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McCreadys Doppelspiel

McCreadys Doppelspiel

Titel: McCreadys Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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Platz. Und jetzt ist er nicht mehr da. Wer hat Sie gewarnt?«
    »Mr. Hannah, grüßen Sie London herzlich von mir, wenn Sie nach Hause kommen. Ich habe es nämlich seit den deutschen Luftangriffen im letzten Weltkrieg nicht mehr gesehen. Und jetzt werde ich nie mehr die Gelegenheit dazu bekommen.«
    Desmond Hannah ließ sich von Oscar zum Parliament Square zurückfahren. Er entließ den Chauffeur vor der Polizeistation; Oscar mußte noch den Jaguar polieren, denn am nächsten Tag wurde der neue Gouverneur erwartet. Es wird auch langsam Zeit, daß Whitehall reagiert, dachte Hannah. Er begann den Platz in Richtung auf das Hotel zu überqueren.
    »‘n Abend, Mista Hannah.«
    Er drehte sich um. Ein wildfremder Mann grüßte ihn mit einem Lächeln.
    »Äh. Guten Abend.«
    Vor dem Hotel tanzten zwei Jugendliche im Straßenstaub. Einer der beiden hatte um den Hals ein Kassettengerät hängen, aus dem ein Calypso tönte. Hannah erkannte ihn nicht. Es war Freedom come, freedom go. Dagegen erkannte er Yellow bird; es kam aus der Hotel-Bar. Dabei wurde ihm bewußt, daß er seit fünf Tagen keine Steelband und keinen Calypso gehört hatte.
    Die Türen der anglikanischen Kirche standen offen; Reverend Quince erging sich auf seiner kleinen Orgel. Er spielte Gaudeamus igitur. Als Hannah dann die Stufen zum Hotel hinaufstieg, wurde ihm klar, daß in den Straßen eine unbeschwerte Stimmung herrschte. Sie paßte nicht zu seiner eigenen Gemütslage. Er hatte einen ziemlich heiklen Bericht abzufassen. Nach einem spätabendlichen Anruf in London würde er am Morgen die Heimreise antreten. Hier gab es für ihn nichts mehr zu tun. Es bedrückte ihn, wenn er einen Fall nicht ganz lösen konnte, doch er mußte sich damit abfinden, daß dieser offiziell immer ungeklärt bleiben würde. Er konnte mit der Maschine, die den neuen Gouverneur nach Sunshine brachte, nach Nassau zurück - und von dort weiter nach London fliegen.
    Er ging durch die Terrassenbar auf die Treppe zu, und da war schon wieder dieser Dillon. Er saß auf einem Hocker und nuckelte an einem Glas Bier. Sonderbarer Geselle, dachte Hannah, während er die Treppe hinaufging. Immerfort saß er herum und wartete auf irgend etwas. Aber nie hatte man den Eindruck, daß er auch einmal etwas tat.
    Am Dienstagvormittag näherte sich aus Nassau eine de Havilland brummend der Insel Sunshine, landete und setzte den neuen Gouverneur, Sir Crispian Rattray, ab. Aus dem Schatten des Hangars beobachtete McCready, wie der ältliche Diplomat, in einem feschen cremefarbenen Anzug und einem weißen Panama, unter dem silbrige Haarbüschel hervorlugten, der Maschine entstieg und vom Empfangskomitee begrüßt wurde.
    Lieutenant Haverstock, der von seinem Ausflug auf der Gulf Lady zurückgekehrt war, machte ihn mit verschiedenen wichtigen Persönlichkeiten aus Port Plaisance bekannt, unter ihnen Dr. Caractacus Jones und sein Neffe, Chief Inspector Jones. Oscar war mit dem frisch polierten Jaguar zur Stelle, und als alle Persönlichkeiten vorgestellt waren, fuhr die Fahrzeugkolonne in Richtung Port Plaisance davon.
    Sir Crispian Rattray entdeckte schon bald, daß es für ihn nicht viel zu tun gab. Die beiden Bewerber schienen ihre Kandidatur zurückgezogen zu haben und in Urlaub gefahren zu sein. Er appellierte an andere, sich für die Wahl aufstellen zu lassen. Aber niemand meldete sich; dafür sorgte schon Reverend Drake.
    Nach der Verschiebung des Wahltermins im Januar sollte die Londoner Regierung unter dem Druck der Opposition im Unterhaus einräumen, daß eine Volksabstimmung im März vielleicht doch das Richtige wäre. Aber all dies lag noch im Schoß der Zukunft.
    Desmond Hannah stieg in die leere de Havilland, um nach Nassau zu fliegen. Von der obersten Stufe der Gangway blickte er ein letztes Mal in die Runde. Dort saß Dillon, dieser sonderbare Geselle, mit seiner Reisetasche und dem Aktenköfferchen. Er schien auf irgend etwas zu warten. Hannah winkte ihm nicht. Er nahm sich vor, den Mann zu erwähnen, wenn er wieder in London war.
    Zehn Minuten nach dem Start der de Havilland landete McCreadys Flugtaxi aus Miami. Er mußte sein Mobil-Telefon zurückgeben und sich bei ein paar Freunden in Florida bedanken, ehe er nach London weiterflog. Rechtzeitig zum Weihnachtsfest würde er zu Hause sein. Er würde es allein in seiner Kensingtoner Wohnung verbringen. Vielleicht, dachte er, werde ich in den Special Forces Club gehen und mit ein paar alten Kameraden ein Glas heben.
    Die Piper hob von der

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