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Mein Ex, der Schneesturm und ich

Mein Ex, der Schneesturm und ich

Titel: Mein Ex, der Schneesturm und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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eine Erleichterung – endlich sitzen! Er war schon den halben Tag auf den Beinen. Aber Delaney war bestimmt noch viel erschöpfter als er. „Ich glaube, ich habe in Sandys Wohnung sogar einen Teddy im Tarnanzug gesehen.“
    Sein Vater nickte und verfiel dann in Schweigen. Brody wurde den Eindruck nicht los, dass ihm etwas auf dem Herzen lag, doch John Rollins fiel es schwer, über Gefühle zu sprechen. Üblicherweise fiel Brodys Mutter in diesem Fall die Rolle als Vermittlerin und Sprachrohr zu. „Du weißt doch, dass dein Vater dich liebt“, war einer ihrer typischen Sätze.
    „Du scheinst mir glücklich, mein Sohn. Du hast etwas aus dir gemacht.“
    „Danke Dad. Es war viel Arbeit, aber ich bin mit meinem Leben sehr zufrieden.“
    „Ich wünschte, du hättest dafür deiner Mutter nicht das Herz brechen müssen.“
    Brody senkte den Kopf und betrachtete konzentriert eine Fluse auf dem Ärmelbündchen seines Pullovers. „Ich weiß nicht, wie ich euch erklären soll, weshalb ich damals so handeln musste, ohne euch vor den Kopf zu stoßen.“
    „Mein Sohn, glaubst du etwa, dass mir nicht bewusstist, wie hart und undankbar mein Beruf ist? Ich weiß sehr wohl, dass wir nicht gerade in einer Nobelhütte leben, mein Truck ziemlich klapprig ist und deine Mutter ohne Diamanten klarkommen muss. Aber, Donnerwetter noch mal, du und deine Schwester, ihr musstet trotzdem niemals hungern.“
    „Aber das kann doch nicht alles sein! Ich bin euch dankbar dafür, dass immer Essen auf dem Tisch stand, trotzdem wollte ich mehr aus meinem Leben machen. Nur, immer wenn ich dir von meinen Träumen erzählt habe, hast du den Kopf geschüttelt und mich stehen lassen. Du hast dich mit dem einfachen Leben eines Fischers zufriedengegeben und ich sollte es dir deiner Ansicht nach gefälligst gleichtun.“
    Sein Vater schwieg, bis Brody schließlich aufsah. Als er weitersprach, klang er bedrückt. „Ich wusste einfach nicht, wie ich dir ein besseres Leben bieten soll. Ich bin Fischer, genau wie mein Vater, mein Großvater und seine Vorfahren. Und verdammt, ja, auch deine Mutter und die Frauen ihrer Familie kennen seit Generationen nur das Leben an der Seite der Fischer. Wir kennen kein anderes Leben als dieses.“
    Brody schluckte schwer und spürte einen Kloß im Hals. „Delaney stammt nicht aus einer Fischerfamilie. Immer, wenn ich versucht habe, mir vorzustellen, wie ihre Zukunft an meiner Seite werden würde, sah ich sie abgekämpft und mit Sorgenfalten im Gesicht.“
    „Und du hast dich gesehen, wie du mein Leben führst.“
    Was sollte er darauf erwidern? Die Worte seines Vaters trafen den Nagel auf den Kopf, aber das zuzugeben, hätte ihn furchtbar verletzt. Sein Vater hatte stets sein Bestes gegeben. Brody war nicht vor seinen Eltern weggelaufen, sondern um der Mann zu werden, der er sein wollte.
    „Mir ging es in meiner Jugend genauso“, gestand sein Vater. „Ich war noch etwas jünger als du damals. Ich habe mich umgesehen und begriffen, dass ich als Fischer enden würde, genau wie mein Vater. Aber im Gegensatz zu mir hattest du den Mumm abzuhauen.“
    Nie im Leben wäre es ihm in den Sinn gekommen, dass seinen Vater einmal dieselben Zweifel gequält hatten wie ihn selbst. Und dessen Vater vielleicht sogar ebenfalls. „Ich liebe dich und Mom. Ich hoffe, ihr wisst das.“
    „Ja, das tun wir, und obwohl es schlimm für uns war, dass du uns verlassen hast, sind wir doch stolz auf das, was du erreicht hast.“
    Brody musste sich erst zweimal räuspern, ehe er weitersprechen konnte. „Danke, Dad.“
    „Das Mädchen nicht mitzunehmen war allerdings ein großer Fehler.“
    Ja, so klug war er inzwischen auch. Aber damals … „Ich hatte zweihundert Dollar in der Tasche und keine Ahnung, wie es weitergehen würde. Keine Sicherheiten. Keine Familie. Gar nichts.“
    „Und warum hast du dich nicht später bei ihr gemeldet, als du eigenes Geld verdient hast?“
    Brody brachte es nicht fertig, sich dem durchdringenden Blick seines Vaters zu stellen und konzentrierte sich wieder auf die Wollfluse. „Ich habe mich nicht getraut, jemandem von meinen Plänen zu erzählen. Ich habe mich nicht von ihr verabschiedet. Mir fehlte wohl auch für einen Anruf der Mut. Ich habe oft daran gedacht, es zu tun. Sehr oft sogar, aber ich hätte es nicht ertragen, wenn sie nicht mit mir hätte reden wollen.“
    „Ganz schön armselig für einen jungen Mann, der alle Brücken abgebrochen hat und mit nur zweihundert Dollar losgezogen ist, um die

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