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Mein geliebter Ritter

Mein geliebter Ritter

Titel: Mein geliebter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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das Brustbein des ihm am nächsten stehenden Schwertkämpfers. Genauso schnell zog er die tropfende Klinge wieder heraus und trat einen Schritt zurück, das Schwert des Mannes hielt er jetzt in der anderen Hand.
    Als Pomeroy und die beiden anderen sich ihm langsam mit erhobenen Schwertern näherten, schob sich Jamie erneut vor sie und Martin.
    »Tötet den Jungen und holt mir die Göttin«, sagte Pomeroy zu seinen Kumpanen. »Wir müssen das Ritual vor Sonnenaufgang zu Ende führen.«
    »Ihr wolltet doch Luzifer sehen«, zischte Jamie. »Genau das werdet ihr jetzt – bis in alle Ewigkeit.«
    Als Jamie angriff und gegen alle drei in einem Wirbel glänzender Schwerter kämpfte, konnte Linnet den Blick nicht von ihm wenden. Trotz der Gefahr war sie von der unglaublichen Schönheit von Jamies Bewegungen wie gefangen. Er war ein wahrer Krieger, ein Kämpfer voller Anmut und Stärke, mit feingeschliffenen Fertigkeiten und kontrolliertem Zorn.
    Im Gegensatz dazu waren die Hexer abscheuliche, halb nackte Ungläubige in dunklen Tierhäuten.
    Jamies Schwert bewegte sich schnell, erst hoch, dann tief, nach links und rechts, vor ihm und hinter ihm. Keiner der Teufelsanbeter kam an ihm vorbei. Dann griff er an, und Pomeroy fiel mit einem Schrei, der die Härchen an Linnets Armen und in ihrem Nacken sich aufrichten ließ. Pomeroy schleppte sich ein paar Meter fort und hinterließ eine dunkle Blutspur, bevor er für immer zusammenbrach.
    Linnet starrte seine regungslose Gestalt an, die auf dem unbefestigten Boden verblutete, und konnte es kaum glauben. Nach all den Jahren war sie endlich für immer vor ihm sicher.
    Ein Tisch brach zusammen und lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Kampf. Jamie und die beiden verbliebenen Schwertkämpfer nutzten mit klirrenden Schwertern den ganzen Raum für ihren Kampf. Als sie in die Nähe kamen, hob Martin sein Schwert, um sich ins Getümmel zu stürzen.
    »Bleib bei ihr!«, brüllte Jamie. »Wenn einer von denen an mir vorbeikommt, musst du bereit sein!«
    Einen Moment später wurde Jamie von den beiden Bestien eingekeilt. Er duckte sich rechtzeitig, um einem tödlichen Schlag auszuweichen, doch Blut tropfte aus einer langen Wunde an seiner Seite. Linnet hatte das Gefühl, als presse eine Hand ihr Herz zusammen, während er taumelte und den Kopf schüttelte, um ihn wieder klar zu bekommen.
    Jetzt reichte es ihr. »Martin, welchen nehmen wir uns vor?«
    »Den linken.«
    »Aaaahhh!« Martin und sie schrien laut, als sie gemeinsam vorwärtsstürmten.
    Der Mann drehte sich nach dem Geräusch um, und das Schwert traf seinen Hals mit solcher Kraft, dass es ihm fast den Kopf vom Rumpf trennte. Als der letzte Mann von hinten angriff, wirbelte Jamie herum und stieß seinen Dolch in die Brust des Angreifers.
    Linnet stand in der Mitte des Raums und umklammerte ihren Dolch. Leichen lagen um sie herum auf dem Boden.
    Der Dolch fiel ihr aus der Hand, und sie selbst fiel auf die Knie. Sie bedeckte ihr Gesicht mit zitternden Händen. Gelobt sei Gott, sie waren alle drei noch am Leben.
    Jamie legte die Hand leicht auf ihren Kopf. »Es ist jetzt alles gut, Liebes«, sagte er sanft. »Komm, lass uns diesen abgrundtief bösen Ort verlassen.«
    Er steckte sein Schwert in die Scheide und half ihr auf die Beine.
    »Egal, wie lange es dauert – ich werde jeden Einzelnen, der entkommen ist, aufspüren und dafür bestrafen, was er dir angetan hat«, sagte er und hielt ihr Gesicht in den Händen. »Ich werde jedem Mann, der dich gesehen hat, die Augen ausstechen, ehe ich ihm die Kehle durchschneide.«
    »Bitte, Jamie«, flüsterte sie. »Ich will einfach alles vergessen.«
    »Ich schwöre, dass ich sie nicht angesehen habe, als sie nackt war«, sagte Martin. Als Linnet sich zu ihm umdrehte, sah sie, dass er mit erhobenen Händen ein paar Schritte zurückgewichen war.
    Jamie fragte den Jungen nicht, woher er dann wusste, dass sie nackt gewesen war, aber er warf Martin einen Blick zu, der geeignet war, Katzen das Fell über die Ohren zu ziehen.
    »Lass ihn in Ruhe«, sagte Linnet und legte Jamie die Hand auf den Arm. »Martin hat sich heute wacker geschlagen.«
    »Du und ich werden später darüber sprechen, warum du meine Anordnung nicht befolgt hast«, sagte Jamie zu Martin und deutete dann auf den Tunnel, der in den Palast führte. »Master Woodley wartet oben auf der Treppe. Lauf vor und erzähl ihm, dass alles gut ist, bevor er einen Herzinfarkt bekommt.«
    Jamie schloss sie in die Arme und vergrub das Gesicht

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