daß das Programm der Terranisierung B auf unvorhersehbare Probleme gestoßen war.
    Andererseits verfügte er inzwischen über hinreichend Beweismaterial, was aber die Sabotage durch die Einwohner, sowie die vorsätzliche Tötung im Fall der drei Shanachies betraf. Außerdem konnte er beweisen, daß der Glaube an die Empfindungsfähigkeit dieses Felsens ganz und gar nicht universell verbreitet war.
    »Braddock«, rief er. Der junge Mann erschien fast im selben Augenblick. »Stellen Sie fest, wie weit verbreitet diese seismische Aktivität ist und wie lange sie noch andauert. Ich möchte nicht, daß der Zeitplan der Konferenz dadurch beeinträchtigt wird.«

    Braddock sah ihn erschrocken an; dann preßte er ein gehorsames
    ›Jawohl‹ heraus und eilte davon.
    Als nächstes widmete Matthew sich einigen der anderen Berichte, die seine Gefolgsleute organisiert hatten. Die demographischen Daten boten auch nicht das,

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