McCreadys Doppelspiel
estgestellt , da ß Sa m McCread y offensichtlic h bestens zurechtkam. Anscheinen d gelan g e s ih m i n beneidenswerter Weise, die Loyalität seiner eigenen Leute zu gewinnen und zugleic h di e konservativste n Chefs der › territoriale n ‹ Abteilunge n nich t gege n sic h aufzubringen , wen n e r si e u m eine Gefälligkei t ersuchte.
E r konnt e sic h mi t de n andere n Außenagenten , wen n si e auf Heimaturlau b ode r z u eine r Einsatzbesprechun g nac h Hause kamen , im Jargon des Metiers unterhalten und brachte es offenba r fertig , vo n ihne n mi t e ine r Füll e a n Informationen versorg t z u werden , di e si e eigentlic h fü r sic h hätte n behalten sollen.
E s wa r bekannt , da ß e r sic h ger n mi t de n technische n Kadern, de n Männer n un d Fraue n de r Praxis , z u eine m Bier zusammensetzt e - solche Kameraderie stand den hohen Beamte n nich t imme r z u Gebot e - und auf diese Weise zu einer Verwanzung eines Telefons, einer aufgefangenen Funkmeldung ode r eine m gefälschte n Pa ß kam , wä h ren d andere Abteilungsleite r noc h dami t beschäftig t waren , Formul a re auszufüllen.
Al l die s un d s o manch e Marotte , de r unbekümmert e Umgang mi t Vorschriften oder daß er verschwand, wie es ihm gerade in de n Sin n kam, waren schwerlich dazu angetan, ihn höheren Orts beliebt zu machen. Aber er blieb auf seinem Posten, und der Grund dafür war einfach - e r lieferte das Produkt, das Material . E r führt e eine n Laden , de r dafü r sorgte , da ß de r KGB di e Bauchschmerze n nich t lo s wurde . Also blieb er… bi s jetzt. Si r Mar k stie g i n de r unterirdische n Garag e de s Century House seufzen d au s seine m Jagua r un d fuh r mi t de m Lift hinau f i n sei n Dienstzimmer in der obersten Etage. Fürs erste braucht e e r nicht s z u unternehmen . Si r Rober t Ingli s würd e sich mi t seine n Kollege n besprechen und die neuen Richtlinien für die veränderten Umstände formulieren , di e e s dem bekümmerte n S I S - Chef ermöglichen würden, wahrheitsgemäß und schweren Herzens zu erklären: »Mir bleibt nicht s anderes übrig.«
Ers t Anfan g Jun i tra f au s de m Außenministeriu m die › Empfe h lung ‹ ode r vielmeh r da s Dikta t ein , un d Si r Mar k berief sein e beide n Stellvertrete r z u sich.
»Da s is t ei n ziemlic h starke s Stück« , sagt e Basi l Gray.
»Könne n Si e sic h nich t dagege n wehren?«
»I n diese m Fal l nicht« , sagt e de r Chef . »Ingli s ha t de n Bissen zwische n de n Zähne n und , wi e Si e sehen , di e andere n vier Weise n au f seine r Seite.«
Da s Pap i er , da s e r seine n beide n Stellvertreter n z u lese n gab, wa r ein Muster an Klarheit und makelloser Logik. Darin wurde festge stellt , da ß di e DDR , eins t de r erfolgreichst e der osteuropäische n Staate n unte r eine m kommunistische n Regime, a m 3 . Oktobe r pra k tisc h z u existiere n aufhöre n werde . Es würd e kein e britisch e Bo t schaf t i n Ost - Berli n meh r geben , die Mauer sei längst eine Farce, die gefürchtet e Geheimpolizei , der Staatsicherheitsdienst , i m Begriff , das Feld zu räumen, die sowjetische n Streitkräft e würde n übe r kur z ode r lan g abziehen. Ei n fü r de n SI S eins t wichtige r un d umfassender Tätigkeitsbereic h werd e z u eine r Nebensach e verkümmern.
Außerdem, hieß es in der Denkschrift weiter, sei dieser sympath i sch e Vacla v Have l i m Begriff , die tschechoslowakisch e Präside n t schaft zu übernehmen, und es sei z u erwarten , da ß de r tschechoslowakisch e Geheimdienst künfti g i m Kirchencho r mitsinge n werde . Wen n ma n den Zusammenbruch der kommunistischen Herrschaft in Polen, Ungar n un d Rumänie n un d di e sic h anbahnend e Auflösun g des R egimes in Bulgarien dazurechne, könne man sich ausmalen, wi e di e Zukunf t ungefäh r aussehe n werde.
»Nu n ja« , sagt e Timoth y Edward s seufzend , »ma n muß zugeben , da ß wi r i n Osteurop a nich t meh r s o vie l z u tu n haben werden wie frühe r un d auc h wenige r Persona l d o r t brauchen. Da s mu ß ma n ihne n lassen.«
»Wi e net t vo n Ihnen« , sagt e de r Che f lächelnd.
Basi l Gra y hatt e e r selbs t befördert , sein e erste Amtshandlung , nachde m e r i m Janua r SIS - Che f geworden war . Timoth y Edward s hatt e e r vo n seine m Vorgänger übernommen . E r wußte , da ß Edward s darau f brannte , i n drei Jahren selbst im Chefsessel zu sitzen; und er wußte auch, daß er selbst keineswegs gesonnen war, Edwards zu
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