Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mecklenburger Winter

Mecklenburger Winter

Titel: Mecklenburger Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
Vom Netzwerk:
echt schon ewig zusammen. Aber früher waren das die heißesten Hengste hier, kann ich dir sagen. Die haben jeden flachgelegt, den sie kriegen konnten. Ich hatte sogar mal einen echt geilen Dreier mit ihnen beiden.“ Stolz reckte er das Kinn und versuchte Leon einen weiteren Blick zuzuwerfen. Kai machte sich automatisch größer. Zwar erschien ihm dieser Typ nicht wirklich gefährlich, aber man wusste ja nie.
    Abermals seufzte der Blonde tief auf und strich sich die Haare hinter die Ohren. „Niemand hätte gedacht, dass ausgerechnet die was miteinander anfangen. Ich meine, die sind beide Tops. Und was für welche.“ Der Barkeeper stellte ihm seinen Drink hin und er wandte sich um, prostete Kai und augenzwinkernd Leon zu. „Keine Ahnung, wie die das jetzt regeln. Vielleicht switchen sie oder sie blasen sich halt gegenseitig einen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass einer von denen seinen Arsch hinhält.“ Ihnen zuprostend verschwand er inmitten der tanzenden Männer.
    „Alles klar?“ Er stieß Leon ganz leicht mit der Schulter an. So unverblümt hatte wohl bislang kaum jemand in seiner Gegenwart über schwulen Sex geredet. Was meinst du, was wir beide noch alles entdecken werden? Wann Leon wohl bereit sein würde, seine Kenntnisse in Schwulsein zu vertiefen? Bei dem bisherigen Tempo dürfte es noch etwas dauern. Egal, der Weg war das Ziel. Es war Kai beinahe unwichtig. Es würde sich alles ergeben.
    „Ja.“ Leon griff hastig nach seinem Glas. „Was soll schon sein?“ Seine Wangen waren rot. Das hellere Licht verriet ihn und das nervöse Spiel seiner Finger am Glas. Oh, er tut einen auf cool. Bloß keine Schwäche zeigen. Wie ein echter Mann eben. So hate er es eingetrichtert bekommen. Kai grinste.
    „Kriege ich noch so einen Wahnsinnskuss?“, bat er. Leon warf einen flüchtigen Blick zu den beiden Männern auf der Tanzfläche und schmunzelte, als er sich vorbeugte und Kais Wunsch nachkam. Seine Hände fanden rasch wieder ihren Weg an Kais Hüften.
    Hach, so gefällt mir mein Schneehase. Leon küsste ihn vor all den anderen Männern. Wie ein schwuler Mann eben seinen Freund küsst.

 
41 Auf Droge
     
    Kai fröstelte.
    Die kalte Luft vor dem Gaytronic fiel sie an wie ein hungriges Raubtier, griff nach ihren erhitzten Gesichtern und Körpern, verwandelte jeden Tropfen Feuchtigkeit in ein unangenehm klammes Gefühl. Die Hölle hatte sie ausgespuckt und in der kalten Menschenwelt zurückgelassen. Willkommen zurück in der Heterowelt.  
    Kai lächelte schief. Er hatte eigentlich nur Cola getrunken, kam sich dennoch leicht beschwipst vor. Überdosis Verliebtsein vielleicht? Oder Überdosis Leon und Leonküsse. Holla ja, das ist es wohl. Davon kann man ganz schön high werden.  
    Kais Schmunzeln wurde breiter. Leon musste vieles im Gaytronic ziemlich sündig vorgekommen sein. In den unendlichen Weiten Mecklenburgs gab es das gewiss nicht.
    Kurz vor dem Ausgang waren sie an einer Nische vorbeigekommen, aus der lautes Stöhnen hervorgedrungen war. Normalerweise beschränkten sich die Besucher des Clubs auf die Darkrooms und Toiletten. Vielleicht war alles besetzt oder diese beiden hatten es in ihrer Leidenschaft nicht hinaus ins Auto oder Gebüsch geschafft. Auf jeden Fall hatten sie in dem schwach erleuchteten Bereich einen blanken Hintern erkennen können, der in unzweifelhafter Weise vor und zurückstieß. Nummer zwei war hingegen in den Schatten verborgen geblieben. Von ihm stammte indes das Stöhnen.
    Leon, der vorausgegangen war, hatte abrupt abgestoppt und den Kopf gewandt, nur um gleich darauf umso zügiger weiter zu eilen und Kai hatte das zarte Rot seiner Wangen erahnen können. Das war so typisch Leon, dafür liebte er ihn, auch daran konnte er sich berauschen.
    Kai streckte sich in der kühlen Luft und reckte die Arme zum nächtlichen Himmel. Was für ein Abend. Leon fuhr sich durch die Haare. Kai nahm den Duft seines feuchten T-Shirts wahr. Hm, wunderbar: eine weitere Dosis Leon.  
    „Ich habe ganz taube Ohren“, bemerkte dieser, die Stimme erhoben und verzog das Gesicht. „Das war irre laut da drinnen.“ Zustimmend nickte Kai. Viel zu laut. Auch auf seinen Ohren schien ein dumpfer Druck zu liegen, der die Geräusche eigenartig filterte. Seine anderen Sinne funktionierten scheinbar normal und sein Magen vermeldete ein deutliches Hungergefühl. Dabei hatten sie vorher gut gegessen. Küssen verbraucht viele Kalorien, nicht wahr?
    „Häh?“ Kai tat als ob er nichts hören könne, vollführte

Weitere Kostenlose Bücher