Mein Ex, der sinnliche Verführer
Tag ankündigten.
Bald würde es Zeit sein, aufzustehen und Daniel zu wecken, aber noch kuschelte sie sich an Luke und genoss seine Wärme …
Gleich darauf schaltete sich die Weckfunktion seiner Armbanduhr ein.
Caitlyn erschrak. „Aufstehen, Darling“, flüsterte Luke ihr ins Ohr und küsste sie.
„Hm“, machte Caitlyn und blieb noch ein bisschen liegen. Seit Jahren hatte sie nicht so gut geschlafen. Noch hielt sie die Augen vor der Wirklichkeit verschlossen.
„Wenn du noch länger wartest, kommt vielleicht Daniel und sieht dich hier bei mir“, flüsterte er. „Willst du das?“
„Nein, natürlich nicht.“ Sie öffnete die Augen und setzte sich auf. Dass sie sich dafür schämen musste, in Lukes Bett zu liegen, bedrückte sie.
Täuschte sie sich, oder wirkte Luke an diesem Morgen besonders cool und geschäftsmäßig?
Er hob ihr Nachthemd auf und gab es ihr.
Unsicher schlüpfte sie hinein. Dann stand sie auf, zog den Morgenmantel über und schlang den Gürtel eng um sich.
„Später können wir uns unterhalten“, sagte Luke.
„Worüber? Über deinen geheimnisvollen Plan?“
Sogleich verdüsterte sich seine Miene. „Hast du deshalb mit mir geschlafen?“
„Nein!“
Mit seinen grünen Augen sah er sie durchdringend an.
„Nein!“, wiederholte sie im Flüsterton. Sie fühlte sich schuldig, auch wenn es keinen Grund dafür gab. „Wie kannst du das nur fragen?“
„So abwegig finde ich das nicht.“
„Du bist vielleicht so, ich aber nicht.“
„Okay, ich glaube dir. Lassen wir das jetzt.“
Versuchte er, Abstand zwischen ihnen zu schaffen? fragte Caitlyn sich insgeheim und hasste den Gedanken.
„Wann fliegst du nach London zurück?“, erkundigte sie sich höflich.
Er runzelte die Stirn. „Früher, als mir lieb ist. In einem Unternehmen, das ich vor Kurzem gekauft habe, gibt es Probleme.“
Bei dem Gedanken, dass er für immer fortgehen würde, wurde sie unbeschreiblich traurig. „Ach, deshalb hast du gestern Abend so lang telefoniert?“
„Ja. Aber du bist wahrscheinlich ‚zufällig‘ am Esszimmer vorbeigekommen und hast jedes Wort mitgekriegt. Habe ich mich zu hart angehört?“
Caitlyn wurde rot. „Na ja, einige deiner neuen Arbeitnehmer halten dich bestimmt für einen Tyrannen.“
Er atmete tief aus. „Ohne die notwendigen Einschnitte kann sich diese Firma nicht auf dem Weltmarkt behaupten. Das erkläre ich dir später.“
Sie nickte und wollte wortlos das Zimmer verlassen.
Aber Luke hielt sie zurück und küsste sie. Als er spürte, wie sie zusammenzuckte, sagte er: „Caitlyn, es tut mir leid, dass wir heute Morgen anscheinend mit dem linken Fuß zuerst aufgestanden sind. Aber mal abgesehen davon, was ist los?“
„Wie du selbst gesagt hast: Ich gehe lieber, bevor Daniel aufwacht.“
Er nickte.
Auf Zehenspitzen schlich sie durch den Flur in ihr Zimmer. Als sie in den Spiegel sah, erschrak sie: Ihr dunkles Haar wirkte wirr und glanzlos, und in ihren Augen lag ein Ausdruck tiefer Verletztheit.
Tränen traten ihr in die Augen, so gedemütigt fühlte sie sich. Sie schluckte.
Sicher bedeutete Luke diese Nacht nichts!
Hoffentlich ahnte er nicht, wie viel sie, Caitlyn, wirklich für ihn empfand.
Trotz der Probleme mit der Ranch hatte sie sich immer für eine starke Persönlichkeit gehalten. Sie war darüber hinweggekommen, dass Luke sie verlassen hatte. Hinter ihr lag die Ehe mit einem Mann, der sie nicht so hatte lieben können, wie man es von einem Ehemann erwartete. Auch Roberts Tod hatte sie überwunden. Sie kam als alleinerziehende Mutter klar. Und mit drängenden Geldsorgen …
Aber durch Luke war ihr ihre Verletzlichkeit bewusst geworden. Sie lebte hier inmitten der Wildnis ohne den Schutz einer Familie, nur mit ihrem kleinen Sohn. Und war voller Sehnsucht, zumindest was Luke betraf …
In der vergangenen Nacht hatte sie sich in seinen Armen seit langer Zeit endlich wieder glücklich gefühlt. Und das, obwohl es ihm vermutlich nur um Sex gegangen war.
Schon bald würde er ihr seinen für die Ranch und die Pferde höchst unerfreulichen Plan verkünden. Dann würde er abreisen, und sie musste wieder allein zurechtkommen.
Und doch … je früher sie es hinter sich brachten, desto besser. Denn mit jedem Tag und jeder Nacht, die sie gemeinsam verbrachten, würde sie ihm mehr verfallen.
Noch immer in Gedanken versunken, duschte sie und zog sich an. Nur halb bekam sie mit, dass Luke ihr durch die Tür zurief, dass er Kaffee machen und nach Daniel sehen
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