Mein Ex, der sinnliche Verführer
trennen war ein Fehler. Das Schicksal der Wild Horse Ranch lag in seiner Hand. Schon allein darum sollte sie der Anziehungskraft widerstehen.
Wenn sie nicht eine völlig falsche Botschaft aussenden wollte, musste sie jetzt Gute Nacht sagen, in ihr Zimmer gehen und die Tür abschließen.
Stattdessen blieb sie wie angewurzelt stehen, ohne den Blick von ihm zu wenden. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals.
Als er einen Schritt auf sie zutrat, durchzuckte es sie wie ein elektrischer Schlag. Aber selbst jetzt vermochte sie nicht, sich zu bewegen. Sie bebte vor Erwartung.
Luke machte noch einen Schritt. Und noch einen.
„Caitlyn?“ Mit seinen grünen Augen sah er sie herausfordernd an.
Sie nahm einen tiefen Atemzug. „Ja, Luke?“
Aber als er die Hand nach ihr ausstreckte, wich sie zurück.
„Komm her“, flüsterte er. „Komm in meine Arme.“
Sie wusste, sie sollte weglaufen. Sein früheres Fehlverhalten stand zwischen ihnen. Noch war keineswegs sicher, ob er langfristig zu Daniel stehen würde. In London wartete die schöne Countess auf ihn. Teresa … Sicher hatte sie sanfte Hände und ein noch sanfteres Wesen. Aber im Moment schienen London, Hassan und die ungelösten Probleme unendlich weit weg zu sein.
Aufgeregt wie nie ging Caitlyn unsicheren Schrittes auf ihn zu. Bis sie nahe genug war, um ihn zu berühren. Wie sehr sie sich nach ihm sehnte! Und doch zögerte sie.
„Luke!“ Atemlos stieß sie seinen Namen hervor.
Er berührte sie zuerst, und Caitlyns Herz setzte einen Schlag aus.
Offenbar stand er unter ebenso großer Anspannung wie sie selbst, denn er umfasste beinahe hastig ihr Gesicht und küsste sie lange und hart. Es war eine fordernde, besitzergreifende Geste.
Caitlyn stellte sich auf die Zehenspitzen und erwiderte den Kuss hingebungsvoll.
Er lachte, als er sie fest an sich zog, sodass ihr mit einem Mal bewusst wurde, wie stark erregt er war. Er küsste sie wieder, und alles andere verschwand aus ihren Gedanken. Wie willenlos schmiegte sie sich an ihn.
Da beendete er abrupt den Kuss. Er rang nach Atem und ließ die Arme sinken.
„Was ist los?“, flüsterte sie.
„Ich möchte nicht, dass du etwas machst, das dir morgen leidtut.“
„Willst du mich denn nicht?“
In der Dunkelheit funkelten seine Augen. „Oh doch. Und wie“, flüsterte er. „Wie kannst du das fragen!“
Da begriff sie, dass er ihr mit seinem Verhalten die Chance geben wollte, es sich anders zu überlegen. Aber es gab kein Zurück für sie – dazu waren ihre Gefühle für ihn viel zu mächtig. Längst hatten sie insgeheim die Oberhand über die Vernunft gewonnen. Nun ließen sie sich nicht länger unterdrücken.
Sie hatte Luke schon immer gewollt. Alle Männer hatte sie mit ihm verglichen, selbst nachdem ihre Mutter ihn ihr ausgeredet hatte.
Wie einsam sie gewesen war! Wie sehr sie sich insgeheim nach ihm gesehnt hatte, Tag für Tag, jahrelang! Sie war auch nur eine Frau. Wie sollte sie so leidenschaftlichen Gefühlen widerstehen?
Wenn er wieder abgereist wäre, ohne etwas von Daniel zu erfahren – vielleicht hätte sie dann verzichten können. Aber jetzt wusste er von dem Kleinen, und Daniel blühte in seiner Gegenwart regelrecht auf. Wenn sie die beiden zusammen sah, bereute sie es nicht, dass die Wahrheit ans Licht gekommen war.
Sie wusste, dass Luke sie nicht liebte und vermutlich auch nie geliebt hatte. Aber in diesem Moment zählte nur der sinnliche Genuss, den es ihr bereiten würde, mit ihm zu schlafen. Und wenn es nur für eine Nacht war …
Er zog sie an seine nackte Brust, und sie kuschelte sich an ihn. „Darling“, flüsterte er, und seine dunkle Stimme ließ sie erschauern. „Ich begehre dich so sehr. Aber ich will dich nicht unter Druck setzen.“
„Ich kann nicht mehr gegen meine Gefühle ankämpfen.“
Er drückte sie gegen die Wand und nahm ihr den Teddy weg. Dann küsste er sie, dass ihr Hören und Sehen verging.
Auch wenn es falsch war … sie hielt ihn fest, als wollte sie ihn nie wieder gehen lassen. Sie wusste, was es bedeutete, einsam zu sein. Sechs lange Jahre hatte sie ohne seine Liebe auskommen müssen. „Ich will dich mehr als alles andere“, hauchte sie.
„Okay, dann …“
Er hob sie hoch, trug sie in sein Schlafzimmer und legte sie aufs Bett.
„Zieh dich aus“, befahl er, während er die Tür abschloss.
Ohne zu zögern, kam Caitlyn dieser Aufforderung nach. Ihren Morgenmantel und das Nachthemd warf sie achtlos auf den Boden.
„Du bist wunderschön“,
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