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McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

Titel: McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Herz des Eisplaneten
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was er erwartet hatte. Die ersten Siedler waren von gemischter ethnischer Herkunft: Eskimos, Iren, Skandinavier, Sherpas, Andenindianer, Slawen, Somalis, Afghanen sowie eine Handvoll weiterer lästiger Völker, die man hatte beseitigen müssen.
    Die meisten jener Personen, die er als ›Renegaten‹ einstufte, waren eskirischer Herkunft, eine wahrhaft absurde Kombination von Gewalttätigkeit und Einfallsreichtum. Was hatte das ursprüngliche Intergal-Komitee sich nur dabei gedacht, eine derartige Kreuzung zuzulassen!
    Die meisten Kolonisten der jüngeren Zeit, von denen er gehofft hatte, daß sie vom einheimischen Aberglauben noch unberührt seinen, standen ihrer Umsiedlung so feindselig gegenüber, daß sie sich bemerkenswert unkooperativ verhalten hatten. Sie würden eher als Zeugen der Gegenseite taugen, selbst wenn sie nicht der Massenhalluzination zum Opfer gefallen waren, daß der Planet ein Bewußtsein besitze. Sie interessierten sich nicht für Arbeit unter Tage, ja, nicht einmal für die Löhne, die Matthew im Auftrag der Intergal angeboten hatte: Sie waren vielmehr entweder daran interessiert, Petaybee wieder zu verlassen, oder – sollte ihnen das nicht gelingen –
    das nächste Jahr zu überleben. Er würde noch herausbekommen müssen, weshalb George, Ivan und Hans die Möglichkeiten völlig ignoriert hatten, die in einem solchen Wunsch lagen. Es sah ihnen eigentlich gar nicht ähnlich, sich eine solche Gelegenheit durch die Lappen gehen zu lassen. Hätte er ein wenig mehr Zeit zur Verfügung gehabt, hätte er diesen Keil zu seinem Vorteil nutzen können.
    Immerhin stand ihm ein Schotte zur Verfügung, so feindselig dieser auch eingestellt sein mochte, sowie Ascencion – nun, da sie gründlich gebadet und anständig gekleidet worden war –, die ihm als Zeugin dafür dienen konnten, daß nicht alle Siedlungen dasselbe glaubten wie die Einwohner von Kilcoole. Doch die Zeit, die darauf verwendet worden war, den Großteil dieser Berichte zu erstellen, war vergeudet gewesen. Er warf sie beiseite und nahm statt dessen die Akten auf, die sich mit den vier, kürzlich verstorbenen Shanachies befaßten.
    Das kam der Sache schon näher! Jeder von ihnen, Satok, Reilly, Soyuk, Clancy und der Heulende Hirte war ein Anführer seiner jeweiligen Gemeinde gewesen und hatte sich aktiv darum bemüht, die Erze zu suchen, von denen die Intergal wußte, daß sie unter der Oberfläche des Planeten vorhanden waren. Torkel könnte bestätigen, daß Satok ihm reichhaltige Proben gezeigt hatte. Außerdem hatte Satok eine raffinierte Möglichkeit entdeckt, den ›hypnotisierenden‹
    Effekt der Höhlen durch den Einsatz von Petraseal zu neutralisieren, bevor sein Werk durch die – wie Matthew vermutete – absichtliche Anpflanzung von Coogestrüpp sabotiert worden war, das nicht nur das Petraseal durchstoßen, sondern darüber hinaus auch noch Satok ermordet hatte. Ganz eindeutig ein Versuch, die Technik zu diskreditieren und ihren Erfinder zum Schweigen zu bringen.
    Nicht, daß dieser Mord seinen Zweck erfüllt hätte! Matthew grinste.
    Diese Frau würde ihre Strafe bekommen. Und außerdem war damit nur bewiesen worden, daß die Metalle tatsächlich vorhanden waren, nämlich in diesen sogenannten ›Verbindungshöhlen‹. Natürlich war es ausgesprochen typisch für primitive Völker – oder für zurückentwickelte –, wertvolle Gebiete zu einem ›Tabu‹ zu erklären, was ihre wissenschaftliche Erforschung und wirtschaftliche Ausbeutung betraf. Doch ein derartiges Denken mußte auf einem firmeneigenen Gelände, wie dieser Planet eins war, als rückständig und kontraproduktiv gelten. Matthews Aufgabe bestand zum Teil darin, derlei kulturelle Rückständigkeiten als solche zu entlarven und Reformprogramme zur Umerziehung der Einheimischen vorzuschlagen, während er gleichzeitig der Firma dazu verhelfen sollte, die Ressourcen optimal auszubeuten.
    In der Regel pflegte er solche Aufgaben ohne innere persönliche Beteiligung anzugehen, abgesehen von einer gewissen Befriedigung über eine ordentlich geleistete Arbeit. Aber Petaybee – Terraform B –
    irritierte ihn. Solange er noch irgendwelchen Einfluß besaß – und den besaß er tatsächlich; insbesondere in Gestalt eines Neffen, der Kapitän auf der CISS Prometheus war –, mochten diese Primitiven tun und sagen, was sie wollten, mochten sie von dem Planeten behaupten, was ihnen gefiel. Er würde jedenfalls dafür sorgen, daß diese Welt bis zum letzten Gramm ausgebeutet

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