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Mehr von deinen Küssen

Mehr von deinen Küssen

Titel: Mehr von deinen Küssen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BJ James
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aus. Haley hätte schwören können, es war ein unterdrücktes Lachen. Doch sie blickte weiterhin Jackson Cade fest in die Augen, die wunderschön hätten sein können, wenn sie sie nicht so kalt gemustert hätten. Sie straffte die Schultern. Ein Fehler, denn damit lenkte sie seine Aufmerksamkeit wieder auf ihre Brüste.
    Gefasst ertrug Haley seine erneute Begutachtung. Nein, sie würde diesem unausstehlichen Mann nicht die Genugtuung verschaffen zu erröten. Er hatte sie um Hilfe gebeten. Die Lage war ohne Frage sehr ernst. Dennoch verschwendete er kostbare Zeit mit dieser untypischen, chauvihaften Vorstellung, die er da gab.
    Untypisch für ihn, weil Jackson Cade dafür bekannt war, dass er Frauen mochte. Die meisten vorbehaltlos. Andere – ehrgeizige Frauen wie sie, für die ihre Arbeit obenan stand – behandelte er mit kühler Zurückhaltung. Doch so kühl er sich auch geben mochte, er blieb immer höflich, freundlich und respektvoll. Ihr gegenüber legte er dagegen eine Feindseligkeit an den Tag, die sie nicht verstand.
    Selbst jetzt war sein Bedürfnis, sie zu demütigen, offenbar größer als seine Verzweiflung. Was absolut keinen Sinn ergab, denn seine Liebe zu Pferden war ebenfalls bekannt. Jackson Cade war ein Züchter erstklassiger Pferde. Er scheute keine Kosten und Mühen, damit seine Tiere die beste Pflege bekamen.
    Auch wenn er ihr als Tierärztin nicht vertraute, begriff Haley nicht, welche Motive er für eine derart feindselige Haltung ihr gegenüber hatte. Doch da sie bezweifelte, dass er ihr je freundlich begegnen würde, hatte sie es schon vor Wochen aufgegeben, den verbohrten, mürrischen Cade durchschauen zu wollen.
    Wenn es nur um diesen frustrierenden Mann gegangen wäre, hätte sie auf der Stelle kehrtgemacht und Jackson Cade in seiner unglaublichen Arroganz sich selbst überlassen.
    Doch hier ging es in erster Linie um ein Pferd und dessen seltsame Erkrankung. Mittlerweile drangen aus einer entfernteren Pferdebox Geräusche zunehmender Unruhe. Vermutlich nur aus völliger Erschöpfung wieherte das Pferd nicht mehr.
    Weil sie ein krankes Tier grundsätzlich nicht im Stich lassen konnte, schob Haley ihren Ärger beiseite. “Wenn Sie möchten, entschuldige ich mich für meine Aufmachung, Mr Cade. Ich war bei einem Dinner, das im Anschluss an ein Konzert gegeben wurde. Ihren Anruf hielt ich für einen Notfall, und ich würde gern helfen. Dazu müsste ich das Pferd untersuchen, solange es ruhig ist.”
    Jackson Cade, der von Kindesbeinen an dazu erzogen worden war, sich wie ein Gentleman zu benehmen, schien sich seines Benehmens tatsächlich zu schämen. Doch schon im nächsten Moment unterstrich er seine Abneigung gegen sie mit einer spöttischen Verbeugung. “Seien Sie mir willkommen, Hoheit. Dancers Problem ist uns allen ein Rätsel.”
    “Und deshalb”, entfuhr es Haley, “sehen Sie es als letzten Ausweg, mich eine Diagnose versuchen zu lassen.”
    “So ähnlich.”
    Jacksons blaue Augen wirkten nun nicht mehr ganz so spöttisch. Als sie seinen Blick auffing, sah Haley hinter seinem Ärger Schmerz und Angst aufblitzen. Seine Pferde waren für Jackson Cade mehr als ein Geschäft. Und ob es ihm gefiel oder nicht, sie, Haley Garrett, war wirklich sein letzter Ausweg.
    “Dann”, erwiderte sie, ohne den Blickkontakt zu lösen, “sollte ich wohl besser ins Schwarze treffen, nicht wahr?” Damit wandte sie sich an den Cowboy, der mit einer seltsam zufriedenen Miene neben ihr stand. “Jesse, wenn Sie mich zu Dancers Box führen würden …”
    “Ich führe Sie hin.” Jackson trat näher. Obwohl er nicht so enorm groß war wie die anderen Cades, überragte er sie immer noch um etwa dreißig Zentimeter.
    “Nein.” Er war so nah und eindrucksvoll, dass sie an sich halten musste, um nicht zurückzuweichen. “Danke, aber lieber nicht. Ich brauche einen kühlen Kopf. Sie sind zu aufgewühlt, um klar denken zu können.”
    “Das hier ist mein Stall, Dancer ist mein Pferd, Doktor Garrett.” Die Augen, die lächeln und Frauenherzen erwärmen konnten, wirkten eisig.
    “Ihr Pferd, aber mein Patient, Mr Cade.” Haley hielt seinem durchdringenden Blick stand. “Sind Sie bereit, Jesse?”
    “Aber ja.” Jesse, der sich an der Wand gelehnt hatte, um die Szene entspannt zu verfolgen, war jetzt ganz bei der Sache. “Die Arbeiter haben die anderen Pferde auf die Weide gebracht, denn Dancers Anfall hat sie vollkommen nervös gemacht. Sie wurden immer wilder, auch wenn sie nicht sahen, was

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