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Meg Finn und die Liste der vier Wünsche

Meg Finn und die Liste der vier Wünsche

Titel: Meg Finn und die Liste der vier Wünsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Luigi Fabrizzi, zweiundachtzig, natürliche Todesursache.
    » Mi scusi « , sagte der Italiener.
    »Hinter die Linie bitte«, murmelte Petrus automatisch und deutete mit seinem Stift auf den Boden.
    Signore Fabrizzi blickte nach unten. Zwischen den Marmorfliesen lugten die Messingscharniere einer Falltür hervor.
    »Sieht ziemlich wackelig aus bei Ihnen, Fabrizzi«, bemerkte Petrus in perfektem Italienisch. Die Gabe der Sprachen, ein weiteres kleines Extra vom Boss. »Der Anfang war ja in Ordnung, aber die letzten zehn Jahre waren Sie der reinste Giftzahn.«
    Der Italiener zuckte die Achseln. »Ich bin alt. Da darf man das.«
    Petrus lehnte sich zurück. Italiener liebte er besonders. »Ach wirklich? Und wo, bitte, steht das in der Bibel?«
    »Es steht nicht in der Bibel. Ich spüre es in meinem Herzen.« Petrus knirschte mit den Zähnen. Wer außer den Italienern würde noch vor dem Himmelstor anfangen zu diskutieren?
    Rasch addierte er die Punkte. Immer wieder erstaunlich, wie schnell sich die kleinen Missetaten zusammenläpperten.
    »Ich weiß nicht, Luigi. Diese Mafia-Sache in den Fünfzigern hat Sie zu viele Punkte gekostet.«
    Fabrizzi erblasste. »Wollen Sie damit sagen …?«
    »Ja, leider«, sagte Petrus und tastete unter seiner Tischplatte nach dem Vorhöllenknopf.
    Der Italiener faltete die Hände zum Gebet … und da klingelte das Telefon.
    Petrus verdrehte die Augen. Schon wieder Beelzebub. Kriegte dieser Dämon denn nichts allein auf die Reihe? Er meldete sich.
    »Ja?«
    »Ich bin’s, Beelzebub.«
    »Was du nicht sagst.«
    »Ich habe hier unten ein kleines Problem, compadre. «
    »Ich dachte, du magst Probleme.«
    »Aber nicht diese Art. Mein Job steht auf dem Spiel.«
    »Oh«, sagte Petrus. »Das ist in der Tat ein Problem.«
    Obwohl der Apostel und der Dämon – theologisch gesprochen – von entgegengesetzten Seiten des Spektrums kamen, hatte sich im Verlauf der letzten paar Jahrhunderte zwischen ihnen eine Art Einverständnis hergestellt. Nichts Größeres, kein Austausch von Berufsgeheimnissen oder so. Aber beiden Männern war klar geworden, wie ähnlich geartet ihre Jobs waren. Und sie hatten begriffen, dass sie beide davon profitierten, wenn sie die erdgebundenen Geister davon abhielten, den Planeten zu zerstören. Denn was sollten Geister ohne Körper? Also blieben sie in Kontakt. Bisher hatte ihr kleiner Austausch bereits mehrere Präsidentenmorde und einen Weltkrieg verhindert. Falls Beelzebub seinen Job verlor, wäre die neue Nummer Zwei vielleicht nicht so entgegenkommend.
    »Äh … mi scusi, San Pietro?«, sagte Luigi, plötzlich sehr auf Höflichkeit bedacht.
    Genervt winkte Petrus ihn durch. »Ach, gehen Sie schon. Und keine Gangstertouren mehr.«
    » Sí, sí. Keine Gangstertouren mehr.« Erleichtert hüpfte Luigi Richtung Paradies, mit jedem Schritt wie durch ein Wunder verjüngt.
    Petrus wandte sich wieder dem Gespräch zu. »Also, was ist los, Bub ?« Er grinste in sich hinein. Sein Gegenüber würde Feuer spucken, konnte aber nichts tun. Schließlich wollte er ihn um einen Gefallen bitten.
    »Der Meister braucht eine Seele.«
    »Was ist mit dem Anwaltskongress?«
    »Nein, er meint eine bestimmte Seele. Ich dachte, falls du sie bei euch oben hast, könnten wir vielleicht was aushandeln.«
    »Kommt nicht in Frage. Ich schicke doch keinen Unschuldigen in den Hades.«
    »Sie ist nicht unschuldig. Sie hätte eigentlich heute bei uns auftauchen müssen. Keine Ahnung, wie sie entkommen konnte.«
    »Hmm.« Petrus fuhr sich mit den Fingern durch den weißen Bart. »Gib mir mal die Daten.«
    »Meg Finn. Vierzehn. Irin. Gasexplosion.«
    Petrus blätterte weiter unter F. »Finn. Finn. Da ist sie. Meg Finn. Hübsche Zahl von Verfehlungen. Und nicht viel auf der Plusseite. Nur ein großes Guthaben direkt am Ende. Moment, ich rechne es mal durch.«
    Petrus fuhr mit dem Finger die Plus- und Minusreihen entlang und bildete im Kopf die Summe. Seine Stirn zog sich in Falten.
    »Hm. Das kann nicht sein.«
    »Was ist?«
    »Bleib mal dran, Bub. Ich schicke dir das Ganze als Mail.«
    Myishi hatte die Telefone mit Scanner, Fax und E-Mail ausgestattet. Petrus fuhr mit dem Scanner über die entsprechende Seite und drückte auf Senden. Ein paar Sekunden später hörte er ein lautes Schnaufen vom anderen Ende.
    »Heiliger Dreizack!«
    Petrus hätte beinahe gelacht. »Kommst du auf dasselbe Ergebnis wie ich?«
    »Ja. Gleichstand. Plus minus null. Sie hat sich in letzter Minute gerettet. So ein Ergebnis habe

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